eigenen Wesens, und alles geschiehet nach seinen wei- sen Absichten und Einrichtungen.
Jn der That ist es höchst wahrscheinlich, daß es der weise Wille des unendlichen Schöpfers also vorherge- sehen hat, daß alle Planeten und Cometen, so sich von dem Sonnenklumpen bey dem Anfange der Schöpfung losgerissen hatten, endlich nach einem unermeßlichen Zeitlauf von Jahren wieder mit demselben vereinigen sollten, und dadurch ihren zeitigen Untergang finden. Allein, dieses Weltgebäude ist allzuschön und herrlich; es ist so wesentlich und nothwendig mit der Natur Got- tes vereiniget, als daß die Himmelscörper in diesem Un- tergange, und in dem Zustande ihres ersten Chaos, wo- hin sie wieder zurückgekehret sind, ewig verbleiben soll- ten. Wahrscheinlich wird alsdenn nur eine neue Um- formung und Verwandelung vorgehen. Als die ersten vier Materien, Erde, Wasser, Oehl und Queckfilber, aus denen Atomen in dem ersten Chaos erzeuget wor- den, und Gott es der Thätigkeit und wirkenden Kraft der drey letztern überließ, die leidende Erde zu bearbei- ten, zu bilden, und tausenderley Umformungen und Erzeugungen aus derselben hervorzubringen. Unter diesen Umformungen war auch die Steinwerdung be- griffen, die aus der Thätigkeit und Wirkung des Was- sers auf die nach und nach gebildeten vielerley Erdarten entstand. Die Natur konnte dieser Steinwerdung kei- ne Grenzen setzen, ohne die ganze Kraft und Thätig- keit des Wassers zu hintern, die doch in dem Zusam- menhange der Dinge so nothwendig war. Die Stein- werdung gehet also auf jeden Planeten noch immer fort,
wie
XI. Abſchn. I. Hauptſt.
eigenen Weſens, und alles geſchiehet nach ſeinen wei- ſen Abſichten und Einrichtungen.
Jn der That iſt es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß es der weiſe Wille des unendlichen Schoͤpfers alſo vorherge- ſehen hat, daß alle Planeten und Cometen, ſo ſich von dem Sonnenklumpen bey dem Anfange der Schoͤpfung losgeriſſen hatten, endlich nach einem unermeßlichen Zeitlauf von Jahren wieder mit demſelben vereinigen ſollten, und dadurch ihren zeitigen Untergang finden. Allein, dieſes Weltgebaͤude iſt allzuſchoͤn und herrlich; es iſt ſo weſentlich und nothwendig mit der Natur Got- tes vereiniget, als daß die Himmelscoͤrper in dieſem Un- tergange, und in dem Zuſtande ihres erſten Chaos, wo- hin ſie wieder zuruͤckgekehret ſind, ewig verbleiben ſoll- ten. Wahrſcheinlich wird alsdenn nur eine neue Um- formung und Verwandelung vorgehen. Als die erſten vier Materien, Erde, Waſſer, Oehl und Queckfilber, aus denen Atomen in dem erſten Chaos erzeuget wor- den, und Gott es der Thaͤtigkeit und wirkenden Kraft der drey letztern uͤberließ, die leidende Erde zu bearbei- ten, zu bilden, und tauſenderley Umformungen und Erzeugungen aus derſelben hervorzubringen. Unter dieſen Umformungen war auch die Steinwerdung be- griffen, die aus der Thaͤtigkeit und Wirkung des Waſ- ſers auf die nach und nach gebildeten vielerley Erdarten entſtand. Die Natur konnte dieſer Steinwerdung kei- ne Grenzen ſetzen, ohne die ganze Kraft und Thaͤtig- keit des Waſſers zu hintern, die doch in dem Zuſam- menhange der Dinge ſo nothwendig war. Die Stein- werdung gehet alſo auf jeden Planeten noch immer fort,
wie
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XI. Abſchn. I. Hauptſt.
eigenen Weſens, und alles geſchiehet nach ſeinen wei-
ſen Abſichten und Einrichtungen.
Jn der That iſt es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß es
der weiſe Wille des unendlichen Schoͤpfers alſo vorherge-
ſehen hat, daß alle Planeten und Cometen, ſo ſich von
dem Sonnenklumpen bey dem Anfange der Schoͤpfung
losgeriſſen hatten, endlich nach einem unermeßlichen
Zeitlauf von Jahren wieder mit demſelben vereinigen
ſollten, und dadurch ihren zeitigen Untergang finden.
Allein, dieſes Weltgebaͤude iſt allzuſchoͤn und herrlich;
es iſt ſo weſentlich und nothwendig mit der Natur Got-
tes vereiniget, als daß die Himmelscoͤrper in dieſem Un-
tergange, und in dem Zuſtande ihres erſten Chaos, wo-
hin ſie wieder zuruͤckgekehret ſind, ewig verbleiben ſoll-
ten. Wahrſcheinlich wird alsdenn nur eine neue Um-
formung und Verwandelung vorgehen. Als die erſten
vier Materien, Erde, Waſſer, Oehl und Queckfilber,
aus denen Atomen in dem erſten Chaos erzeuget wor-
den, und Gott es der Thaͤtigkeit und wirkenden Kraft
der drey letztern uͤberließ, die leidende Erde zu bearbei-
ten, zu bilden, und tauſenderley Umformungen und
Erzeugungen aus derſelben hervorzubringen. Unter
dieſen Umformungen war auch die Steinwerdung be-
griffen, die aus der Thaͤtigkeit und Wirkung des Waſ-
ſers auf die nach und nach gebildeten vielerley Erdarten
entſtand. Die Natur konnte dieſer Steinwerdung kei-
ne Grenzen ſetzen, ohne die ganze Kraft und Thaͤtig-
keit des Waſſers zu hintern, die doch in dem Zuſam-
menhange der Dinge ſo nothwendig war. Die Stein-
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/368>, abgerufen am 09.05.2024.
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