Die Verkohlung des Holzes unter der Erde be- darf gewiß einen eben so langen Zeitraum, als die Versteinerung. Jch habe in dem vorhergehenden Ab- schnitte von denen zwey verschiedenen Waldungen un- ter der Erde übereinander geredet, die man bey Gra- bung der Wasserleitungen nach Herrnhausen unweit Hannover angetroffen hat. Vieles von dem Holze der obern Waldung war in eine Art der Verkohlung gegangen; jedoch nur noch sehr schwach und mäßig, indem es zwar mit brennlichem Wesen etwas durch- trungen sich befand, solches durch den Geruch im Feuer zu erkennen gab, auch etwas schwärzlich aussah, aber sonst von anderm Holze wenig unterschieden war. Da die Ueberschwemmung, welche diesen obern Wald zu Grunde gerichtet hat, gewiß nicht in unserer jetzigen Zeitrechnung geschehen ist; so kann man daraus ur- theilen, was vor eine lange Zeit auch die Verkohlung des Holzes unter der Erde bedarf.
Diejenigen Steinkohlen, so man aus einem Ber- ge unweit Minden im Hannöverischen herausgräbt, sind gleichfalls ehedem unstreitig Holz gewesen. Jch habe hiervon bereits in dem ersten Abschnitte, jedoch in einer ganz andern Absicht, nämlich wegen der Ent- stehungsarten der Gebirge geredet. Jndessen will ich hier die untrüglichen Merkzeichen nicht wiederholen, woran man ungezweifelt erkennet, daß diese jetzigen Steinkohlen ehedem nichts anders als Scheitholz ge- wesen sind d).
Wenn
d) Die Nachrichten von diesem Berge und der Beschaffen- heit der Steinkohlen wurden mir im Jahr 1756 mitge-
theilet;
S
unter der Erde.
Die Verkohlung des Holzes unter der Erde be- darf gewiß einen eben ſo langen Zeitraum, als die Verſteinerung. Jch habe in dem vorhergehenden Ab- ſchnitte von denen zwey verſchiedenen Waldungen un- ter der Erde uͤbereinander geredet, die man bey Gra- bung der Waſſerleitungen nach Herrnhauſen unweit Hannover angetroffen hat. Vieles von dem Holze der obern Waldung war in eine Art der Verkohlung gegangen; jedoch nur noch ſehr ſchwach und maͤßig, indem es zwar mit brennlichem Weſen etwas durch- trungen ſich befand, ſolches durch den Geruch im Feuer zu erkennen gab, auch etwas ſchwaͤrzlich ausſah, aber ſonſt von anderm Holze wenig unterſchieden war. Da die Ueberſchwemmung, welche dieſen obern Wald zu Grunde gerichtet hat, gewiß nicht in unſerer jetzigen Zeitrechnung geſchehen iſt; ſo kann man daraus ur- theilen, was vor eine lange Zeit auch die Verkohlung des Holzes unter der Erde bedarf.
Diejenigen Steinkohlen, ſo man aus einem Ber- ge unweit Minden im Hannoͤveriſchen herausgraͤbt, ſind gleichfalls ehedem unſtreitig Holz geweſen. Jch habe hiervon bereits in dem erſten Abſchnitte, jedoch in einer ganz andern Abſicht, naͤmlich wegen der Ent- ſtehungsarten der Gebirge geredet. Jndeſſen will ich hier die untruͤglichen Merkzeichen nicht wiederholen, woran man ungezweifelt erkennet, daß dieſe jetzigen Steinkohlen ehedem nichts anders als Scheitholz ge- weſen ſind d).
Wenn
d) Die Nachrichten von dieſem Berge und der Beſchaffen- heit der Steinkohlen wurden mir im Jahr 1756 mitge-
theilet;
S
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unter der Erde.
Die Verkohlung des Holzes unter der Erde be-
darf gewiß einen eben ſo langen Zeitraum, als die
Verſteinerung. Jch habe in dem vorhergehenden Ab-
ſchnitte von denen zwey verſchiedenen Waldungen un-
ter der Erde uͤbereinander geredet, die man bey Gra-
bung der Waſſerleitungen nach Herrnhauſen unweit
Hannover angetroffen hat. Vieles von dem Holze
der obern Waldung war in eine Art der Verkohlung
gegangen; jedoch nur noch ſehr ſchwach und maͤßig,
indem es zwar mit brennlichem Weſen etwas durch-
trungen ſich befand, ſolches durch den Geruch im Feuer
zu erkennen gab, auch etwas ſchwaͤrzlich ausſah, aber
ſonſt von anderm Holze wenig unterſchieden war. Da
die Ueberſchwemmung, welche dieſen obern Wald zu
Grunde gerichtet hat, gewiß nicht in unſerer jetzigen
Zeitrechnung geſchehen iſt; ſo kann man daraus ur-
theilen, was vor eine lange Zeit auch die Verkohlung
des Holzes unter der Erde bedarf.
Diejenigen Steinkohlen, ſo man aus einem Ber-
ge unweit Minden im Hannoͤveriſchen herausgraͤbt,
ſind gleichfalls ehedem unſtreitig Holz geweſen. Jch
habe hiervon bereits in dem erſten Abſchnitte, jedoch
in einer ganz andern Abſicht, naͤmlich wegen der Ent-
ſtehungsarten der Gebirge geredet. Jndeſſen will ich
hier die untruͤglichen Merkzeichen nicht wiederholen,
woran man ungezweifelt erkennet, daß dieſe jetzigen
Steinkohlen ehedem nichts anders als Scheitholz ge-
weſen ſind d).
Wenn
d) Die Nachrichten von dieſem Berge und der Beſchaffen-
heit der Steinkohlen wurden mir im Jahr 1756 mitge-
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/301>, abgerufen am 23.11.2024.
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