§. 124. Die Pferde sind wegen ihres viel- fältigen Nuzens zu allerhand Arbeiten, und daher rührendem Werthe im Handel, als- dann eine vortheilhafte Waare, wann der Bau ihres Futters nicht kostbar ist, und der Ertrag den Aufwand hinlänglich übersteigt. Die Frage also: Unter welchen Bedingen die Pferdezucht nüzlich, nach welchen Kennzeichen die beßten Roßarten auszu- wählen, dieselben zu ernähren, zu er- ziehen, zur Arbeit anzuwöhnen, und endlich, wie sie zum höchsten Ertrage zu veräusern seien, lößt die Stuterei auf.
§. 125. Die Esel- und Mauleselzucht ist nicht allgemein, doch gehört sie zur Stuterei, und kann auch mit derselben abgehandelt werden. Auch ist es nüzlich, daß man da- selbst etwas von der Kameelzucht mit einrücke.
§. 126. Die mancherlei Gattungen von Geflügel, welche in der Landwirthschaft ge- bräuchlich sind, wie dieselben erzogen und auf die beßte Weise benuzt werden müs- sen, das lehrt die Federviehzucht.
§. 127.
Allgemeine
macht werden muͤſſen, das lehrt die Schweinezucht.
§. 124. Die Pferde ſind wegen ihres viel- faͤltigen Nuzens zu allerhand Arbeiten, und daher ruͤhrendem Werthe im Handel, als- dann eine vortheilhafte Waare, wann der Bau ihres Futters nicht koſtbar iſt, und der Ertrag den Aufwand hinlaͤnglich uͤberſteigt. Die Frage alſo: Unter welchen Bedingen die Pferdezucht nuͤzlich, nach welchen Kennzeichen die beßten Roßarten auszu- waͤhlen, dieſelben zu ernaͤhren, zu er- ziehen, zur Arbeit anzuwoͤhnen, und endlich, wie ſie zum hoͤchſten Ertrage zu veraͤuſern ſeien, loͤßt die Stuterei auf.
§. 125. Die Eſel- und Mauleſelzucht iſt nicht allgemein, doch gehoͤrt ſie zur Stuterei, und kann auch mit derſelben abgehandelt werden. Auch iſt es nuͤzlich, daß man da- ſelbſt etwas von der Kameelzucht mit einruͤcke.
§. 126. Die mancherlei Gattungen von Gefluͤgel, welche in der Landwirthſchaft ge- braͤuchlich ſind, wie dieſelben erzogen und auf die beßte Weiſe benuzt werden muͤſ- ſen, das lehrt die Federviehzucht.
§. 127.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0088"n="68"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Allgemeine</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">macht werden muͤſſen, das lehrt die<lb/>
Schweinezucht.</hi></p><lb/><p>§. 124. Die Pferde ſind wegen ihres viel-<lb/>
faͤltigen Nuzens zu allerhand Arbeiten, und<lb/>
daher ruͤhrendem Werthe im Handel, als-<lb/>
dann eine vortheilhafte Waare, wann der<lb/>
Bau ihres Futters nicht koſtbar iſt, und der<lb/>
Ertrag den Aufwand hinlaͤnglich uͤberſteigt.<lb/>
Die Frage alſo: <hirendition="#fr">Unter welchen Bedingen<lb/>
die Pferdezucht nuͤzlich, nach welchen<lb/>
Kennzeichen die beßten Roßarten auszu-<lb/>
waͤhlen, dieſelben zu ernaͤhren, zu er-<lb/>
ziehen, zur Arbeit anzuwoͤhnen, und<lb/>
endlich, wie ſie zum hoͤchſten Ertrage zu<lb/>
veraͤuſern ſeien, loͤßt die Stuterei auf.</hi></p><lb/><p>§. 125. Die Eſel- und Mauleſelzucht iſt<lb/>
nicht allgemein, doch gehoͤrt ſie zur Stuterei,<lb/>
und kann auch mit derſelben abgehandelt<lb/>
werden. Auch iſt es nuͤzlich, daß man da-<lb/>ſelbſt etwas von der Kameelzucht mit einruͤcke.</p><lb/><p>§. 126. Die mancherlei Gattungen von<lb/>
Gefluͤgel, welche in der Landwirthſchaft ge-<lb/>
braͤuchlich ſind, <hirendition="#fr">wie dieſelben erzogen und<lb/>
auf die beßte Weiſe benuzt werden muͤſ-<lb/>ſen, das lehrt die Federviehzucht.</hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 127.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[68/0088]
Allgemeine
macht werden muͤſſen, das lehrt die
Schweinezucht.
§. 124. Die Pferde ſind wegen ihres viel-
faͤltigen Nuzens zu allerhand Arbeiten, und
daher ruͤhrendem Werthe im Handel, als-
dann eine vortheilhafte Waare, wann der
Bau ihres Futters nicht koſtbar iſt, und der
Ertrag den Aufwand hinlaͤnglich uͤberſteigt.
Die Frage alſo: Unter welchen Bedingen
die Pferdezucht nuͤzlich, nach welchen
Kennzeichen die beßten Roßarten auszu-
waͤhlen, dieſelben zu ernaͤhren, zu er-
ziehen, zur Arbeit anzuwoͤhnen, und
endlich, wie ſie zum hoͤchſten Ertrage zu
veraͤuſern ſeien, loͤßt die Stuterei auf.
§. 125. Die Eſel- und Mauleſelzucht iſt
nicht allgemein, doch gehoͤrt ſie zur Stuterei,
und kann auch mit derſelben abgehandelt
werden. Auch iſt es nuͤzlich, daß man da-
ſelbſt etwas von der Kameelzucht mit einruͤcke.
§. 126. Die mancherlei Gattungen von
Gefluͤgel, welche in der Landwirthſchaft ge-
braͤuchlich ſind, wie dieſelben erzogen und
auf die beßte Weiſe benuzt werden muͤſ-
ſen, das lehrt die Federviehzucht.
§. 127.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/88>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.