Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.Kämpfers Geschichte von Japan. Viertes Buch. kommen, ihre Hülfe anzubiethen und ihn des bürgerlichen Beistandes und ihrer Freundschaftzu versichern. Wenn einer auf Bätfarth oder sonst wohin verreisen wil, so ist erforderlich, daß Wenn etwas von den Einwohnern oder Mitbürgern einer Gasse verbrochen ist, Jn sofern ein Streit oder Thätigkeiten in einer Gasse, es sey unter den Eingeses- ist,
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Viertes Buch. kommen, ihre Huͤlfe anzubiethen und ihn des buͤrgerlichen Beiſtandes und ihrer Freundſchaftzu verſichern. Wenn einer auf Baͤtfarth oder ſonſt wohin verreiſen wil, ſo iſt erforderlich, daß Wenn etwas von den Einwohnern oder Mitbuͤrgern einer Gaſſe verbrochen iſt, Jn ſofern ein Streit oder Thaͤtigkeiten in einer Gaſſe, es ſey unter den Eingeſeſ- iſt,
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Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Viertes Buch.
kommen, ihre Huͤlfe anzubiethen und ihn des buͤrgerlichen Beiſtandes und ihrer Freundſchaft
zu verſichern.
Wenn einer auf Baͤtfarth oder ſonſt wohin verreiſen wil, ſo iſt erforderlich, daß
der Kogomi Oja mit ſeinen uͤbrigen Kollegen ihm ein Zeugnis an die Obrigkeit ertheilt,
womit zugleich gewiſſe Buͤrgen geſtelt werden, welche dafuͤr haften, daß jener aus einer
ehrlichen und ſeinem Vorgeben gemaͤßen Abſicht ſeine Reiſe antrete, und zur benanten Zeit
ſich wieder einfinden ſolle; hiezu dient ein beſonderes großes Straßenbuch Kitte no ſi ta
gaki d. i. Pasunterſchreibung, genant, worin der Ottona die Buͤrgen ſich einſchreiben und
die Buͤrgerſchaft mit ihrem Petſchaft beſiegeln laͤſſet; eine ſolche einregiſtrirte Obligation
mus der Nitzi Joſi zu des Ninban Toſji jori Behauſung bringen, um dem Bittenden einen
Reiſepas zu verſchaffen; die Genquaban-Wache nimt das Buch an und traͤgt es dem Buͤr-
germeiſter vor, der ſodann ſeinem Jufitz oder Sekretaͤr Befehl giebt, dieſen Pas zu ſchrei-
ben, und mit dem waͤhrend ſeiner Regierung gewoͤhnlichen Siegel zu bedruͤcken; dieſes Sie-
gel, das in der Juſtizverwahrung iſt, hat die Groͤße eines Speciesthalers und beſteht aus
dem Charakter ſeines eigenen Nanori oder militaͤriſchen Namens. Der Pas wird hier-
naͤchſt zu dem Nengoſi getragen und mit deſſen Namen und Siegel bekraͤftigt, oder an deſ-
ſen Statt zu dem Dſjo joſi der Sottomatz, wenn der Supplikant in dem Theile der
Stadt zu Hauſe iſt. An Gebuͤhren wird fuͤr alles das nichts entrichtet, als nur dem Nitzi
joſi drei Condors fuͤr ein dickes Papier in groß Quart, ſo er gewoͤhnlich dazu gebraucht.
Wenn etwas von den Einwohnern oder Mitbuͤrgern einer Gaſſe verbrochen iſt,
haͤlt der Gaſſenmagiſtrat, naͤmlich der Ottona, 3 Kumi gaſ jira und alle Kogomi Oja eine
Berathſchlagung, ob und wie die Sache unter ihnen auszumachen ſei: finden ſie, daß ſel-
bige die Graͤnzen ihrer Macht uͤber den gewoͤhnlichen Horizont ihres Verſtandes uͤberſteigt,
ſo melden ſie es an den geminen Stadtmagiſtrat: dieſer thut nach Befinden das naͤmliche,
indem er durch die Neng joſi mit den Karoo der Stathalters daruͤber Rath pflegen, und
es erforderlichen Falles dem Stathalter ſelbſt vorbringen laͤſſet. Durch eben dieſe Wege
kommen denn auch die hoͤchſten Befehle der Gouverneurs wieder zuruͤk, ſo, daß ſie am
Ende durch den Nitzi joſi, bisweilen auch wohl aus dem Munde des Ottona ſelbſt, den
gemeinen Buͤrgern und Einwohnern bekant werden, es waͤre denn, daß ſie von der Art der
wichtigen immergeltenden Kaiſerlichen Verordnungen waͤren, die man als Plakate oͤffent-
lich anheftet.
Jn ſofern ein Streit oder Thaͤtigkeiten in einer Gaſſe, es ſey unter den Eingeſeſ-
ſenen oder Durchpaſſirenden, vorfaͤlt, ſo ſind die Hausvaͤter der naͤchſten Haͤuſer verbun-
den, ſie zu ſcheiden. Wenn einer von ihnen etwa getoͤdtet wuͤrde, waͤre es auch der Be-
leidiger ſelbſt, wird der andere, ob er auch gleich das Recht einer Nothwehre vor ſich haͤtte,
dennoch mit einer oͤffentlichen Todesſtrafe belegt; (alles was er etwa in dem Fal thun kan,
iſt,
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