Er wird verehrt, und mit Bewundrung angeblickt, Es sey, daß Er die Legionen Im Treffen ordnet, oder Freudenfeste schmückt, Hier, wo ihr euch entschloßt, zu wohnen.
Es sey, daß sich um Ihn ein ländlich Mädchenchor Mit vollen Blumenkörben dränget; Es sey auch, daß Er hier in Tänzen strahlt hervor, Und Scherz in Seine Blicke menget.
Ihm mag gleich Purpur, oder weiches Wäldermooß Zum Sessel dienen; Ihn empfange Sein Pallast, oder auch Sein Landhaus: Er ist groß, Als Menschenfreund, zum Wettgesange
Für deine Kinder, du Gedächtnißgöttin! Er Wird mehr geliebt von Seinem Bruder, Dem Könige, als selbst Sein sieggewohntes Heer, Sein Lorbeer, und Sein Staatenruder.
Er wird verehrt, und mit Bewundrung angeblickt, Es ſey, daß Er die Legionen Im Treffen ordnet, oder Freudenfeſte ſchmuͤckt, Hier, wo ihr euch entſchloßt, zu wohnen.
Es ſey, daß ſich um Ihn ein laͤndlich Maͤdchenchor Mit vollen Blumenkoͤrben draͤnget; Es ſey auch, daß Er hier in Taͤnzen ſtrahlt hervor, Und Scherz in Seine Blicke menget.
Ihm mag gleich Purpur, oder weiches Waͤldermooß Zum Seſſel dienen; Ihn empfange Sein Pallaſt, oder auch Sein Landhaus: Er iſt groß, Als Menſchenfreund, zum Wettgeſange
Fuͤr deine Kinder, du Gedaͤchtnißgoͤttin! Er Wird mehr geliebt von Seinem Bruder, Dem Koͤnige, als ſelbſt Sein ſieggewohntes Heer, Sein Lorbeer, und Sein Staatenruder.
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Er wird verehrt, und mit Bewundrung angeblickt,
Es ſey, daß Er die Legionen
Im Treffen ordnet, oder Freudenfeſte ſchmuͤckt,
Hier, wo ihr euch entſchloßt, zu wohnen.
Es ſey, daß ſich um Ihn ein laͤndlich Maͤdchenchor
Mit vollen Blumenkoͤrben draͤnget;
Es ſey auch, daß Er hier in Taͤnzen ſtrahlt hervor,
Und Scherz in Seine Blicke menget.
Ihm mag gleich Purpur, oder weiches Waͤldermooß
Zum Seſſel dienen; Ihn empfange
Sein Pallaſt, oder auch Sein Landhaus: Er iſt groß,
Als Menſchenfreund, zum Wettgeſange
Fuͤr deine Kinder, du Gedaͤchtnißgoͤttin! Er
Wird mehr geliebt von Seinem Bruder,
Dem Koͤnige, als ſelbſt Sein ſieggewohntes Heer,
Sein Lorbeer, und Sein Staatenruder.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/166>, abgerufen am 24.11.2024.
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