Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.VIII. Abschn. Von den Versteinerungen Wallfischgeribbe gefunden worden. Was vor einenlangen Zeitraum muß man nicht voraussetzen, da die- ses Wallfischgeribbe vermuthlich an denen Meerufern seine Grabstätte gefunden, weil diese gewaltigen Be- wohner des Meeres niemahls auf das feste Land zu kommen pflegen, ehe dieses Geribbe vierzig Klaftern tief mit Erde hat bedecket werden können. Gewiß, einige hunderttausend Jahre reichen kaum zu, zumahl, wenn die verschiedenen Erdlagen, als Kennzeichen und Beweise einer jeden besondern Ueberschwemmung, worinnen diese vierzig Klaftern tiefe Erde bestanden haben, umständlich wären bemerket worden. Die königliche Academie der Wissenschaften in Lon- mels- gen vierzig Faden hoch über die jetzige Oberfläche des Meeres erhaben, dieses Wallfischgeribbe sey gefunden worden. a) Phil. Transact. N. 360.
VIII. Abſchn. Von den Verſteinerungen Wallfiſchgeribbe gefunden worden. Was vor einenlangen Zeitraum muß man nicht vorausſetzen, da die- ſes Wallfiſchgeribbe vermuthlich an denen Meerufern ſeine Grabſtaͤtte gefunden, weil dieſe gewaltigen Be- wohner des Meeres niemahls auf das feſte Land zu kommen pflegen, ehe dieſes Geribbe vierzig Klaftern tief mit Erde hat bedecket werden koͤnnen. Gewiß, einige hunderttauſend Jahre reichen kaum zu, zumahl, wenn die verſchiedenen Erdlagen, als Kennzeichen und Beweiſe einer jeden beſondern Ueberſchwemmung, worinnen dieſe vierzig Klaftern tiefe Erde beſtanden haben, umſtaͤndlich waͤren bemerket worden. Die koͤnigliche Academie der Wiſſenſchaften in Lon- mels- gen vierzig Faden hoch uͤber die jetzige Oberflaͤche des Meeres erhaben, dieſes Wallfiſchgeribbe ſey gefunden worden. a) Phil. Tranſact. N. 360.
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VIII. Abſchn. Von den Verſteinerungen
Wallfiſchgeribbe gefunden worden. Was vor einen
langen Zeitraum muß man nicht vorausſetzen, da die-
ſes Wallfiſchgeribbe vermuthlich an denen Meerufern
ſeine Grabſtaͤtte gefunden, weil dieſe gewaltigen Be-
wohner des Meeres niemahls auf das feſte Land zu
kommen pflegen, ehe dieſes Geribbe vierzig Klaftern
tief mit Erde hat bedecket werden koͤnnen. Gewiß,
einige hunderttauſend Jahre reichen kaum zu, zumahl,
wenn die verſchiedenen Erdlagen, als Kennzeichen und
Beweiſe einer jeden beſondern Ueberſchwemmung,
worinnen dieſe vierzig Klaftern tiefe Erde beſtanden
haben, umſtaͤndlich waͤren bemerket worden.
Die koͤnigliche Academie der Wiſſenſchaften in Lon-
don hat in ihren Schriften a) eine beſondere Bege-
benheit bekannt gemacht. Man hat naͤmlich zu El-
ſtom in England in einer Thongrube viele Geribbe von
Crocodillen gefunden, die nach denen genaueſten Unter-
ſuchungen alle uͤberzeugendſte Merkzeichen an ſich ge-
habt haben, daß ſie wirklich von dieſen Amphithea-
tris herruͤhren. Man muß in Anſehung des Alter-
thums unſers Erdcoͤrpers hier vornaͤmlich zweyerley be-
merken: Erſtlich, was vor eine lange Zeit darzu er-
fordert worden ſey, welche ſeit der Zeit verfloſſen ſeyn
muß, da Crocodille hier ihre Grabſtaͤtte gefunden;
vornaͤmlich aber muß man in Betracht ziehen, daß
die Crocodille ſich nur in warmen und heißen Him-
mels-
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a) Phil. Tranſact. N. 360.
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Meeres erhaben, dieſes Wallfiſchgeribbe ſey gefunden
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