Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.XI. Abschn. II. Hauptst. Absicht Gottes Himmelscörper gegen einander haben, oder von allenUmständen und Vorfällen, in welchen sie sich etwa be- finden könnten, ist ihr Untergang wenig oder gar nicht zu befürchten, wie wir zeithero in allen unsern Unter- suchungen gefunden haben. Selbst das unterirrdische Feuer, dieses so gefährlich scheinende Element, wel- ches in dem Schooße der Erden uns das Schrecken des Unterganges zu drohen scheinet, ist in dieser Absicht wenig zu fürchten. Dieses sind aber auch alle diejeni- gen Wege, welche die Vernunft einigermaßen zur Be- trachtung vor sich nehmen kann, um zu untersuchen, in wie weit daraus der Untergang des ganzen Welt- gebäudes oder einzelner Himmelscörper entstehen möchte. Wenn man zwar diese Betrachtungen ohne Noth gänzliche
XI. Abſchn. II. Hauptſt. Abſicht Gottes Himmelscoͤrper gegen einander haben, oder von allenUmſtaͤnden und Vorfaͤllen, in welchen ſie ſich etwa be- finden koͤnnten, iſt ihr Untergang wenig oder gar nicht zu befuͤrchten, wie wir zeithero in allen unſern Unter- ſuchungen gefunden haben. Selbſt das unterirrdiſche Feuer, dieſes ſo gefaͤhrlich ſcheinende Element, wel- ches in dem Schooße der Erden uns das Schrecken des Unterganges zu drohen ſcheinet, iſt in dieſer Abſicht wenig zu fuͤrchten. Dieſes ſind aber auch alle diejeni- gen Wege, welche die Vernunft einigermaßen zur Be- trachtung vor ſich nehmen kann, um zu unterſuchen, in wie weit daraus der Untergang des ganzen Welt- gebaͤudes oder einzelner Himmelscoͤrper entſtehen moͤchte. Wenn man zwar dieſe Betrachtungen ohne Noth gaͤnzliche
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XI. Abſchn. II. Hauptſt. Abſicht Gottes
Himmelscoͤrper gegen einander haben, oder von allen
Umſtaͤnden und Vorfaͤllen, in welchen ſie ſich etwa be-
finden koͤnnten, iſt ihr Untergang wenig oder gar nicht
zu befuͤrchten, wie wir zeithero in allen unſern Unter-
ſuchungen gefunden haben. Selbſt das unterirrdiſche
Feuer, dieſes ſo gefaͤhrlich ſcheinende Element, wel-
ches in dem Schooße der Erden uns das Schrecken des
Unterganges zu drohen ſcheinet, iſt in dieſer Abſicht
wenig zu fuͤrchten. Dieſes ſind aber auch alle diejeni-
gen Wege, welche die Vernunft einigermaßen zur Be-
trachtung vor ſich nehmen kann, um zu unterſuchen,
in wie weit daraus der Untergang des ganzen Welt-
gebaͤudes oder einzelner Himmelscoͤrper entſtehen
moͤchte.
Wenn man zwar dieſe Betrachtungen ohne Noth
verlaͤngern wollte; ſo koͤnnte noch unterſuchet werden,
ob und in wie weit ein jeder Planeten- oder Cometen-
coͤrper ſich durch eine Art von Gaͤhrung oder Aufloͤ-
ſung ſelbſt aus einander ſetzen, dadurch zertheilen, und
in vielen nicht mehr zuſammenhaͤngenden Theilen zu
ſeinem Untergange uͤbergehen koͤnnte. Man kann
nicht ſchlechterdings behaupten, daß ein ſolcher Vor-
fall unmoͤglich ſey. Alle Coͤrper ſind einer Art von
Aufloͤſung und Vernichtung faͤhig. Ja! das iſt ſo
gar ihr natuͤrlicher Erfolg. Allein, wenn ſich auch
dieſes ereignen ſollte; wenn ſich auch alle Felſen un-
ſers Erdklumpens in eine ſehr zarte Erde aufſchließen
oder aufloͤſen ſollten; denn weiter kann eine ſolche Auf-
loͤſung oder Vernichtung eines Coͤrpers ſich nicht erſtre-
cken; ſo wuͤrde deshalb dennoch nichts weniger als die
gaͤnzliche
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