Stufe erreicht: fast alle sind noch der Ver- besserung fähig, und derowegen muß die Erfahrung und Erfindung noch immer genuzt, und jeder Zufall beobachter wer- den, was er nüzliches enthalte. Dieses ist ein Grundsaz zu Verbesserung des Kunst- gewerbes.
§. 227. Obgleich der Unterschied zwischen Handwerk und Kunst in Ansehung des Ge- werbes wenig Einfluß hat, so ist er doch in andern Absichten zu bemerken. Die Kunst ist edler als das Handwerk, und der Künstler begehrt vor dem Handwerksmanne einen Vorzug: ich muß daher allhier den Unter- schied zwischen Handwerk und Kunst zu be- stimmen suchen.
§. 228. Es gibt sehr viele Zubereitungen, deren Heischesäze sich auf mancherlei Hilfs- wissenschaften gründen, besonders auf die Naturkunde, Scheidekunst, reine und an- gewandte Mathematik. Derjenige, welcher also die Zubereitungen bewerkstelligen will, muß von jenen Wissenschaften wenigstens so viel verstehen, um seine Heischesäze daraus
fol-
Allgemeine
Stufe erreicht: faſt alle ſind noch der Ver- beſſerung faͤhig, und derowegen muß die Erfahrung und Erfindung noch immer genuzt, und jeder Zufall beobachter wer- den, was er nuͤzliches enthalte. Dieſes iſt ein Grundſaz zu Verbeſſerung des Kunſt- gewerbes.
§. 227. Obgleich der Unterſchied zwiſchen Handwerk und Kunſt in Anſehung des Ge- werbes wenig Einfluß hat, ſo iſt er doch in andern Abſichten zu bemerken. Die Kunſt iſt edler als das Handwerk, und der Kuͤnſtler begehrt vor dem Handwerksmanne einen Vorzug: ich muß daher allhier den Unter- ſchied zwiſchen Handwerk und Kunſt zu be- ſtimmen ſuchen.
§. 228. Es gibt ſehr viele Zubereitungen, deren Heiſcheſaͤze ſich auf mancherlei Hilfs- wiſſenſchaften gruͤnden, beſonders auf die Naturkunde, Scheidekunſt, reine und an- gewandte Mathematik. Derjenige, welcher alſo die Zubereitungen bewerkſtelligen will, muß von jenen Wiſſenſchaften wenigſtens ſo viel verſtehen, um ſeine Heiſcheſaͤze daraus
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Allgemeine
Stufe erreicht: faſt alle ſind noch der Ver-
beſſerung faͤhig, und derowegen muß die
Erfahrung und Erfindung noch immer
genuzt, und jeder Zufall beobachter wer-
den, was er nuͤzliches enthalte. Dieſes
iſt ein Grundſaz zu Verbeſſerung des Kunſt-
gewerbes.
§. 227. Obgleich der Unterſchied zwiſchen
Handwerk und Kunſt in Anſehung des Ge-
werbes wenig Einfluß hat, ſo iſt er doch in
andern Abſichten zu bemerken. Die Kunſt iſt
edler als das Handwerk, und der Kuͤnſtler
begehrt vor dem Handwerksmanne einen
Vorzug: ich muß daher allhier den Unter-
ſchied zwiſchen Handwerk und Kunſt zu be-
ſtimmen ſuchen.
§. 228. Es gibt ſehr viele Zubereitungen,
deren Heiſcheſaͤze ſich auf mancherlei Hilfs-
wiſſenſchaften gruͤnden, beſonders auf die
Naturkunde, Scheidekunſt, reine und an-
gewandte Mathematik. Derjenige, welcher
alſo die Zubereitungen bewerkſtelligen will,
muß von jenen Wiſſenſchaften wenigſtens ſo
viel verſtehen, um ſeine Heiſcheſaͤze daraus
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/132>, abgerufen am 01.08.2024.
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