Zeit dieses Cometen im Jahr 1350 bemerket findet. Was vor ein großer Trost würde das nicht vor alle schwache Seelen seyn, die vor ihr kleines Daseyn öf- ters so ängstlich besorgt und bekümmert sind.
Jch will mich nicht aufhalten, die vierte Classe der Himmelscörper, nehmlich die Nebenplaneten, oder die Monden der Hauptplaneten zu der gegenwärtigen Absicht weitläuftig zu betrachten. Die Eintheilung aller Himmelscörper, so sich in einem Sonnensystem befinden, erforderte, die Monden nicht mit Still- schweigen zu übergehen, wenn es darauf ankam, zu untersuchen, in wie weit der Zusammenhang und die Verhältnisse der verschiedenen Arten von Himmels- cörpern zuweilen Umstände und Vorfälle hervorbrin- gen können, wodurch der Untergang des einen oder des andern Weltcörpers veruhrsachet werden kann. Man kann auch nicht behaupten, daß sich nicht Um- stände ereignen könnten, in welchen die Monden nicht große und schädliche Wirkungen auf ihren Hauptplaneten auszurichten vermögend wären. Es ist nicht zu leugnen, daß unser Mond insonderheit auf die Ebbe und Fluth in unsern Meeren eine augen- scheinliche Wirkung hat; indem insonderheit zur Zeit des vollen Monden die Fluth in unsern Meeren alle- mahl größer ist, als sie sonst zu andern Zeiten zu seyn pfleget. Die Uhrsache hiervon ist wohl ohne Zwei- fel, daß der Druck des Monden auf unsere Atmos- phäre alsdenn viel größer ist, als zu andern Zei- ten. Wenn dieser Druck in einem hohen Grade vergrößert würde; insonderheit, wenn eine fremde
Gewalt
XI. Abſchn. I. Hauptſt.
Zeit dieſes Cometen im Jahr 1350 bemerket findet. Was vor ein großer Troſt wuͤrde das nicht vor alle ſchwache Seelen ſeyn, die vor ihr kleines Daſeyn oͤf- ters ſo aͤngſtlich beſorgt und bekuͤmmert ſind.
Jch will mich nicht aufhalten, die vierte Claſſe der Himmelscoͤrper, nehmlich die Nebenplaneten, oder die Monden der Hauptplaneten zu der gegenwaͤrtigen Abſicht weitlaͤuftig zu betrachten. Die Eintheilung aller Himmelscoͤrper, ſo ſich in einem Sonnenſyſtem befinden, erforderte, die Monden nicht mit Still- ſchweigen zu uͤbergehen, wenn es darauf ankam, zu unterſuchen, in wie weit der Zuſammenhang und die Verhaͤltniſſe der verſchiedenen Arten von Himmels- coͤrpern zuweilen Umſtaͤnde und Vorfaͤlle hervorbrin- gen koͤnnen, wodurch der Untergang des einen oder des andern Weltcoͤrpers veruhrſachet werden kann. Man kann auch nicht behaupten, daß ſich nicht Um- ſtaͤnde ereignen koͤnnten, in welchen die Monden nicht große und ſchaͤdliche Wirkungen auf ihren Hauptplaneten auszurichten vermoͤgend waͤren. Es iſt nicht zu leugnen, daß unſer Mond inſonderheit auf die Ebbe und Fluth in unſern Meeren eine augen- ſcheinliche Wirkung hat; indem inſonderheit zur Zeit des vollen Monden die Fluth in unſern Meeren alle- mahl groͤßer iſt, als ſie ſonſt zu andern Zeiten zu ſeyn pfleget. Die Uhrſache hiervon iſt wohl ohne Zwei- fel, daß der Druck des Monden auf unſere Atmos- phaͤre alsdenn viel groͤßer iſt, als zu andern Zei- ten. Wenn dieſer Druck in einem hohen Grade vergroͤßert wuͤrde; inſonderheit, wenn eine fremde
Gewalt
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XI. Abſchn. I. Hauptſt.
Zeit dieſes Cometen im Jahr 1350 bemerket findet.
Was vor ein großer Troſt wuͤrde das nicht vor alle
ſchwache Seelen ſeyn, die vor ihr kleines Daſeyn oͤf-
ters ſo aͤngſtlich beſorgt und bekuͤmmert ſind.
Jch will mich nicht aufhalten, die vierte Claſſe
der Himmelscoͤrper, nehmlich die Nebenplaneten, oder
die Monden der Hauptplaneten zu der gegenwaͤrtigen
Abſicht weitlaͤuftig zu betrachten. Die Eintheilung
aller Himmelscoͤrper, ſo ſich in einem Sonnenſyſtem
befinden, erforderte, die Monden nicht mit Still-
ſchweigen zu uͤbergehen, wenn es darauf ankam, zu
unterſuchen, in wie weit der Zuſammenhang und die
Verhaͤltniſſe der verſchiedenen Arten von Himmels-
coͤrpern zuweilen Umſtaͤnde und Vorfaͤlle hervorbrin-
gen koͤnnen, wodurch der Untergang des einen oder
des andern Weltcoͤrpers veruhrſachet werden kann.
Man kann auch nicht behaupten, daß ſich nicht Um-
ſtaͤnde ereignen koͤnnten, in welchen die Monden
nicht große und ſchaͤdliche Wirkungen auf ihren
Hauptplaneten auszurichten vermoͤgend waͤren. Es
iſt nicht zu leugnen, daß unſer Mond inſonderheit auf
die Ebbe und Fluth in unſern Meeren eine augen-
ſcheinliche Wirkung hat; indem inſonderheit zur Zeit
des vollen Monden die Fluth in unſern Meeren alle-
mahl groͤßer iſt, als ſie ſonſt zu andern Zeiten zu ſeyn
pfleget. Die Uhrſache hiervon iſt wohl ohne Zwei-
fel, daß der Druck des Monden auf unſere Atmos-
phaͤre alsdenn viel groͤßer iſt, als zu andern Zei-
ten. Wenn dieſer Druck in einem hohen Grade
vergroͤßert wuͤrde; inſonderheit, wenn eine fremde
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/378>, abgerufen am 02.03.2025.
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