Wir gehen bleibend fort, Wem convenirt es nicht? Wie schön ist dies Gedicht! Halloh, halloh! Es lebe was auf Erden stolzirt in grüner Tracht, Die Wälder und die Felder, die Jäger und die Jagd!
Diese merkwürdige Traumcomposition sangen die Weiber und Männer mit wundervoller Har¬ monie und Lust und das Halloh stimmte der Oheim mit gewaltiger Stimme an, so daß die ganze Schaar mit verstärktem Gesange darein¬ tönte und rauschte und zugleich blässer und blässer werdend sich in einen wirren Nebel auflöste, wäh¬ rend Heinrich bitterlich weinte und schluchzte und die Thränen stromweis flossen. Er erwachte in Thränen gebadet, und sein schlechtes Lager, wel¬ ches seine jetzigen Wirthsleute, weil er nicht be¬ zahlen konnte, lange nicht aufgefrischt, war von Thränen benetzt. Als er diese mit Mühe getrock¬ net, war das Erste, dessen er sich erinnerte, der wohlbesetzte Tisch, der ihm so schnöde entschwun¬ den, und erst dann fiel ihm nach und nach der ganze Traum bei und er schlief voll Sehnsucht
Wir gehen bleibend fort, Wem convenirt es nicht? Wie ſchoͤn iſt dies Gedicht! Halloh, halloh! Es lebe was auf Erden ſtolzirt in gruͤner Tracht, Die Waͤlder und die Felder, die Jaͤger und die Jagd!
Dieſe merkwuͤrdige Traumcompoſition ſangen die Weiber und Maͤnner mit wundervoller Har¬ monie und Luſt und das Halloh ſtimmte der Oheim mit gewaltiger Stimme an, ſo daß die ganze Schaar mit verſtaͤrktem Geſange darein¬ toͤnte und rauſchte und zugleich blaͤſſer und blaͤſſer werdend ſich in einen wirren Nebel aufloͤſte, waͤh¬ rend Heinrich bitterlich weinte und ſchluchzte und die Thraͤnen ſtromweis floſſen. Er erwachte in Thraͤnen gebadet, und ſein ſchlechtes Lager, wel¬ ches ſeine jetzigen Wirthsleute, weil er nicht be¬ zahlen konnte, lange nicht aufgefriſcht, war von Thraͤnen benetzt. Als er dieſe mit Muͤhe getrock¬ net, war das Erſte, deſſen er ſich erinnerte, der wohlbeſetzte Tiſch, der ihm ſo ſchnoͤde entſchwun¬ den, und erſt dann fiel ihm nach und nach der ganze Traum bei und er ſchlief voll Sehnſucht
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Wir gehen bleibend fort,
Wem convenirt es nicht?
Wie ſchoͤn iſt dies Gedicht!
Halloh, halloh!
Es lebe was auf Erden ſtolzirt in gruͤner Tracht,
Die Waͤlder und die Felder, die Jaͤger und die Jagd!
Dieſe merkwuͤrdige Traumcompoſition ſangen
die Weiber und Maͤnner mit wundervoller Har¬
monie und Luſt und das Halloh ſtimmte der
Oheim mit gewaltiger Stimme an, ſo daß die
ganze Schaar mit verſtaͤrktem Geſange darein¬
toͤnte und rauſchte und zugleich blaͤſſer und blaͤſſer
werdend ſich in einen wirren Nebel aufloͤſte, waͤh¬
rend Heinrich bitterlich weinte und ſchluchzte und
die Thraͤnen ſtromweis floſſen. Er erwachte in
Thraͤnen gebadet, und ſein ſchlechtes Lager, wel¬
ches ſeine jetzigen Wirthsleute, weil er nicht be¬
zahlen konnte, lange nicht aufgefriſcht, war von
Thraͤnen benetzt. Als er dieſe mit Muͤhe getrock¬
net, war das Erſte, deſſen er ſich erinnerte, der
wohlbeſetzte Tiſch, der ihm ſo ſchnoͤde entſchwun¬
den, und erſt dann fiel ihm nach und nach der
ganze Traum bei und er ſchlief voll Sehnſucht
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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich04_1855/241>, abgerufen am 25.11.2024.
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