Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

dens / so er albereit genommen / Entgegen auch des Segens vnd des guten / so er noch aus der Handt des HErren im Vorrath hatte. Hatte nun schon der Feind etlicher örter etwas schaden gethan / wie es zwar ledig nicht pflegt abzugehen / so zehlet David widerumb im Lande vmbher / was Landt vnd Leut er noch im Vorrath habe / vnd wessen er sich jeglichen Stückes noch gefrömmet vnd gebessert wisse / da findet sich Sichem vnd Suchoth / Es ist Manasse / Ephraim vnd Juda: Er zehlet Moab / Edom / Philistea / eines nun gegen dem anderen / abgang gegen Vorrath gerechnet / befindet er vrsache einen Trost zu schepffen vnd im HErren frölich sein. Das ist in gegenwertigem betrübten trawrstande auch eine feine weise / Trost zu schepffen / vnd sich vom Jammer vnd Leide widerumb etwas auffzurichten. Ein Herr / ein Bruder ist vom anderen getrennet / ein Bruder ist von den Schwestern gescheiden / ein Schwager / Ohm vnd Gefatter von dem anderen? Was denn / Non amißus, sed praemißus est. Der Herr Bruder ist nicht gar verloren / sonderen allein vorn angeschicket / dahin wir alle mit Frewden hinnach gedencken zufahren. Vnd ob schon der Herr Bruder Henricus Julius seliger dahin / so sein ja doch / wie vor erwehnt / jrer noch drey im leben / aber der beste Bruder ist noch im Himmel / welcher sich in der Schrifft vnseren Bruder nennen vnd tituliren lesset / an welchem ein gleubiger Christ noch mehrhat / dann an seinem leiblichen Bruder. Vnd das nun solches war sey / das vnser beste Bruder im Himmel sey / so bezeugets David im 22. Psalm / da er spricht / Ich wil deinen NamenPsalm. 22. predigen meinen Brüdern / ich wil dich in der Gemeine rühmen / rhümet den HErren / die jr jhn fürchtet. Gleichfals / Joh. 20. Gehet aber hin zu meinen Brüderen / vnd saget jhnen / IchJoh. 20.

dens / so er albereit genommen / Entgegen auch des Segens vnd des guten / so er noch aus der Handt des HErren im Vorrath hatte. Hatte nun schon der Feind etlicher örter etwas schaden gethan / wie es zwar ledig nicht pflegt abzugehen / so zehlet David widerumb im Lande vmbher / was Landt vnd Leut er noch im Vorrath habe / vnd wessen er sich jeglichen Stückes noch gefrömmet vnd gebessert wisse / da findet sich Sichem vnd Suchoth / Es ist Manasse / Ephraim vnd Juda: Er zehlet Moab / Edom / Philistea / eines nun gegen dem anderen / abgang gegen Vorrath gerechnet / befindet er vrsache einen Trost zu schepffen vnd im HErren frölich sein. Das ist in gegenwertigem betrübten trawrstande auch eine feine weise / Trost zu schepffen / vnd sich vom Jammer vnd Leide widerumb etwas auffzurichten. Ein Herr / ein Bruder ist vom anderen getrennet / ein Bruder ist von den Schwestern gescheiden / ein Schwager / Ohm vnd Gefatter von dem anderen? Was deñ / Non amißus, sed praemißus est. Der Herr Bruder ist nicht gar verloren / sonderen allein vorn angeschicket / dahin wir alle mit Frewden hinnach gedencken zufahren. Vnd ob schon der Herr Bruder Henricus Julius seliger dahin / so sein ja doch / wie vor erwehnt / jrer noch drey im leben / aber der beste Bruder ist noch im Himmel / welcher sich in der Schrifft vnseren Bruder nennen vnd tituliren lesset / an welchem ein gleubiger Christ noch mehrhat / dañ an seinem leiblichen Bruder. Vñ das nun solches war sey / das vnser beste Bruder im Himmel sey / so bezeugets David im 22. Psalm / da er spricht / Ich wil deinen NamenPsalm. 22. predigen meinen Brüdern / ich wil dich in der Gemeine rühmen / rhümet den HErren / die jr jhn fürchtet. Gleichfals / Joh. 20. Gehet aber hin zu meinen Brüderen / vnd saget jhnen / IchJoh. 20.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0061"/>
dens / so er albereit genommen / Entgegen auch des Segens vnd des
                     guten / so er noch aus der Handt des HErren im Vorrath hatte. Hatte nun schon
                     der Feind etlicher örter etwas schaden gethan / wie es zwar ledig nicht pflegt
                     abzugehen / so zehlet David widerumb im Lande vmbher / was Landt vnd Leut er
                     noch im Vorrath habe / vnd wessen er sich jeglichen Stückes noch gefrömmet vnd
                     gebessert wisse / da findet sich Sichem vnd Suchoth / Es ist Manasse / Ephraim
                     vnd Juda: Er zehlet Moab / Edom / Philistea / eines nun gegen dem anderen /
                     abgang gegen Vorrath gerechnet / befindet er vrsache einen Trost zu schepffen
                     vnd im HErren frölich sein. Das ist in gegenwertigem betrübten trawrstande auch
                     eine feine weise / Trost zu schepffen / vnd sich vom Jammer vnd Leide widerumb
                     etwas auffzurichten. Ein Herr / ein Bruder ist vom anderen getrennet / ein
                     Bruder ist von den Schwestern gescheiden / ein Schwager / Ohm vnd Gefatter von
                     dem anderen? Was den&#x0303; / <hi rendition="#i">Non amißus, sed
                         praemißus est.</hi> Der Herr Bruder ist nicht gar verloren / sonderen allein
                     vorn angeschicket / dahin wir alle mit Frewden hinnach gedencken zufahren. Vnd
                     ob schon der Herr Bruder Henricus Julius seliger dahin / so sein ja doch / wie
                     vor erwehnt / jrer noch drey im leben / aber der beste Bruder ist noch im Himmel
                     / welcher sich in der Schrifft vnseren Bruder nennen vnd tituliren lesset / an
                     welchem ein gleubiger Christ noch mehrhat / dan&#x0303; an seinem
                     leiblichen Bruder. Vn&#x0303; das nun solches war sey / das vnser beste
                     Bruder im Himmel sey / so bezeugets David im 22. Psalm / da er spricht / Ich wil
                     deinen Namen<note place="right">Psalm. 22.</note> predigen meinen Brüdern
                     / ich wil dich in der Gemeine rühmen / rhümet den HErren / die jr jhn fürchtet.
                     Gleichfals / Joh. 20. Gehet aber hin zu meinen Brüderen / vnd saget jhnen /
                         Ich<note place="right">Joh. 20.</note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0061] dens / so er albereit genommen / Entgegen auch des Segens vnd des guten / so er noch aus der Handt des HErren im Vorrath hatte. Hatte nun schon der Feind etlicher örter etwas schaden gethan / wie es zwar ledig nicht pflegt abzugehen / so zehlet David widerumb im Lande vmbher / was Landt vnd Leut er noch im Vorrath habe / vnd wessen er sich jeglichen Stückes noch gefrömmet vnd gebessert wisse / da findet sich Sichem vnd Suchoth / Es ist Manasse / Ephraim vnd Juda: Er zehlet Moab / Edom / Philistea / eines nun gegen dem anderen / abgang gegen Vorrath gerechnet / befindet er vrsache einen Trost zu schepffen vnd im HErren frölich sein. Das ist in gegenwertigem betrübten trawrstande auch eine feine weise / Trost zu schepffen / vnd sich vom Jammer vnd Leide widerumb etwas auffzurichten. Ein Herr / ein Bruder ist vom anderen getrennet / ein Bruder ist von den Schwestern gescheiden / ein Schwager / Ohm vnd Gefatter von dem anderen? Was deñ / Non amißus, sed praemißus est. Der Herr Bruder ist nicht gar verloren / sonderen allein vorn angeschicket / dahin wir alle mit Frewden hinnach gedencken zufahren. Vnd ob schon der Herr Bruder Henricus Julius seliger dahin / so sein ja doch / wie vor erwehnt / jrer noch drey im leben / aber der beste Bruder ist noch im Himmel / welcher sich in der Schrifft vnseren Bruder nennen vnd tituliren lesset / an welchem ein gleubiger Christ noch mehrhat / dañ an seinem leiblichen Bruder. Vñ das nun solches war sey / das vnser beste Bruder im Himmel sey / so bezeugets David im 22. Psalm / da er spricht / Ich wil deinen Namen predigen meinen Brüdern / ich wil dich in der Gemeine rühmen / rhümet den HErren / die jr jhn fürchtet. Gleichfals / Joh. 20. Gehet aber hin zu meinen Brüderen / vnd saget jhnen / Ich Psalm. 22. Joh. 20.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/61
Zitationshilfe: Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/61>, abgerufen am 05.12.2024.