an einander schlagen, und mit lautem verdrieslichen Geklapper ihre Wachsamkeit und die Zahl der Nachtstunden anzeigen. Auch die Sineser vermehren dieses rasende Lärmen auch noch mit ihren Cymbeln und Trommeln, wenn sie theils ihrem Götzen Maatso Bosa zum Opfer alle Abend einige angezündete Stücke Goldpapier in die See werfen, theils diesen Götzen aus dem Tempel und wieder hinein bringen. Vor allen andern aber wird dieser Lärm noch durch das Geschrei in den Sterbhäusern vermehrt, wo gleich nach dem Augen- blick des Verscheidens und auch an gewissen Gedächtnistagen des Verstorbnen die Mespfaf- fen und Verwandte ein Namanda für die abgeschiedne Seele unter dem Anschlagen einer kleinen Glocke durch einander zu heulen, und mit diesem Geschrei bis zur Ohnmacht anzu- halten pflegen.
Namanda ist ein kurzes aus den Worten Namu Amida Budsu zusammenge- zognes Gebät. Es ist an den Gott Amida, obersten Richter der abgeschiednen Seelen ge- richtet, um vor die Seele des Verstorbenen Gnade zu erlangen.
Noch ein neues Geschrei machen die Nembuds Koo d. i. religiösen Brüderschaf- ten, oder freiwillige Bätzünfte. Jn diese pflegen sich andächtige Freunde, Nachbarn, oder Bekannten zu vereinigen, und täglich zu einer gewissen Stunde, Morgens oder Abends in ihren Häusern wechselsweise zusammen zu kommen, um gemeinschaftlich zu bäten und be- sonders ein Namanda aus Vorsorge abzusingen, um ihre künftige Seeligkeit zu erlangen.
Zweites
Erſt. Kap. Von der Lage der Stadt Nangaſacki.
an einander ſchlagen, und mit lautem verdrieslichen Geklapper ihre Wachſamkeit und die Zahl der Nachtſtunden anzeigen. Auch die Sineſer vermehren dieſes raſende Laͤrmen auch noch mit ihren Cymbeln und Trommeln, wenn ſie theils ihrem Goͤtzen Maatſo Boſa zum Opfer alle Abend einige angezuͤndete Stuͤcke Goldpapier in die See werfen, theils dieſen Goͤtzen aus dem Tempel und wieder hinein bringen. Vor allen andern aber wird dieſer Laͤrm noch durch das Geſchrei in den Sterbhaͤuſern vermehrt, wo gleich nach dem Augen- blick des Verſcheidens und auch an gewiſſen Gedaͤchtnistagen des Verſtorbnen die Mespfaf- fen und Verwandte ein Namanda fuͤr die abgeſchiedne Seele unter dem Anſchlagen einer kleinen Glocke durch einander zu heulen, und mit dieſem Geſchrei bis zur Ohnmacht anzu- halten pflegen.
Namanda iſt ein kurzes aus den Worten Namu Amida Budſu zuſammenge- zognes Gebaͤt. Es iſt an den Gott Amida, oberſten Richter der abgeſchiednen Seelen ge- richtet, um vor die Seele des Verſtorbenen Gnade zu erlangen.
Noch ein neues Geſchrei machen die Nembuds Koo d. i. religioͤſen Bruͤderſchaf- ten, oder freiwillige Baͤtzuͤnfte. Jn dieſe pflegen ſich andaͤchtige Freunde, Nachbarn, oder Bekannten zu vereinigen, und taͤglich zu einer gewiſſen Stunde, Morgens oder Abends in ihren Haͤuſern wechſelsweiſe zuſammen zu kommen, um gemeinſchaftlich zu baͤten und be- ſonders ein Namanda aus Vorſorge abzuſingen, um ihre kuͤnftige Seeligkeit zu erlangen.
Zweites
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Erſt. Kap. Von der Lage der Stadt Nangaſacki.
an einander ſchlagen, und mit lautem verdrieslichen Geklapper ihre Wachſamkeit und die
Zahl der Nachtſtunden anzeigen. Auch die Sineſer vermehren dieſes raſende Laͤrmen auch
noch mit ihren Cymbeln und Trommeln, wenn ſie theils ihrem Goͤtzen Maatſo Boſa zum
Opfer alle Abend einige angezuͤndete Stuͤcke Goldpapier in die See werfen, theils dieſen
Goͤtzen aus dem Tempel und wieder hinein bringen. Vor allen andern aber wird dieſer
Laͤrm noch durch das Geſchrei in den Sterbhaͤuſern vermehrt, wo gleich nach dem Augen-
blick des Verſcheidens und auch an gewiſſen Gedaͤchtnistagen des Verſtorbnen die Mespfaf-
fen und Verwandte ein Namanda fuͤr die abgeſchiedne Seele unter dem Anſchlagen einer
kleinen Glocke durch einander zu heulen, und mit dieſem Geſchrei bis zur Ohnmacht anzu-
halten pflegen.
Namanda iſt ein kurzes aus den Worten Namu Amida Budſu zuſammenge-
zognes Gebaͤt. Es iſt an den Gott Amida, oberſten Richter der abgeſchiednen Seelen ge-
richtet, um vor die Seele des Verſtorbenen Gnade zu erlangen.
Noch ein neues Geſchrei machen die Nembuds Koo d. i. religioͤſen Bruͤderſchaf-
ten, oder freiwillige Baͤtzuͤnfte. Jn dieſe pflegen ſich andaͤchtige Freunde, Nachbarn,
oder Bekannten zu vereinigen, und taͤglich zu einer gewiſſen Stunde, Morgens oder Abends
in ihren Haͤuſern wechſelsweiſe zuſammen zu kommen, um gemeinſchaftlich zu baͤten und be-
ſonders ein Namanda aus Vorſorge abzuſingen, um ihre kuͤnftige Seeligkeit zu erlangen.
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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/29>, abgerufen am 22.07.2024.
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