Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.der Pole und Himmelsgegenden. von dieser seiner Reise und der Ausmessung des Nord-pols der Welt mitzutheilen. Allein, die allererfah- rensten Sprachenkenner, sowohl der alten bereits ab- gestorbenen, als der noch lebenden Sprachen, haben in dieser Jnnschrift nicht die geringste Spuhr finden und entdecken können, daß die Sprache dieser Jnn- schrift und die darzu gebrauchten Schriftzüge oder Cha- ractere mit irgend einer Sprache, die unsern Nachrich- ten nach jemahls in der Welt statt gefunden, die ge- ringste Aehnlichkeit habe. Man darf sich nur richtigen Betrachtungen über- schen
der Pole und Himmelsgegenden. von dieſer ſeiner Reiſe und der Ausmeſſung des Nord-pols der Welt mitzutheilen. Allein, die allererfah- renſten Sprachenkenner, ſowohl der alten bereits ab- geſtorbenen, als der noch lebenden Sprachen, haben in dieſer Jnnſchrift nicht die geringſte Spuhr finden und entdecken koͤnnen, daß die Sprache dieſer Jnn- ſchrift und die darzu gebrauchten Schriftzuͤge oder Cha- ractere mit irgend einer Sprache, die unſern Nachrich- ten nach jemahls in der Welt ſtatt gefunden, die ge- ringſte Aehnlichkeit habe. Man darf ſich nur richtigen Betrachtungen uͤber- ſchen
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der Pole und Himmelsgegenden.
von dieſer ſeiner Reiſe und der Ausmeſſung des Nord-
pols der Welt mitzutheilen. Allein, die allererfah-
renſten Sprachenkenner, ſowohl der alten bereits ab-
geſtorbenen, als der noch lebenden Sprachen, haben
in dieſer Jnnſchrift nicht die geringſte Spuhr finden
und entdecken koͤnnen, daß die Sprache dieſer Jnn-
ſchrift und die darzu gebrauchten Schriftzuͤge oder Cha-
ractere mit irgend einer Sprache, die unſern Nachrich-
ten nach jemahls in der Welt ſtatt gefunden, die ge-
ringſte Aehnlichkeit habe.
Man darf ſich nur richtigen Betrachtungen uͤber-
laſſen, ſo wird man bald wahrnehmen, daß dieſes
Monument einen Beweis vor diejenigen Wahrheiten
abgiebt, welche wir im gegenwaͤrtigen Buche der Welt
mittheilen. Niemand wird ſich ſo leicht einfallen laſ-
ſen, daß dieſes Monument von denen Bewohnern des
Nordens, die waͤhrend unſerer jetzigen Zeitrechnung
in dieſem kalten Himmelsſtrich gewohnet haben, oder
ſich in der Naͤhe des Nordpoles aufgehalten, ſey zu
Stande gebracht und errichtet worden. Die armſeli-
gen und unwiſſenden Lappen, als die Bewohner oder
naͤchſten Nachbarn des Nordpols, ſind wohl zu allen
Zeiten ſehr entfernt geweſen, ſich von Errichtung ei-
nes ſolchen Monuments etwas einfallen zu laſſen: und
wenn auch dieſes geſchehen waͤre; ſo muͤßten die
Schriftzuͤge auf dieſem Monument von ſolcher Be-
ſchaffenheit ſeyn, daß ſie unſern beſten Sprachkundi-
gen kein unerforſchliches Geheimniß waͤren. Sie muͤß-
ten unſtreitig einige Aehnlichkeit mit denen Runiſchen,
Gothiſchen, und andern alten Characteren des Nor-
dens, oder auch mit einer von denen heutigen nordi-
ſchen
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