Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.der Pole und Himmelsgegenden. Zeiten der Römer herrühren können. Einige vondergleichen Elephantengeribben sind unter verschiede- nen abwechselnden Erdlagen von Sand, Thon, Lei- men, Mergel, und dergleichen gefunden worden b). Man müßte sehr wenig Kenntniß von dergleichen ver- schiedenen Erdlagen besitzen, wenn man nicht daraus versichert werden wollte, daß seit der Zeit, da der Elephantencörper an diesem Orthe seine Lagerstatt ge- funden, verschiedene große Ueberschwemmungen in dieser Gegend statt gefunden haben müssen. Allein, dergleichen große Ueberschwemmungen haben sich in solchen Gegenden seit der Römer Zeiten nicht ereignet; diese könnten uns aus der Geschichte nicht unbekannt seyn, indem es bis zum vierten Jahrhunderte nicht an römischen, und einige Jahrhunderte hernach nicht an französischen und andern Geschichtschreibern gefeh- let hat, die vielleicht in keinem Umstande der Geschich- te sorgfältiger gewesen sind, als dergleichen Ueber- schwemmungen und andere Unglücksfälle der Länder anzuzeigen. Was b) Der bekannte Herr Tenzel, der Verfasser vieler Schrif- ten zu Anfange dieses Jahrhunderts, hat in einer klei- nen Schrift ein Elephantengeribbe beschrieben, das bey Donna, ohnweit Langensalze, im Jahr 1695 gefunden worden, und zwey lange noch unversehrte Zähne im Kopfe gehabt. Dieses Geribbe hat unter verschiedenen Erdschichten gelegen. Drey Jahr hernach aber, näm- lich 1698, wurde bey Erfurth in Thüringen abermahls ein Elephantengeribbe mit Zähnen entdecket; dieses letz- tere lag vier und zwanzig Fuß tief unter der Erde, und hatte viele abwechselnde Erdschichten von Sand, Leim und Thon über sich. L 2
der Pole und Himmelsgegenden. Zeiten der Roͤmer herruͤhren koͤnnen. Einige vondergleichen Elephantengeribben ſind unter verſchiede- nen abwechſelnden Erdlagen von Sand, Thon, Lei- men, Mergel, und dergleichen gefunden worden b). Man muͤßte ſehr wenig Kenntniß von dergleichen ver- ſchiedenen Erdlagen beſitzen, wenn man nicht daraus verſichert werden wollte, daß ſeit der Zeit, da der Elephantencoͤrper an dieſem Orthe ſeine Lagerſtatt ge- funden, verſchiedene große Ueberſchwemmungen in dieſer Gegend ſtatt gefunden haben muͤſſen. Allein, dergleichen große Ueberſchwemmungen haben ſich in ſolchen Gegenden ſeit der Roͤmer Zeiten nicht ereignet; dieſe koͤnnten uns aus der Geſchichte nicht unbekannt ſeyn, indem es bis zum vierten Jahrhunderte nicht an roͤmiſchen, und einige Jahrhunderte hernach nicht an franzoͤſiſchen und andern Geſchichtſchreibern gefeh- let hat, die vielleicht in keinem Umſtande der Geſchich- te ſorgfaͤltiger geweſen ſind, als dergleichen Ueber- ſchwemmungen und andere Ungluͤcksfaͤlle der Laͤnder anzuzeigen. Was b) Der bekannte Herr Tenzel, der Verfaſſer vieler Schrif- ten zu Anfange dieſes Jahrhunderts, hat in einer klei- nen Schrift ein Elephantengeribbe beſchrieben, das bey Donna, ohnweit Langenſalze, im Jahr 1695 gefunden worden, und zwey lange noch unverſehrte Zaͤhne im Kopfe gehabt. Dieſes Geribbe hat unter verſchiedenen Erdſchichten gelegen. Drey Jahr hernach aber, naͤm- lich 1698, wurde bey Erfurth in Thuͤringen abermahls ein Elephantengeribbe mit Zaͤhnen entdecket; dieſes letz- tere lag vier und zwanzig Fuß tief unter der Erde, und hatte viele abwechſelnde Erdſchichten von Sand, Leim und Thon uͤber ſich. L 2
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der Pole und Himmelsgegenden.
Zeiten der Roͤmer herruͤhren koͤnnen. Einige von
dergleichen Elephantengeribben ſind unter verſchiede-
nen abwechſelnden Erdlagen von Sand, Thon, Lei-
men, Mergel, und dergleichen gefunden worden b).
Man muͤßte ſehr wenig Kenntniß von dergleichen ver-
ſchiedenen Erdlagen beſitzen, wenn man nicht daraus
verſichert werden wollte, daß ſeit der Zeit, da der
Elephantencoͤrper an dieſem Orthe ſeine Lagerſtatt ge-
funden, verſchiedene große Ueberſchwemmungen in
dieſer Gegend ſtatt gefunden haben muͤſſen. Allein,
dergleichen große Ueberſchwemmungen haben ſich in
ſolchen Gegenden ſeit der Roͤmer Zeiten nicht ereignet;
dieſe koͤnnten uns aus der Geſchichte nicht unbekannt
ſeyn, indem es bis zum vierten Jahrhunderte nicht
an roͤmiſchen, und einige Jahrhunderte hernach nicht
an franzoͤſiſchen und andern Geſchichtſchreibern gefeh-
let hat, die vielleicht in keinem Umſtande der Geſchich-
te ſorgfaͤltiger geweſen ſind, als dergleichen Ueber-
ſchwemmungen und andere Ungluͤcksfaͤlle der Laͤnder
anzuzeigen.
Was
b) Der bekannte Herr Tenzel, der Verfaſſer vieler Schrif-
ten zu Anfange dieſes Jahrhunderts, hat in einer klei-
nen Schrift ein Elephantengeribbe beſchrieben, das bey
Donna, ohnweit Langenſalze, im Jahr 1695 gefunden
worden, und zwey lange noch unverſehrte Zaͤhne im
Kopfe gehabt. Dieſes Geribbe hat unter verſchiedenen
Erdſchichten gelegen. Drey Jahr hernach aber, naͤm-
lich 1698, wurde bey Erfurth in Thuͤringen abermahls
ein Elephantengeribbe mit Zaͤhnen entdecket; dieſes letz-
tere lag vier und zwanzig Fuß tief unter der Erde, und
hatte viele abwechſelnde Erdſchichten von Sand, Leim
und Thon uͤber ſich.
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