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Kafka, Franz: Der Prozess (Hg. Max Brod). Berlin, 1925.

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sich, von K. mit den Händen angetrieben, zur Tür fortbewegte. Draußen auf dem Gang sagte K.: "Sie wissen doch, wo sich Leni versteckt hat?" "Versteckt?" sagte der Kaufmann, "nein, sie dürfte aber in der Küche sein und dem Advokaten eine Suppe kochen." "Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?" fragte K. "Ich wollte Sie ja hinführen, Sie haben mich aber wieder zurückgerufen," antwortete der Kaufmann, wie verwirrt durch die widersprechenden Befehle. "Sie glauben wohl sehr schlau zu sein," sagte K., "führen Sie mich also!" In der Küche war K. noch nie gewesen, sie war überraschend groß und reich ausgestattet. Allein der Herd war dreimal so groß wie gewöhnliche Herde, von dem übrigen sah man keine Einzelheiten, denn die Küche wurde jetzt nur von einer kleinen Lampe beleuchtet, die beim Eingang hing. Am Herd stand Leni in weißer Schürze wie immer und leerte Eier in einen Topf aus, der auf einem Spiritusfeuer stand. "Guten Abend, Josef," sagte sie mit einem Seitenblick. "Guten Abend," sagte K. und zeigte mit einer Hand auf einen abseits stehenden Sessel, auf den sich der Kaufmann setzen sollte, was dieser auch tat. K. aber ging ganz nahe

sich, von K. mit den Händen angetrieben, zur Tür fortbewegte. Draußen auf dem Gang sagte K.: „Sie wissen doch, wo sich Leni versteckt hat?“ „Versteckt?“ sagte der Kaufmann, „nein, sie dürfte aber in der Küche sein und dem Advokaten eine Suppe kochen.“ „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?“ fragte K. „Ich wollte Sie ja hinführen, Sie haben mich aber wieder zurückgerufen,“ antwortete der Kaufmann, wie verwirrt durch die widersprechenden Befehle. „Sie glauben wohl sehr schlau zu sein,“ sagte K., „führen Sie mich also!“ In der Küche war K. noch nie gewesen, sie war überraschend groß und reich ausgestattet. Allein der Herd war dreimal so groß wie gewöhnliche Herde, von dem übrigen sah man keine Einzelheiten, denn die Küche wurde jetzt nur von einer kleinen Lampe beleuchtet, die beim Eingang hing. Am Herd stand Leni in weißer Schürze wie immer und leerte Eier in einen Topf aus, der auf einem Spiritusfeuer stand. „Guten Abend, Josef,“ sagte sie mit einem Seitenblick. „Guten Abend,“ sagte K. und zeigte mit einer Hand auf einen abseits stehenden Sessel, auf den sich der Kaufmann setzen sollte, was dieser auch tat. K. aber ging ganz nahe

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[295/0297] sich, von K. mit den Händen angetrieben, zur Tür fortbewegte. Draußen auf dem Gang sagte K.: „Sie wissen doch, wo sich Leni versteckt hat?“ „Versteckt?“ sagte der Kaufmann, „nein, sie dürfte aber in der Küche sein und dem Advokaten eine Suppe kochen.“ „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?“ fragte K. „Ich wollte Sie ja hinführen, Sie haben mich aber wieder zurückgerufen,“ antwortete der Kaufmann, wie verwirrt durch die widersprechenden Befehle. „Sie glauben wohl sehr schlau zu sein,“ sagte K., „führen Sie mich also!“ In der Küche war K. noch nie gewesen, sie war überraschend groß und reich ausgestattet. Allein der Herd war dreimal so groß wie gewöhnliche Herde, von dem übrigen sah man keine Einzelheiten, denn die Küche wurde jetzt nur von einer kleinen Lampe beleuchtet, die beim Eingang hing. Am Herd stand Leni in weißer Schürze wie immer und leerte Eier in einen Topf aus, der auf einem Spiritusfeuer stand. „Guten Abend, Josef,“ sagte sie mit einem Seitenblick. „Guten Abend,“ sagte K. und zeigte mit einer Hand auf einen abseits stehenden Sessel, auf den sich der Kaufmann setzen sollte, was dieser auch tat. K. aber ging ganz nahe

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Zitationshilfe: Kafka, Franz: Der Prozess (Hg. Max Brod). Berlin, 1925, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kafka_prozess_1925/297>, abgerufen am 25.11.2024.