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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Staatshaushaltung

§. 551. Das erste also, worauf der Fürst
sein Augenmerk sezen soll, ist die Bestellung
seines höchsten Regierungskollegiums, auf
welches er unmittelbar Einfluß hat. Dieses
soll aus Männern bestehen, welche vollkom-
mene Staatsmänner und Staatswirthe sind,
diese verwalten den Staat nach den Gesezen
des Fürsten, doch so, daß bei allen einzel-
nen Fällen der Fürst ihre Schlüsse bestättige,
oder verwerfe.

§. 552. Dieses Collegium besizt also die
gesezgebende Gewalt im Staate, und der
Regent sizt in demselben vor. Hierauf wer-
den nun zur Polizei, zur Justiz und zu dem
Finanzwesen vielerlei Collegien und Aemter
bestellt, die je nach dem Gutfinden des Für-
sten und der Staatsverfassung zusammen
hängen.

§. 553. Auf dem Lande, und überall im
Staate werden Collegien und einzelne Män-
ner bestellt, von denen unmittelbar die Aus-
führung abhängt. Ueberall gilt die Regel
der genauen Aufsicht, und der Auswahl ge-
schickter tugendhafter Männer. Und da

muß
Staatshaushaltung

§. 551. Das erſte alſo, worauf der Fuͤrſt
ſein Augenmerk ſezen ſoll, iſt die Beſtellung
ſeines hoͤchſten Regierungskollegiums, auf
welches er unmittelbar Einfluß hat. Dieſes
ſoll aus Maͤnnern beſtehen, welche vollkom-
mene Staatsmaͤnner und Staatswirthe ſind,
dieſe verwalten den Staat nach den Geſezen
des Fuͤrſten, doch ſo, daß bei allen einzel-
nen Faͤllen der Fuͤrſt ihre Schluͤſſe beſtaͤttige,
oder verwerfe.

§. 552. Dieſes Collegium beſizt alſo die
geſezgebende Gewalt im Staate, und der
Regent ſizt in demſelben vor. Hierauf wer-
den nun zur Polizei, zur Juſtiz und zu dem
Finanzweſen vielerlei Collegien und Aemter
beſtellt, die je nach dem Gutfinden des Fuͤr-
ſten und der Staatsverfaſſung zuſammen
haͤngen.

§. 553. Auf dem Lande, und uͤberall im
Staate werden Collegien und einzelne Maͤn-
ner beſtellt, von denen unmittelbar die Aus-
fuͤhrung abhaͤngt. Ueberall gilt die Regel
der genauen Aufſicht, und der Auswahl ge-
ſchickter tugendhafter Maͤnner. Und da

muß
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[271/0291] Staatshaushaltung §. 551. Das erſte alſo, worauf der Fuͤrſt ſein Augenmerk ſezen ſoll, iſt die Beſtellung ſeines hoͤchſten Regierungskollegiums, auf welches er unmittelbar Einfluß hat. Dieſes ſoll aus Maͤnnern beſtehen, welche vollkom- mene Staatsmaͤnner und Staatswirthe ſind, dieſe verwalten den Staat nach den Geſezen des Fuͤrſten, doch ſo, daß bei allen einzel- nen Faͤllen der Fuͤrſt ihre Schluͤſſe beſtaͤttige, oder verwerfe. §. 552. Dieſes Collegium beſizt alſo die geſezgebende Gewalt im Staate, und der Regent ſizt in demſelben vor. Hierauf wer- den nun zur Polizei, zur Juſtiz und zu dem Finanzweſen vielerlei Collegien und Aemter beſtellt, die je nach dem Gutfinden des Fuͤr- ſten und der Staatsverfaſſung zuſammen haͤngen. §. 553. Auf dem Lande, und uͤberall im Staate werden Collegien und einzelne Maͤn- ner beſtellt, von denen unmittelbar die Aus- fuͤhrung abhaͤngt. Ueberall gilt die Regel der genauen Aufſicht, und der Auswahl ge- ſchickter tugendhafter Maͤnner. Und da muß

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/291>, abgerufen am 22.11.2024.