Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Nach ihrem Umfall ein geschnizter Götze, Wird Weyrauch vor ihr aufgestreut. So stirbt ein Held, daß Ihn der Nachruhm setze Hin zur Unsterblichkeit Mit diesem grossen Muth, der im Gefechte Ganz seinem Geiste beygewohnt, Sah Er den Tod, der keinerley Geschlechte Und keine Tugend schont! Den Helden-Lorbeer um sein Haupt gewunden, Starb er den Tod fürs Vaterland! Welch Dichter Moschus Leyer hat gefunden, Der nehme sie zur Hand, Und singe dieses Helden Tod, und klage Laut in der Landes Töchter Thon: "Hier fiel im Früling Gott gelebter Tage, "Ein kriegrischer Adon! Oden. Nach ihrem Umfall ein geſchnizter Goͤtze, Wird Weyrauch vor ihr aufgeſtreut. So ſtirbt ein Held, daß Ihn der Nachruhm ſetze Hin zur Unſterblichkeit Mit dieſem groſſen Muth, der im Gefechte Ganz ſeinem Geiſte beygewohnt, Sah Er den Tod, der keinerley Geſchlechte Und keine Tugend ſchont! Den Helden-Lorbeer um ſein Haupt gewunden, Starb er den Tod fuͤrs Vaterland! Welch Dichter Moſchus Leyer hat gefunden, Der nehme ſie zur Hand, Und ſinge dieſes Helden Tod, und klage Laut in der Landes Toͤchter Thon: ”Hier fiel im Fruͤling Gott gelebter Tage, ”Ein kriegriſcher Adon! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0120" n="76"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="2"> <l>Nach ihrem Umfall ein geſchnizter Goͤtze,<lb/> Wird Weyrauch vor ihr aufgeſtreut.<lb/> So ſtirbt ein Held, daß Ihn der Nachruhm ſetze<lb/> Hin zur Unſterblichkeit</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l>Mit dieſem groſſen Muth, der im Gefechte<lb/> Ganz ſeinem Geiſte beygewohnt,<lb/> Sah Er den Tod, der keinerley Geſchlechte<lb/> Und keine Tugend ſchont!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Den Helden-Lorbeer um ſein Haupt gewunden,<lb/> Starb er den Tod fuͤrs Vaterland!<lb/> Welch Dichter Moſchus Leyer hat gefunden,<lb/> Der nehme ſie zur Hand,</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="5"> <l>Und ſinge dieſes Helden Tod, und klage<lb/> Laut in der Landes Toͤchter Thon:<lb/> ”Hier fiel im Fruͤling Gott gelebter Tage,<lb/> ”Ein kriegriſcher Adon!</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [76/0120]
Oden.
Nach ihrem Umfall ein geſchnizter Goͤtze,
Wird Weyrauch vor ihr aufgeſtreut.
So ſtirbt ein Held, daß Ihn der Nachruhm ſetze
Hin zur Unſterblichkeit
Mit dieſem groſſen Muth, der im Gefechte
Ganz ſeinem Geiſte beygewohnt,
Sah Er den Tod, der keinerley Geſchlechte
Und keine Tugend ſchont!
Den Helden-Lorbeer um ſein Haupt gewunden,
Starb er den Tod fuͤrs Vaterland!
Welch Dichter Moſchus Leyer hat gefunden,
Der nehme ſie zur Hand,
Und ſinge dieſes Helden Tod, und klage
Laut in der Landes Toͤchter Thon:
”Hier fiel im Fruͤling Gott gelebter Tage,
”Ein kriegriſcher Adon!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |