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Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.

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werde oder könne vmbbrechen: Es heist / ab interitu principum magnae fiunt rerum conversiones, Wann Fürsten vnnd Herren mit Tode abgehen / so gibet es gemeiniglich verenderungen im Lande / sagte ein berümbter Geschichtschreiber / einer felt / der ander steiget / novus rex, novalex, new Herr / new Gesetze / Da trifft mannichen ein Vngewitter vnd Vnglück / dessen er sich nicht versehen gehabt / kaum wird es nachbleiben / das solches in dieser mutation mit etlichen auch nicht dürffte war werden. Da were gut / beym Hellen tage vnd Sonnenschein auff solche felle zugedencken / vnd jhnen ein zubilden / was abermal der Königliche Prophet David gesaget / vnd jederman gewarnet Psal. 146.hat / im 146. Psalm: Verlasset euch nicht auff Fürsten / es sind Menschen / Des menschen Geist mus doch davon / alß dann sind verlohren alle anschlege / Wol dem des Hülffe der Gott Jacob ist / des Hoffnungen auff dem HErrn seinem Gott stehet / der Himmel / Erden / Meer / vnd alles was drinnen ist / gemacht hat / Der glauben helt ewiglich / der recht schaffet / denen / so gewalt leyden / Mannicher tregt newe Zeitunge zu Hoff / meinet einen Hoffdanck damit zuverdienen / oder andere auß den diensten zu heben vnnd selbest anzukommen / vertreugt sich auff Fürstliche Gnade / Hofes macht / Herren Gunst / vnd dergleichen / Aber es were besser nachgelassen / vnd an den Nachwinter vnd diese Väterliche erinnerung gedacht. Was Herren gunst thu vnd bringe / zeugen die Exempla Mosis vnd Bellisarij / Solte es mit den Dieneren Herren gunstes halben nicht gefehrlich vnd vnbestendig sein / ist es doch mannichmal mit den hohen Heuptern selbesten vnbestendig / eitel vnnd vergenglich Historia.ding / wie ausweiset nachfolgende geschicht. Jenner König / da er neben anderen gefangenen / in einen Wagen eingespant

werde oder könne vmbbrechen: Es heist / ab interitu principum magnae fiunt rerum conversiones, Wann Fürsten vnnd Herren mit Tode abgehen / so gibet es gemeiniglich verenderungen im Lande / sagte ein berümbter Geschichtschreiber / einer felt / der ander steiget / novus rex, novalex, new Herr / new Gesetze / Da trifft mannichen ein Vngewitter vñ Vnglück / dessen er sich nicht versehen gehabt / kaum wird es nachbleiben / das solches in dieser mutation mit etlichen auch nicht dürffte war werden. Da were gut / beym Hellen tage vnd Sonnenschein auff solche felle zugedencken / vnd jhnen ein zubilden / was abermal der Königliche Prophet David gesaget / vnd jederman gewarnet Psal. 146.hat / im 146. Psalm: Verlasset euch nicht auff Fürsten / es sind Menschen / Des menschen Geist mus doch davon / alß dann sind verlohren alle anschlege / Wol dem des Hülffe der Gott Jacob ist / des Hoffnungen auff dem HErrn seinem Gott stehet / der Himmel / Erden / Meer / vnd alles was drinnen ist / gemacht hat / Der glauben helt ewiglich / der recht schaffet / denen / so gewalt leyden / Mannicher tregt newe Zeitunge zu Hoff / meinet einen Hoffdanck damit zuverdienen / oder andere auß den diensten zu heben vnnd selbest anzukommen / vertreugt sich auff Fürstliche Gnade / Hofes macht / Herren Gunst / vnd dergleichen / Aber es were besser nachgelassen / vnd an den Nachwinter vnd diese Väterliche erinnerung gedacht. Was Herren gunst thu vnd bringe / zeugen die Exempla Mosis vnd Bellisarij / Solte es mit den Dieneren Herren gunstes halben nicht gefehrlich vnd vnbestendig sein / ist es doch mannichmal mit den hohen Heuptern selbesten vnbestendig / eitel vnnd vergenglich Historia.ding / wie ausweiset nachfolgende geschicht. Jenner König / da er neben anderen gefangenen / in einen Wagen eingespant

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[0052] werde oder könne vmbbrechen: Es heist / ab interitu principum magnae fiunt rerum conversiones, Wann Fürsten vnnd Herren mit Tode abgehen / so gibet es gemeiniglich verenderungen im Lande / sagte ein berümbter Geschichtschreiber / einer felt / der ander steiget / novus rex, novalex, new Herr / new Gesetze / Da trifft mannichen ein Vngewitter vñ Vnglück / dessen er sich nicht versehen gehabt / kaum wird es nachbleiben / das solches in dieser mutation mit etlichen auch nicht dürffte war werden. Da were gut / beym Hellen tage vnd Sonnenschein auff solche felle zugedencken / vnd jhnen ein zubilden / was abermal der Königliche Prophet David gesaget / vnd jederman gewarnet hat / im 146. Psalm: Verlasset euch nicht auff Fürsten / es sind Menschen / Des menschen Geist mus doch davon / alß dann sind verlohren alle anschlege / Wol dem des Hülffe der Gott Jacob ist / des Hoffnungen auff dem HErrn seinem Gott stehet / der Himmel / Erden / Meer / vnd alles was drinnen ist / gemacht hat / Der glauben helt ewiglich / der recht schaffet / denen / so gewalt leyden / Mannicher tregt newe Zeitunge zu Hoff / meinet einen Hoffdanck damit zuverdienen / oder andere auß den diensten zu heben vnnd selbest anzukommen / vertreugt sich auff Fürstliche Gnade / Hofes macht / Herren Gunst / vnd dergleichen / Aber es were besser nachgelassen / vnd an den Nachwinter vnd diese Väterliche erinnerung gedacht. Was Herren gunst thu vnd bringe / zeugen die Exempla Mosis vnd Bellisarij / Solte es mit den Dieneren Herren gunstes halben nicht gefehrlich vnd vnbestendig sein / ist es doch mannichmal mit den hohen Heuptern selbesten vnbestendig / eitel vnnd vergenglich ding / wie ausweiset nachfolgende geschicht. Jenner König / da er neben anderen gefangenen / in einen Wagen eingespant Psal. 146. Historia.

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Zitationshilfe: Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/52>, abgerufen am 16.05.2024.