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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.

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Erstes Buch.
An Gott.


Erheb auf mich dein Angesicht,
Und laß mich deine Güte schmecken
Gott, der mich schuf! Es mag auch Dunkel oder Licht,
Vor meinem Auge dich verdecken;
O Herr! es mag ein Feuer-Meer
In tausend Strömen dich umgeben;
Verkleide dich im Sturm, und lasse rings umher
Die Welt vor deinem Wetter beben;
Laß deinen Blick, voll Gottes Macht,
Den Berg, die Felsen niederblitzen;
Verhülle deine Stirn mit Zorn und lasse Nacht,
Wo sonst der Tag regierte, sitzen;
B 4
Erſtes Buch.
An Gott.


Erheb auf mich dein Angeſicht,
Und laß mich deine Guͤte ſchmecken
Gott, der mich ſchuf! Es mag auch Dunkel oder Licht,
Vor meinem Auge dich verdecken;
O Herr! es mag ein Feuer-Meer
In tauſend Stroͤmen dich umgeben;
Verkleide dich im Sturm, und laſſe rings umher
Die Welt vor deinem Wetter beben;
Laß deinen Blick, voll Gottes Macht,
Den Berg, die Felſen niederblitzen;
Verhuͤlle deine Stirn mit Zorn und laſſe Nacht,
Wo ſonſt der Tag regierte, ſitzen;
B 4
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[23/0067] Erſtes Buch. An Gott. Erheb auf mich dein Angeſicht, Und laß mich deine Guͤte ſchmecken Gott, der mich ſchuf! Es mag auch Dunkel oder Licht, Vor meinem Auge dich verdecken; O Herr! es mag ein Feuer-Meer In tauſend Stroͤmen dich umgeben; Verkleide dich im Sturm, und laſſe rings umher Die Welt vor deinem Wetter beben; Laß deinen Blick, voll Gottes Macht, Den Berg, die Felſen niederblitzen; Verhuͤlle deine Stirn mit Zorn und laſſe Nacht, Wo ſonſt der Tag regierte, ſitzen; B 4

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/67>, abgerufen am 29.03.2024.