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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.

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der Manufacturen und Fabriken.
schaft erlangen. Man siehet endlich in Teutschland
und noch mehr in den dänischen Staaten das elende
Vorurtheil, daß die Commercien und Manufacturen
geringschätzige und dem Adel nachtheilige Nahrungs-
geschäfte sind, immermehr verschwinden. Die ange-
sehensten Leute sowohl ihrer Geburth als Würden nach,
halten es in diesen letztern Landen sich nicht vor nach-
theilig sich bey denen Manufacturen und Fabriken ein-
zulaßen; und ich könnte unter andern einen Herrn von
hohen Stande, und sehr alten Geschlechte nennen, der
mit eben so viel Ruhm seiner vornehmen Bedienung
vorstehet, als er mit verwundernswürdiger Einsicht und
Ordnung und dem glücklichsten Erfolge Manufacturen
und Fabriken anleget. Jn der That, wenn auch die
Lebens- und Nahrungsarten nach der Maaße Achtung
verdienen, als sie den Nutzen des Staats befördern;
und ich kenne keinen andern Grund der Achtung; so
muß man aus dem ersten Abschnitte überzeuget seyn,
daß die Manufacturiers und Fabrikanten unter denen
verschiedenen Ständen und Lebensarten einen vorzüg-
lichen Grad der Achtung verdienen.

Es ist sehr gewiß, daß es nur auf den RegentenDer Regent
hat vielerley
Mittel 'eine
Nahrungs-
art in Ach-
tung zu se-
tzen.

ankommt, eine gewiße Lebensart in Achtung und folg-
lich in Flohr zu setzen: denn das letztere ist eine natür-
liche Folge aus dem ersten. Er hat hierzu tausender-
ley Mittel in Händen, die er niemals vergeblich anwen-
det, wenn er sie mit Klugheit gebrauchet. Als der mit
vielen großen Eigenschaften begabte König Friedrich

Wil-
J 2

der Manufacturen und Fabriken.
ſchaft erlangen. Man ſiehet endlich in Teutſchland
und noch mehr in den daͤniſchen Staaten das elende
Vorurtheil, daß die Commercien und Manufacturen
geringſchaͤtzige und dem Adel nachtheilige Nahrungs-
geſchaͤfte ſind, immermehr verſchwinden. Die ange-
ſehenſten Leute ſowohl ihrer Geburth als Wuͤrden nach,
halten es in dieſen letztern Landen ſich nicht vor nach-
theilig ſich bey denen Manufacturen und Fabriken ein-
zulaßen; und ich koͤnnte unter andern einen Herrn von
hohen Stande, und ſehr alten Geſchlechte nennen, der
mit eben ſo viel Ruhm ſeiner vornehmen Bedienung
vorſtehet, als er mit verwundernswuͤrdiger Einſicht und
Ordnung und dem gluͤcklichſten Erfolge Manufacturen
und Fabriken anleget. Jn der That, wenn auch die
Lebens- und Nahrungsarten nach der Maaße Achtung
verdienen, als ſie den Nutzen des Staats befoͤrdern;
und ich kenne keinen andern Grund der Achtung; ſo
muß man aus dem erſten Abſchnitte uͤberzeuget ſeyn,
daß die Manufacturiers und Fabrikanten unter denen
verſchiedenen Staͤnden und Lebensarten einen vorzuͤg-
lichen Grad der Achtung verdienen.

Es iſt ſehr gewiß, daß es nur auf den RegentenDer Regent
hat vielerley
Mittel ’eine
Nahrungs-
art in Ach-
tung zu ſe-
tzen.

ankommt, eine gewiße Lebensart in Achtung und folg-
lich in Flohr zu ſetzen: denn das letztere iſt eine natuͤr-
liche Folge aus dem erſten. Er hat hierzu tauſender-
ley Mittel in Haͤnden, die er niemals vergeblich anwen-
det, wenn er ſie mit Klugheit gebrauchet. Als der mit
vielen großen Eigenſchaften begabte Koͤnig Friedrich

Wil-
J 2
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[131/0159] der Manufacturen und Fabriken. ſchaft erlangen. Man ſiehet endlich in Teutſchland und noch mehr in den daͤniſchen Staaten das elende Vorurtheil, daß die Commercien und Manufacturen geringſchaͤtzige und dem Adel nachtheilige Nahrungs- geſchaͤfte ſind, immermehr verſchwinden. Die ange- ſehenſten Leute ſowohl ihrer Geburth als Wuͤrden nach, halten es in dieſen letztern Landen ſich nicht vor nach- theilig ſich bey denen Manufacturen und Fabriken ein- zulaßen; und ich koͤnnte unter andern einen Herrn von hohen Stande, und ſehr alten Geſchlechte nennen, der mit eben ſo viel Ruhm ſeiner vornehmen Bedienung vorſtehet, als er mit verwundernswuͤrdiger Einſicht und Ordnung und dem gluͤcklichſten Erfolge Manufacturen und Fabriken anleget. Jn der That, wenn auch die Lebens- und Nahrungsarten nach der Maaße Achtung verdienen, als ſie den Nutzen des Staats befoͤrdern; und ich kenne keinen andern Grund der Achtung; ſo muß man aus dem erſten Abſchnitte uͤberzeuget ſeyn, daß die Manufacturiers und Fabrikanten unter denen verſchiedenen Staͤnden und Lebensarten einen vorzuͤg- lichen Grad der Achtung verdienen. Es iſt ſehr gewiß, daß es nur auf den Regenten ankommt, eine gewiße Lebensart in Achtung und folg- lich in Flohr zu ſetzen: denn das letztere iſt eine natuͤr- liche Folge aus dem erſten. Er hat hierzu tauſender- ley Mittel in Haͤnden, die er niemals vergeblich anwen- det, wenn er ſie mit Klugheit gebrauchet. Als der mit vielen großen Eigenſchaften begabte Koͤnig Friedrich Wil- Der Regent hat vielerley Mittel ’eine Nahrungs- art in Ach- tung zu ſe- tzen. J 2

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/159>, abgerufen am 24.11.2024.