Traurig wäre beim Gepeitsche Kalten Windes, der die Last Armer müder Wandersleute Schwerer macht, als sie schon ist -- Cicero verkürzt mir heute Da Du nicht vorhanden bist, Dieses trüben Tages Länge, Giebt mir einen Abendschmaus; Denn wenn's sieben schlägt, dann gänge Ich vermuthlich in Dein Haus Unter einem Leinwanddache; Krebse schmaust' ich da mit Dir. Nun bleib ich daheim und mache Ein Gedankenschmäuschen mir. "Cicero, sprech ich beim Lesen, "Eicero, du warst beglückt, "Wärst beglückter noch gewesen, "Hätte dich ein Weib bestrickt, "Die sich für dein Herz geschickt --
Traurig waͤre beim Gepeitſche Kalten Windes, der die Laſt Armer muͤder Wandersleute Schwerer macht, als ſie ſchon iſt — Cicero verkuͤrzt mir heute Da Du nicht vorhanden biſt, Dieſes truͤben Tages Laͤnge, Giebt mir einen Abendſchmaus; Denn wenn’s ſieben ſchlaͤgt, dann gaͤnge Ich vermuthlich in Dein Haus Unter einem Leinwanddache; Krebſe ſchmauſt’ ich da mit Dir. Nun bleib ich daheim und mache Ein Gedankenſchmaͤuschen mir. „Cicero, ſprech ich beim Leſen, „Eicero, du warſt begluͤckt, „Waͤrſt begluͤckter noch geweſen, „Haͤtte dich ein Weib beſtrickt, „Die ſich fuͤr dein Herz geſchickt —
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Traurig waͤre beim Gepeitſche
Kalten Windes, der die Laſt
Armer muͤder Wandersleute
Schwerer macht, als ſie ſchon iſt —
Cicero verkuͤrzt mir heute
Da Du nicht vorhanden biſt,
Dieſes truͤben Tages Laͤnge,
Giebt mir einen Abendſchmaus;
Denn wenn’s ſieben ſchlaͤgt, dann gaͤnge
Ich vermuthlich in Dein Haus
Unter einem Leinwanddache;
Krebſe ſchmauſt’ ich da mit Dir.
Nun bleib ich daheim und mache
Ein Gedankenſchmaͤuschen mir.
„Cicero, ſprech ich beim Leſen,
„Eicero, du warſt begluͤckt,
„Waͤrſt begluͤckter noch geweſen,
„Haͤtte dich ein Weib beſtrickt,
„Die ſich fuͤr dein Herz geſchickt —
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/322>, abgerufen am 21.11.2024.
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