Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
unter der Erde.

Da das Mineralreich selbst das unterirrdische Ge-
biete der Natur ausmacht; so sind es nur Ueberbleib-
sel aus denen zwey andern Reichen der Natur, näm-
lich aus dem Thier- und Pflanzenreiche, die wir in
der Erde finden können. Was das Thierreich anbe-
langet; so giebt es wohl keine Geschlechter und Arten
desselben, von den Menschen an bis auf das verächt-
lichste Gewürme, davon man nicht Versteinerungen
unter der Erde fände. Die Naturforscher, welche
die Versteinerungen unter der Erde beschrieben haben,
sind unermüdet gewesen, uns aus allen Classen des
Thierreiches die Versteinerungen aufzubehalten und der
Vergessenheit zu entreißen, die jemahls hiervon unter
der Erde entdecket worden y).

Es befinden sich darunter sowohl, als unter de-
nen Nachrichten anderer Naturforscher, viele merk-
würdige Beyspiele, die ein großes Alterthum des Erd-
cörpers anzeigen. Jch will nur einige davon anfüh-
ren. Es hat der Herr Bischof Pontoppidan z) be-
merket, daß in Norwegen auf dem festen Lande vier-
zig Klaftern tief unter der Erde ein vollkommenes

Wallfisch-
y) Man kann insonderheit hiervon des Herrn Lessers,
Predigers in Nordhausen, Lyto-Theologie, und des
Herrn Bernardts bekanntes Dictionnaire nachlesen, wo
man von allen Arten der Versteinerungen aus dem Thier-
reiche von ganzen menschlichen Cörpern und allen Arten
von dazu gehörigen Knochen von allen vierfüßigen Thie-
ren, Fischen und Gewürmen, in verschiedenen Abthei-
lungen und Articuln ausführliche Beyspiele anführen
wird.
z) Pontoppidan a. b. Tom. I. S. 63. wo derselbe mel-
det: daß zu Tistedahlen bey Friedrichshall in Norwe-
gen
R 2
unter der Erde.

Da das Mineralreich ſelbſt das unterirrdiſche Ge-
biete der Natur ausmacht; ſo ſind es nur Ueberbleib-
ſel aus denen zwey andern Reichen der Natur, naͤm-
lich aus dem Thier- und Pflanzenreiche, die wir in
der Erde finden koͤnnen. Was das Thierreich anbe-
langet; ſo giebt es wohl keine Geſchlechter und Arten
deſſelben, von den Menſchen an bis auf das veraͤcht-
lichſte Gewuͤrme, davon man nicht Verſteinerungen
unter der Erde faͤnde. Die Naturforſcher, welche
die Verſteinerungen unter der Erde beſchrieben haben,
ſind unermuͤdet geweſen, uns aus allen Claſſen des
Thierreiches die Verſteinerungen aufzubehalten und der
Vergeſſenheit zu entreißen, die jemahls hiervon unter
der Erde entdecket worden y).

Es befinden ſich darunter ſowohl, als unter de-
nen Nachrichten anderer Naturforſcher, viele merk-
wuͤrdige Beyſpiele, die ein großes Alterthum des Erd-
coͤrpers anzeigen. Jch will nur einige davon anfuͤh-
ren. Es hat der Herr Biſchof Pontoppidan z) be-
merket, daß in Norwegen auf dem feſten Lande vier-
zig Klaftern tief unter der Erde ein vollkommenes

Wallfiſch-
y) Man kann inſonderheit hiervon des Herrn Leſſers,
Predigers in Nordhauſen, Lyto-Theologie, und des
Herrn Bernardts bekanntes Dictionnaire nachleſen, wo
man von allen Arten der Verſteinerungen aus dem Thier-
reiche von ganzen menſchlichen Coͤrpern und allen Arten
von dazu gehoͤrigen Knochen von allen vierfuͤßigen Thie-
ren, Fiſchen und Gewuͤrmen, in verſchiedenen Abthei-
lungen und Articuln ausfuͤhrliche Beyſpiele anfuͤhren
wird.
z) Pontoppidan a. b. Tom. I. S. 63. wo derſelbe mel-
det: daß zu Tiſtedahlen bey Friedrichshall in Norwe-
gen
R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0287" n="259"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">unter der Erde.</hi> </fw><lb/>
          <p>Da das Mineralreich &#x017F;elb&#x017F;t das unterirrdi&#x017F;che Ge-<lb/>
biete der Natur ausmacht; &#x017F;o &#x017F;ind es nur Ueberbleib-<lb/>
&#x017F;el aus denen zwey andern Reichen der Natur, na&#x0364;m-<lb/>
lich aus dem Thier- und Pflanzenreiche, die wir in<lb/>
der Erde finden ko&#x0364;nnen. Was das Thierreich anbe-<lb/>
langet; &#x017F;o giebt es wohl keine Ge&#x017F;chlechter und Arten<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben, von den Men&#x017F;chen an bis auf das vera&#x0364;cht-<lb/>
lich&#x017F;te Gewu&#x0364;rme, davon man nicht Ver&#x017F;teinerungen<lb/>
unter der Erde fa&#x0364;nde. Die Naturfor&#x017F;cher, welche<lb/>
die Ver&#x017F;teinerungen unter der Erde be&#x017F;chrieben haben,<lb/>
&#x017F;ind unermu&#x0364;det gewe&#x017F;en, uns aus allen Cla&#x017F;&#x017F;en des<lb/>
Thierreiches die Ver&#x017F;teinerungen aufzubehalten und der<lb/>
Verge&#x017F;&#x017F;enheit zu entreißen, die jemahls hiervon unter<lb/>
der Erde entdecket worden <note place="foot" n="y)">Man kann in&#x017F;onderheit hiervon des Herrn <hi rendition="#fr">Le&#x017F;&#x017F;ers,</hi><lb/>
Predigers in Nordhau&#x017F;en, <hi rendition="#aq">Lyto-Theologie,</hi> und des<lb/>
Herrn <hi rendition="#fr">Bernardts</hi> bekanntes <hi rendition="#aq">Dictionnaire</hi> nachle&#x017F;en, wo<lb/>
man von allen Arten der Ver&#x017F;teinerungen aus dem Thier-<lb/>
reiche von ganzen men&#x017F;chlichen Co&#x0364;rpern und allen Arten<lb/>
von dazu geho&#x0364;rigen Knochen von allen vierfu&#x0364;ßigen Thie-<lb/>
ren, Fi&#x017F;chen und Gewu&#x0364;rmen, in ver&#x017F;chiedenen Abthei-<lb/>
lungen und Articuln ausfu&#x0364;hrliche Bey&#x017F;piele anfu&#x0364;hren<lb/>
wird.</note>.</p><lb/>
          <p>Es befinden &#x017F;ich darunter &#x017F;owohl, als unter de-<lb/>
nen Nachrichten anderer Naturfor&#x017F;cher, viele merk-<lb/>
wu&#x0364;rdige Bey&#x017F;piele, die ein großes Alterthum des Erd-<lb/>
co&#x0364;rpers anzeigen. Jch will nur einige davon anfu&#x0364;h-<lb/>
ren. Es hat der Herr Bi&#x017F;chof <hi rendition="#fr">Pontoppidan</hi> <note xml:id="seg2pn_11_1" next="#seg2pn_11_2" place="foot" n="z)"><hi rendition="#fr">Pontoppidan</hi><hi rendition="#aq">a. b. Tom. I.</hi> S. 63. wo der&#x017F;elbe mel-<lb/>
det: daß zu Ti&#x017F;tedahlen bey Friedrichshall in Norwe-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw></note> be-<lb/>
merket, daß in Norwegen auf dem fe&#x017F;ten Lande vier-<lb/>
zig Klaftern tief unter der Erde ein vollkommenes<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Wallfi&#x017F;ch-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[259/0287] unter der Erde. Da das Mineralreich ſelbſt das unterirrdiſche Ge- biete der Natur ausmacht; ſo ſind es nur Ueberbleib- ſel aus denen zwey andern Reichen der Natur, naͤm- lich aus dem Thier- und Pflanzenreiche, die wir in der Erde finden koͤnnen. Was das Thierreich anbe- langet; ſo giebt es wohl keine Geſchlechter und Arten deſſelben, von den Menſchen an bis auf das veraͤcht- lichſte Gewuͤrme, davon man nicht Verſteinerungen unter der Erde faͤnde. Die Naturforſcher, welche die Verſteinerungen unter der Erde beſchrieben haben, ſind unermuͤdet geweſen, uns aus allen Claſſen des Thierreiches die Verſteinerungen aufzubehalten und der Vergeſſenheit zu entreißen, die jemahls hiervon unter der Erde entdecket worden y). Es befinden ſich darunter ſowohl, als unter de- nen Nachrichten anderer Naturforſcher, viele merk- wuͤrdige Beyſpiele, die ein großes Alterthum des Erd- coͤrpers anzeigen. Jch will nur einige davon anfuͤh- ren. Es hat der Herr Biſchof Pontoppidan z) be- merket, daß in Norwegen auf dem feſten Lande vier- zig Klaftern tief unter der Erde ein vollkommenes Wallfiſch- y) Man kann inſonderheit hiervon des Herrn Leſſers, Predigers in Nordhauſen, Lyto-Theologie, und des Herrn Bernardts bekanntes Dictionnaire nachleſen, wo man von allen Arten der Verſteinerungen aus dem Thier- reiche von ganzen menſchlichen Coͤrpern und allen Arten von dazu gehoͤrigen Knochen von allen vierfuͤßigen Thie- ren, Fiſchen und Gewuͤrmen, in verſchiedenen Abthei- lungen und Articuln ausfuͤhrliche Beyſpiele anfuͤhren wird. z) Pontoppidan a. b. Tom. I. S. 63. wo derſelbe mel- det: daß zu Tiſtedahlen bey Friedrichshall in Norwe- gen R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/287
Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/287>, abgerufen am 24.11.2024.