Cyntia lächelt uns zu, Dir vor allen, Apollischer Sohn, Denn sie wähnt, Du seyst Endymion, Er war nicht so angenehm als Du --
Dies schwazt' ich gestern, Corillas! Und habe nicht gelogen; Des Tagegottes Schwester saß Bei weggelegtem Bogen Auf dem Olympus in dem Kreiß Der dienstbestellten Nymphen, Und ihre Stirne silberweiß Die fing sich an zu rümpfen, Ihr schönes Auge zog sich klein, Wie sich ein Auge ziehet,
O
An Herrn von G. den Officier und Dichter.
Cyntia laͤchelt uns zu, Dir vor allen, Apolliſcher Sohn, Denn ſie waͤhnt, Du ſeyſt Endymion, Er war nicht ſo angenehm als Du —
Dies ſchwazt’ ich geſtern, Corillas! Und habe nicht gelogen; Des Tagegottes Schweſter ſaß Bei weggelegtem Bogen Auf dem Olympus in dem Kreiß Der dienſtbeſtellten Nymphen, Und ihre Stirne ſilberweiß Die fing ſich an zu ruͤmpfen, Ihr ſchoͤnes Auge zog ſich klein, Wie ſich ein Auge ziehet,
O
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0369"n="209"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head><hirendition="#g">An<lb/><hirendition="#b">Herrn von G.</hi></hi><lb/>
den Officier und Dichter.</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lgtype="poem"><lgn="1"><l>Cyntia laͤchelt uns zu,</l><lb/><l>Dir vor allen, Apolliſcher Sohn,</l><lb/><l>Denn ſie waͤhnt, Du ſeyſt Endymion,</l><lb/><l>Er war nicht ſo angenehm als Du —</l></lg><lb/><lgn="2"><l><hirendition="#in">D</hi>ies ſchwazt’ ich geſtern, Corillas!</l><lb/><l>Und habe nicht gelogen;</l><lb/><l>Des Tagegottes Schweſter ſaß</l><lb/><l>Bei weggelegtem Bogen</l><lb/><l>Auf dem Olympus in dem Kreiß</l><lb/><l>Der dienſtbeſtellten Nymphen,</l><lb/><l>Und ihre Stirne ſilberweiß</l><lb/><l>Die fing ſich an zu ruͤmpfen,</l><lb/><l>Ihr ſchoͤnes Auge zog ſich klein,</l><lb/><l>Wie ſich ein Auge ziehet,</l><lb/><fwplace="bottom"type="sig">O</fw><lb/></lg></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[209/0369]
An
Herrn von G.
den Officier und Dichter.
Cyntia laͤchelt uns zu,
Dir vor allen, Apolliſcher Sohn,
Denn ſie waͤhnt, Du ſeyſt Endymion,
Er war nicht ſo angenehm als Du —
Dies ſchwazt’ ich geſtern, Corillas!
Und habe nicht gelogen;
Des Tagegottes Schweſter ſaß
Bei weggelegtem Bogen
Auf dem Olympus in dem Kreiß
Der dienſtbeſtellten Nymphen,
Und ihre Stirne ſilberweiß
Die fing ſich an zu ruͤmpfen,
Ihr ſchoͤnes Auge zog ſich klein,
Wie ſich ein Auge ziehet,
O
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/369>, abgerufen am 13.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.