Mei Herz iß wie mei Maul natürlich wie das deine. Bey meiner Güte ju, mei Herze soht es mir, Daß unser Herr Goot selbst des Künigs Sache führ.
Ohrte. J ja der Künig führt des lieben Gottes Sache, Drüm läst ers nich geschan daß man ihn klener mache.
Hanß. Das muß och nich geschan; wenn wir wolln Gott vertraun, Der wird des Künigs Stuhl vielleicht noch größer baun.
Ohrte. Das war doch noch a Wort, nu bin ich Vetter Hanßen Auch noch a mahl so gut, nu soll a seinen Banßen Noch größer müßen baun, wenn wieder Erndte ist. Doch sog mirs Vetter Hans ob du nich hungrig bist. Mit dem Geschwätze hat man ja das bißel Eßen Was dort im Ofen steht gar rein in Todt vergeßen, Ich werde Kraut uf thun.
Hans. Nei laß ihn stehn a Topf, Die Kirmes steckt mir noch im Magen und in Kopf, Erst gestern hat sie sich in unsern Dorf beschloßen. Muhm Ohrte hör nur her es hat mich recht verdroßen, Daß du auch nich a mahl zu mir zur Kirmes kahmst.
Ohrte. Das dacht ich daß du mirs recht sehr für übel nahmst,
B b
Mei Herz iß wie mei Maul natuͤrlich wie das deine. Bey meiner Guͤte ju, mei Herze ſoht es mir, Daß unſer Herr Goot ſelbſt des Kuͤnigs Sache fuͤhr.
Ohrte. J ja der Kuͤnig fuͤhrt des lieben Gottes Sache, Druͤm laͤſt ers nich geſchan daß man ihn klener mache.
Hanß. Das muß och nich geſchan; wenn wir wolln Gott vertraun, Der wird des Kuͤnigs Stuhl vielleicht noch groͤßer baun.
Ohrte. Das war doch noch a Wort, nu bin ich Vetter Hanßen Auch noch a mahl ſo gut, nu ſoll a ſeinen Banßen Noch groͤßer muͤßen baun, wenn wieder Erndte iſt. Doch ſog mirs Vetter Hans ob du nich hungrig biſt. Mit dem Geſchwaͤtze hat man ja das bißel Eßen Was dort im Ofen ſteht gar rein in Todt vergeßen, Ich werde Kraut uf thun.
Hans. Nei laß ihn ſtehn a Topf, Die Kirmes ſteckt mir noch im Magen und in Kopf, Erſt geſtern hat ſie ſich in unſern Dorf beſchloßen. Muhm Ohrte hoͤr nur her es hat mich recht verdroßen, Daß du auch nich a mahl zu mir zur Kirmes kahmſt.
Ohrte. Das dacht ich daß du mirs recht ſehr fuͤr uͤbel nahmſt,
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Mei Herz iß wie mei Maul natuͤrlich wie das deine.
Bey meiner Guͤte ju, mei Herze ſoht es mir,
Daß unſer Herr Goot ſelbſt des Kuͤnigs Sache fuͤhr.
Ohrte. J ja der Kuͤnig fuͤhrt des lieben Gottes
Sache,
Druͤm laͤſt ers nich geſchan daß man ihn klener mache.
Hanß. Das muß och nich geſchan; wenn wir wolln
Gott vertraun,
Der wird des Kuͤnigs Stuhl vielleicht noch groͤßer baun.
Ohrte. Das war doch noch a Wort, nu bin
ich Vetter Hanßen
Auch noch a mahl ſo gut, nu ſoll a ſeinen Banßen
Noch groͤßer muͤßen baun, wenn wieder Erndte iſt.
Doch ſog mirs Vetter Hans ob du nich hungrig biſt.
Mit dem Geſchwaͤtze hat man ja das bißel Eßen
Was dort im Ofen ſteht gar rein in Todt vergeßen,
Ich werde Kraut uf thun.
Hans. Nei laß ihn ſtehn a Topf,
Die Kirmes ſteckt mir noch im Magen und in Kopf,
Erſt geſtern hat ſie ſich in unſern Dorf beſchloßen.
Muhm Ohrte hoͤr nur her es hat mich recht verdroßen,
Daß du auch nich a mahl zu mir zur Kirmes kahmſt.
Ohrte. Das dacht ich daß du mirs recht ſehr
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/545>, abgerufen am 28.07.2024.
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