Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.Kämpfers Geschichte von Japan. Fünftes Buch. res Baues als der inneren Zierrathen haben sie mit den Siamischen und Sinesischen Pago-den sehr viel ähnliches; es ist indessen hier der Ort nicht, eine weitläuftigere Beschreibung davon zu machen. Das ganze Reich ist mit diesen Tira erfült und der Pfaffen eine un- zählbare Menge; nur blos um und in der Stadt Miaco werden der Tempel 3893, und der dabei gehörigen Siukke oder Budspfaffen 37093 gezählt. Die Mija oder Cami, d. i. inländische Götzentempel, in welchen nur weltliche Die prächtigsten Pforten findet man vor dem Tempel Tensjo Daisin, Fatz- Noch haben die Japaner unter ihren religiösen Dingen steinerne Fotoge oder An
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch. res Baues als der inneren Zierrathen haben ſie mit den Siamiſchen und Sineſiſchen Pago-den ſehr viel aͤhnliches; es iſt indeſſen hier der Ort nicht, eine weitlaͤuftigere Beſchreibung davon zu machen. Das ganze Reich iſt mit dieſen Tira erfuͤlt und der Pfaffen eine un- zaͤhlbare Menge; nur blos um und in der Stadt Miaco werden der Tempel 3893, und der dabei gehoͤrigen Siukke oder Budspfaffen 37093 gezaͤhlt. Die Mija oder Cami, d. i. inlaͤndiſche Goͤtzentempel, in welchen nur weltliche Die praͤchtigſten Pforten findet man vor dem Tempel Tenſjo Daiſin, Fatz- Noch haben die Japaner unter ihren religioͤſen Dingen ſteinerne Fotoge oder An
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Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch.
res Baues als der inneren Zierrathen haben ſie mit den Siamiſchen und Sineſiſchen Pago-
den ſehr viel aͤhnliches; es iſt indeſſen hier der Ort nicht, eine weitlaͤuftigere Beſchreibung
davon zu machen. Das ganze Reich iſt mit dieſen Tira erfuͤlt und der Pfaffen eine un-
zaͤhlbare Menge; nur blos um und in der Stadt Miaco werden der Tempel 3893, und
der dabei gehoͤrigen Siukke oder Budspfaffen 37093 gezaͤhlt.
Die Mija oder Cami, d. i. inlaͤndiſche Goͤtzentempel, in welchen nur weltliche
Perſonen den Dienſt verrichten, hat die Heiligkeit ebenfalls einen vor andern erhabenen
Ort, der wenigſtens von den unſaubern oͤffentlichen Wegen etwas entfernt liegt, angewie-
ſen. Ein angenehmer breiter Gang, der durch eine große Ehrenpforte, die ſie Toori nen-
nen, eroͤfnet wird, fuͤhret den Andaͤchtigen von der Landſtraße dahin. Die Ehrenpforte
iſt ein von Holz oder Stein errichtetes ziemlich weites und hohes Thorgeſtelle, oben mit
zween in Diſtanz eines halben Fußes unter einander liegenden Querbalken, die eben auch
von Holz oder Stein ſind, geſchloſſen. (S. Tab. XVII. A.) Die Mitte ſtelt eine etwa
anderthalb Fus große Tafel vor, worinnen der Name des Gottes, dem der Tempel gewid-
met iſt, meiſtens mit verguldeten Buchſtaben eingegraben ſteht. Man kan von dieſem
praͤchtigen Eingange mit Recht ſagen: parturiunt montes! denn wenn man ans Ende
der faſt etliche hundert Schritte langen Allee gekommen, findet man oͤfters nichts anders,
als eine ſchlechte hoͤlzerne und von vornen mit Gitterwerk verſehene kleine Huͤtte oder Behaͤl-
ter in dem Gebuͤſche verſtekt, inwendig leer, bisweilen mit einem metallenen Spiegel in
der Mitte, auch mit einigen Strohbuͤſcheln, oder ſtatt deſſen mit zerſchnittenem weißen
Papiere, das Franſenweiſe an ein langes Seil geheftet iſt, behangen; ſo wie ſelbſt die
Toori und die davon abgehende Gaͤnge mit dergleichen vielmals uͤberzogen ſind, alles zu
einem Zeichen der Reinigkeit und Heiligkeit des Orts.
Die praͤchtigſten Pforten findet man vor dem Tempel Tenſjo Daiſin, Fatz-
mans und deſſelben Cami oder Heiligen, welcher an jedem Orte als ein Patron und Schuz-
engel angenommen und verehret wird.
Noch haben die Japaner unter ihren religioͤſen Dingen ſteinerne Fotoge oder
Bilder auslaͤndiſcher Goͤtzen, beſonders des Amida und Dſi ſoo, auch ſonſt noch aller-
hand monſtroͤſe Geſtalten von andern Goͤttern, die auf den Landſtraßen bei Abwegen, Bruͤ-
cken, Kloͤſtern und heiligen Oertern aufgerichtet ſind, theils um denſelben dadurch eine Ehre
zu erweiſen, theils bei Voruͤberreiſenden eine Andacht zu veranlaſſen, und ſie auf ihrem
Wege an den guten und rechten Weg im Leben und Wandel zu erinnern; zu welchem Ende
man denn auch von dieſen Weggoͤtzenbildern Abdruͤcke auf einem ganzen oder halben Bogen
Papier an die Thore der Staͤdte und Dorfſchaften anklebt, nicht weniger auf Pfaͤhlen bei
Bruͤcken, Plakatplaͤtzen und vielen andern Oertern ſie den Auf- und Abreiſenden fuͤr Au-
gen ſtelt. Aeußerliche Ehrenbezeigungen werden ihnen von niemand erwieſen.
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