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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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unter der Erde.
Weise schließen können, daß, je reichlicher sich der Zu-
fluß von Wasser an einem Orthe befände, desto schleu-
niger auch die Versteinerung zu Stande gebracht wer-
den müsse. Diese Folge ist ganz natürlich.

Man hat nämlich bemerket, daß das unter der
Erde befindliche Holz sich folgendergestalt verhält:
Wenn dieses Holz sich in einem Grunde befindet, der
sehr trocken und von aller Feuchtigkeit und Wäßrig-
keit befreyet ist; so gehet dasselbe in die Fäulung, es
mag übrigens der Boden aus Sand, Leimen, oder
irgend einer andern Erdart bestehen. Hat aber der
Boden, in welchem das Holz liegt, genugsame Feuch-
tigkeit oder Wäßrigkeit; so gehet dasselbe zuerst in die
Calcination, oder in den ersten Grad der Steinwer-
dung, und nach einem sehr langen Zeitraume wird es
endlich ganz und gar versteinert. Dahingegen, wenn
das Holz sich in einem Boden befindet, der mit öh-
lichten oder fettigten Wesen, oder mit sauren Salzen
angeschwängert ist; so gehet das Holz in eine Art der
Verkohlung, oder es werden Steinkohlen daraus.
Von dieser Art der Verkohlung, die mit der Verstei-
nerung so viel Aehnlichkeit hat, müssen wir noch etwas
mehreres reden.

Man kann nämlich die Steinkohlen in zwey Haupt-
classen eintheilen. Die erste Classe sind diejenigen,
welche die Natur unter der Erde aus Steinen und Er-
de, mit Beyhülfe des öhlichten oder brennlichen We-
sens erzeuget hat. Diese erste Classe leidet wieder
viele Unterabtheilungen, nach der Maaße, ob sie viel
oder wenig Stein- und Erdarten in ihrer Grundmi-

schung

unter der Erde.
Weiſe ſchließen koͤnnen, daß, je reichlicher ſich der Zu-
fluß von Waſſer an einem Orthe befaͤnde, deſto ſchleu-
niger auch die Verſteinerung zu Stande gebracht wer-
den muͤſſe. Dieſe Folge iſt ganz natuͤrlich.

Man hat naͤmlich bemerket, daß das unter der
Erde befindliche Holz ſich folgendergeſtalt verhaͤlt:
Wenn dieſes Holz ſich in einem Grunde befindet, der
ſehr trocken und von aller Feuchtigkeit und Waͤßrig-
keit befreyet iſt; ſo gehet daſſelbe in die Faͤulung, es
mag uͤbrigens der Boden aus Sand, Leimen, oder
irgend einer andern Erdart beſtehen. Hat aber der
Boden, in welchem das Holz liegt, genugſame Feuch-
tigkeit oder Waͤßrigkeit; ſo gehet daſſelbe zuerſt in die
Calcination, oder in den erſten Grad der Steinwer-
dung, und nach einem ſehr langen Zeitraume wird es
endlich ganz und gar verſteinert. Dahingegen, wenn
das Holz ſich in einem Boden befindet, der mit oͤh-
lichten oder fettigten Weſen, oder mit ſauren Salzen
angeſchwaͤngert iſt; ſo gehet das Holz in eine Art der
Verkohlung, oder es werden Steinkohlen daraus.
Von dieſer Art der Verkohlung, die mit der Verſtei-
nerung ſo viel Aehnlichkeit hat, muͤſſen wir noch etwas
mehreres reden.

Man kann naͤmlich die Steinkohlen in zwey Haupt-
claſſen eintheilen. Die erſte Claſſe ſind diejenigen,
welche die Natur unter der Erde aus Steinen und Er-
de, mit Beyhuͤlfe des oͤhlichten oder brennlichen We-
ſens erzeuget hat. Dieſe erſte Claſſe leidet wieder
viele Unterabtheilungen, nach der Maaße, ob ſie viel
oder wenig Stein- und Erdarten in ihrer Grundmi-

ſchung
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[271/0299] unter der Erde. Weiſe ſchließen koͤnnen, daß, je reichlicher ſich der Zu- fluß von Waſſer an einem Orthe befaͤnde, deſto ſchleu- niger auch die Verſteinerung zu Stande gebracht wer- den muͤſſe. Dieſe Folge iſt ganz natuͤrlich. Man hat naͤmlich bemerket, daß das unter der Erde befindliche Holz ſich folgendergeſtalt verhaͤlt: Wenn dieſes Holz ſich in einem Grunde befindet, der ſehr trocken und von aller Feuchtigkeit und Waͤßrig- keit befreyet iſt; ſo gehet daſſelbe in die Faͤulung, es mag uͤbrigens der Boden aus Sand, Leimen, oder irgend einer andern Erdart beſtehen. Hat aber der Boden, in welchem das Holz liegt, genugſame Feuch- tigkeit oder Waͤßrigkeit; ſo gehet daſſelbe zuerſt in die Calcination, oder in den erſten Grad der Steinwer- dung, und nach einem ſehr langen Zeitraume wird es endlich ganz und gar verſteinert. Dahingegen, wenn das Holz ſich in einem Boden befindet, der mit oͤh- lichten oder fettigten Weſen, oder mit ſauren Salzen angeſchwaͤngert iſt; ſo gehet das Holz in eine Art der Verkohlung, oder es werden Steinkohlen daraus. Von dieſer Art der Verkohlung, die mit der Verſtei- nerung ſo viel Aehnlichkeit hat, muͤſſen wir noch etwas mehreres reden. Man kann naͤmlich die Steinkohlen in zwey Haupt- claſſen eintheilen. Die erſte Claſſe ſind diejenigen, welche die Natur unter der Erde aus Steinen und Er- de, mit Beyhuͤlfe des oͤhlichten oder brennlichen We- ſens erzeuget hat. Dieſe erſte Claſſe leidet wieder viele Unterabtheilungen, nach der Maaße, ob ſie viel oder wenig Stein- und Erdarten in ihrer Grundmi- ſchung

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/299>, abgerufen am 23.11.2024.