Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.standt gar wol vergleicht / vnnd zu vnserem vorhabendem Werck sehr nützvnd dienstlich ist / Dann ob wol in Specie vnd mit Namen nicht ausgedrücket oder angezeiget wird / was eben die Noht vnd das Anliegen gewesen sey / welches David alhier in seiner Klage geführet hat / ohn allein was etlicher massen aus der Vberschrifft des Psalmens genommen / vnd vermeinet wird / das es Feindes noth gewesen sey / so geben doch die Wort so viel zuvermercken / das es eine grosse noth / ein starckes anliegen muß gewesen sein / die den lieben David tieff ins Hertz geschnitten / vnd vnter dem Landtvolck grossen Jammer / Noth vnd Weheklagen muß erwecket haben. Jedoch ist David in diesem Psalm jhme selbsten etlicher massen vngleich. Dann im ersten Theil klaget vnd winselt er. Bald darauff aber vnd im anderen Theil wendet er sich / richtet sich auff / schepffet trost / vnd fasset wider einen frölichen Muth. Das ist denn eben auch die rechte vnd die feine güldene Kunst / die man bey rechten Christen vnd waren Kinderen Gottes findet / trawren / doch mit massen / nicht wie die so keine Hoffnunge 1. Thes. 4.haben / wie Paulus in der 1. an die Thes. am 4. Cap. Leide tragen vnd weinen / doch das man sich wider tröste / vnd trösten Syr. 38.lasse / wie der weise man Syrach vermahnet am 38. Capittel. Welchem Exempel vnd Vermanunge zu billicher folge / Gott helffe das es mit Frucht vnd Segen geschehe / wie zuvor gewünschet vnd von GOTT gebeten worden / wir dißmahl beyde von trawren vnd trost reden wollen / vnd kommen also damit auff das erste Stück vnserer Predigt / nemblich / da wir zu reden / wie wir diesen vnverhofften / vnvermuhtlichen vnd plötzlichen gegenwertigen Trawrfall ansehen / was wir hierinne bedencken / vnnd wie wir vns auch Christlich darein standt gar wol vergleicht / vnnd zu vnserem vorhabendem Werck sehr nützvnd dienstlich ist / Dann ob wol in Specie vnd mit Namen nicht ausgedrücket oder angezeiget wird / was eben die Noht vnd das Anliegen gewesen sey / welches David alhier in seiner Klage geführet hat / ohn allein was etlicher massen aus der Vberschrifft des Psalmens genom̃en / vnd vermeinet wird / das es Feindes noth gewesen sey / so geben doch die Wort so viel zuvermercken / das es eine grosse noth / ein starckes anliegen muß gewesen sein / die den lieben David tieff ins Hertz geschnitten / vnd vnter dem Landtvolck grossen Jammer / Noth vnd Weheklagen muß erwecket haben. Jedoch ist David in diesem Psalm jhme selbsten etlicher massen vngleich. Dann im ersten Theil klaget vnd winselt er. Bald darauff aber vnd im anderen Theil wendet er sich / richtet sich auff / schepffet trost / vnd fasset wider einen frölichen Muth. Das ist denn eben auch die rechte vnd die feine güldene Kunst / die man bey rechten Christen vnd waren Kinderen Gottes findet / trawren / doch mit massen / nicht wie die so keine Hoffnunge 1. Thes. 4.haben / wie Paulus in der 1. an die Thes. am 4. Cap. Leide tragen vnd weinen / doch das man sich wider tröste / vnd trösten Syr. 38.lasse / wie der weise man Syrach vermahnet am 38. Capittel. Welchem Exempel vnd Vermanunge zu billicher folge / Gott helffe das es mit Frucht vnd Segen geschehe / wie zuvor gewünschet vnd von GOTT gebeten worden / wir dißmahl beyde von trawren vnd trost reden wollen / vnd kommen also damit auff das erste Stück vnserer Predigt / nemblich / da wir zu reden / wie wir diesen vnverhofften / vnvermuhtlichẽ vnd plötzlichen gegenwertigen Trawrfall ansehen / was wir hierinne bedencken / vnnd wie wir vns auch Christlich darein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0020"/> standt gar wol vergleicht / vnnd zu vnserem vorhabendem Werck sehr nützvnd dienstlich ist / Dann ob wol in <hi rendition="#i">Specie</hi> vnd mit Namen nicht ausgedrücket oder angezeiget wird / was eben die Noht vnd das Anliegen gewesen sey / welches David alhier in seiner Klage geführet hat / ohn allein was etlicher massen aus der Vberschrifft des Psalmens genom̃en / vnd vermeinet wird / das es Feindes noth gewesen sey / so geben doch die Wort so viel zuvermercken / das es eine grosse noth / ein starckes anliegen muß gewesen sein / die den lieben David tieff ins Hertz geschnitten / vnd vnter dem Landtvolck grossen Jammer / Noth vnd Weheklagen muß erwecket haben. Jedoch ist David in diesem Psalm jhme selbsten etlicher massen vngleich.</p> <p>Dann im ersten Theil klaget vnd winselt er. Bald darauff aber vnd im anderen Theil wendet er sich / richtet sich auff / schepffet trost / vnd fasset wider einen frölichen Muth. Das ist denn eben auch die rechte vnd die feine güldene Kunst / die man bey rechten Christen vnd waren Kinderen Gottes findet / trawren / doch mit massen / nicht wie die so keine Hoffnunge <note place="left">1. Thes. 4.</note>haben / wie Paulus in der 1. an die Thes. am 4. Cap. Leide tragen vnd weinen / doch das man sich wider tröste / vnd trösten <note place="left">Syr. 38.</note>lasse / wie der weise man Syrach vermahnet am 38. Capittel. Welchem Exempel vnd Vermanunge zu billicher folge / Gott helffe das es mit Frucht vnd Segen geschehe / wie zuvor gewünschet vnd von GOTT gebeten worden / wir dißmahl beyde von trawren vnd trost reden wollen / vnd kommen also damit auff das erste Stück vnserer Predigt / nemblich / da wir zu reden / wie wir diesen vnverhofften / vnvermuhtlichẽ vnd plötzlichen gegenwertigen Trawrfall ansehen / was wir hierinne bedencken / vnnd wie wir vns auch Christlich darein </p> </div> </body> </text> </TEI> [0020]
standt gar wol vergleicht / vnnd zu vnserem vorhabendem Werck sehr nützvnd dienstlich ist / Dann ob wol in Specie vnd mit Namen nicht ausgedrücket oder angezeiget wird / was eben die Noht vnd das Anliegen gewesen sey / welches David alhier in seiner Klage geführet hat / ohn allein was etlicher massen aus der Vberschrifft des Psalmens genom̃en / vnd vermeinet wird / das es Feindes noth gewesen sey / so geben doch die Wort so viel zuvermercken / das es eine grosse noth / ein starckes anliegen muß gewesen sein / die den lieben David tieff ins Hertz geschnitten / vnd vnter dem Landtvolck grossen Jammer / Noth vnd Weheklagen muß erwecket haben. Jedoch ist David in diesem Psalm jhme selbsten etlicher massen vngleich.
Dann im ersten Theil klaget vnd winselt er. Bald darauff aber vnd im anderen Theil wendet er sich / richtet sich auff / schepffet trost / vnd fasset wider einen frölichen Muth. Das ist denn eben auch die rechte vnd die feine güldene Kunst / die man bey rechten Christen vnd waren Kinderen Gottes findet / trawren / doch mit massen / nicht wie die so keine Hoffnunge haben / wie Paulus in der 1. an die Thes. am 4. Cap. Leide tragen vnd weinen / doch das man sich wider tröste / vnd trösten lasse / wie der weise man Syrach vermahnet am 38. Capittel. Welchem Exempel vnd Vermanunge zu billicher folge / Gott helffe das es mit Frucht vnd Segen geschehe / wie zuvor gewünschet vnd von GOTT gebeten worden / wir dißmahl beyde von trawren vnd trost reden wollen / vnd kommen also damit auff das erste Stück vnserer Predigt / nemblich / da wir zu reden / wie wir diesen vnverhofften / vnvermuhtlichẽ vnd plötzlichen gegenwertigen Trawrfall ansehen / was wir hierinne bedencken / vnnd wie wir vns auch Christlich darein
1. Thes. 4.
Syr. 38.
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Zitationshilfe: | Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/20>, abgerufen am 16.07.2024. |