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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855.

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ner und Frauen in allen Lebensaltern, die der
Tracht und der Kunst nach zu urtheilen bis zum
Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts hinauf¬
reichten. Von da ab waren aber noch wohl drei
Jahrhundert dargestellt in Waffen, silbernen Ge¬
schirren, Hauschroniken in allerhand Pergament¬
bänden, alterthümlichen Urkundenschränken und
Kuriositäten aller Art, welche sämmtlich mit Da¬
ten, Wappen und deutlichen Merkmalen versehen
waren. Die Fenster waren zum größten Theil
mit gemalten Scheiben bedeckt, auf welchen allen
das Wappen des Hauses mit demjenigen der ein¬
geheiratheten Frauen verbunden über biblischen
Handlungen und Legenden schwebte. Auch war
darin das Hauswappen in allen seinen Wand¬
lungen, von seiner ersten kriegerischen Einfachheit
bis zu seiner letzten Vermehrung und Zusammen¬
setzung zu sehen. Der Boden des Saales war
ganz mit hochrothem Tuche bedeckt, was zu den
dunklen alten Möbeln und Bilderrahmen prächtig
und romantisch abstach, während die Tritte der
Gehenden nur leise darauf ertönten; in dem Ka¬
min von schwarzem Marmor glühten große Eichen¬

ner und Frauen in allen Lebensaltern, die der
Tracht und der Kunſt nach zu urtheilen bis zum
Anfange des fuͤnfzehnten Jahrhunderts hinauf¬
reichten. Von da ab waren aber noch wohl drei
Jahrhundert dargeſtellt in Waffen, ſilbernen Ge¬
ſchirren, Hauschroniken in allerhand Pergament¬
baͤnden, alterthuͤmlichen Urkundenſchraͤnken und
Kurioſitaͤten aller Art, welche ſaͤmmtlich mit Da¬
ten, Wappen und deutlichen Merkmalen verſehen
waren. Die Fenſter waren zum groͤßten Theil
mit gemalten Scheiben bedeckt, auf welchen allen
das Wappen des Hauſes mit demjenigen der ein¬
geheiratheten Frauen verbunden uͤber bibliſchen
Handlungen und Legenden ſchwebte. Auch war
darin das Hauswappen in allen ſeinen Wand¬
lungen, von ſeiner erſten kriegeriſchen Einfachheit
bis zu ſeiner letzten Vermehrung und Zuſammen¬
ſetzung zu ſehen. Der Boden des Saales war
ganz mit hochrothem Tuche bedeckt, was zu den
dunklen alten Moͤbeln und Bilderrahmen praͤchtig
und romantiſch abſtach, waͤhrend die Tritte der
Gehenden nur leiſe darauf ertoͤnten; in dem Ka¬
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[341/0351] ner und Frauen in allen Lebensaltern, die der Tracht und der Kunſt nach zu urtheilen bis zum Anfange des fuͤnfzehnten Jahrhunderts hinauf¬ reichten. Von da ab waren aber noch wohl drei Jahrhundert dargeſtellt in Waffen, ſilbernen Ge¬ ſchirren, Hauschroniken in allerhand Pergament¬ baͤnden, alterthuͤmlichen Urkundenſchraͤnken und Kurioſitaͤten aller Art, welche ſaͤmmtlich mit Da¬ ten, Wappen und deutlichen Merkmalen verſehen waren. Die Fenſter waren zum groͤßten Theil mit gemalten Scheiben bedeckt, auf welchen allen das Wappen des Hauſes mit demjenigen der ein¬ geheiratheten Frauen verbunden uͤber bibliſchen Handlungen und Legenden ſchwebte. Auch war darin das Hauswappen in allen ſeinen Wand¬ lungen, von ſeiner erſten kriegeriſchen Einfachheit bis zu ſeiner letzten Vermehrung und Zuſammen¬ ſetzung zu ſehen. Der Boden des Saales war ganz mit hochrothem Tuche bedeckt, was zu den dunklen alten Moͤbeln und Bilderrahmen praͤchtig und romantiſch abſtach, waͤhrend die Tritte der Gehenden nur leiſe darauf ertoͤnten; in dem Ka¬ min von ſchwarzem Marmor gluͤhten große Eichen¬

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich04_1855/351>, abgerufen am 22.11.2024.