dieselben wiederum auf die Nahrungsquelle verwendet. Dieses ist die landwirthschaft- liche Handlungswissenschaft.
§. 171. Die Verbesserung der Nahrungs- quelle geschieht durch Vermehrung des Fut- terbaues, sodann des Viehstandes, mithin des Dunges, und vermög diesem eine stuffen- weise Verbesserung der Aecker, bis sie aus der beßten Erde bestehen, die der beßten Gartenerde gleich, und also keiner Verbes- serung mehr fähig ist. Alsdann und nicht eher kann er allmählich mehrere Aecker nach bisher angezeigten Gründen anlegen, und so auch seine Nahrungsquelle vermehren.
§. 172. Endlich muß auch der Landwirth alle landwirthschaftliche Erwerbungen, vom Obstbaue an, bis zum Bergbaue hin, ken- nen. Alle, die in seinem Verstande seiner Land- wirthschaft anpassen, alle, welche er alsdann seinem Gewerbe angemessen findet, soll er durch kleine Versuche in seinem Wirkungs- kreise einlenken, seiner Nahrungsquelle an- fügen, mit derselben verbessern und vermeh- ren, nach der Natur der Erwerbungen, und
nach
Landwirthſchaft
dieſelben wiederum auf die Nahrungsquelle verwendet. Dieſes iſt die landwirthſchaft- liche Handlungswiſſenſchaft.
§. 171. Die Verbeſſerung der Nahrungs- quelle geſchieht durch Vermehrung des Fut- terbaues, ſodann des Viehſtandes, mithin des Dunges, und vermoͤg dieſem eine ſtuffen- weiſe Verbeſſerung der Aecker, bis ſie aus der beßten Erde beſtehen, die der beßten Gartenerde gleich, und alſo keiner Verbeſ- ſerung mehr faͤhig iſt. Alsdann und nicht eher kann er allmaͤhlich mehrere Aecker nach bisher angezeigten Gruͤnden anlegen, und ſo auch ſeine Nahrungsquelle vermehren.
§. 172. Endlich muß auch der Landwirth alle landwirthſchaftliche Erwerbungen, vom Obſtbaue an, bis zum Bergbaue hin, ken- nen. Alle, die in ſeinem Verſtande ſeiner Land- wirthſchaft anpaſſen, alle, welche er alsdann ſeinem Gewerbe angemeſſen findet, ſoll er durch kleine Verſuche in ſeinem Wirkungs- kreiſe einlenken, ſeiner Nahrungsquelle an- fuͤgen, mit derſelben verbeſſern und vermeh- ren, nach der Natur der Erwerbungen, und
nach
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Landwirthſchaft
dieſelben wiederum auf die Nahrungsquelle
verwendet. Dieſes iſt die landwirthſchaft-
liche Handlungswiſſenſchaft.
§. 171. Die Verbeſſerung der Nahrungs-
quelle geſchieht durch Vermehrung des Fut-
terbaues, ſodann des Viehſtandes, mithin
des Dunges, und vermoͤg dieſem eine ſtuffen-
weiſe Verbeſſerung der Aecker, bis ſie aus
der beßten Erde beſtehen, die der beßten
Gartenerde gleich, und alſo keiner Verbeſ-
ſerung mehr faͤhig iſt. Alsdann und nicht
eher kann er allmaͤhlich mehrere Aecker nach
bisher angezeigten Gruͤnden anlegen, und
ſo auch ſeine Nahrungsquelle vermehren.
§. 172. Endlich muß auch der Landwirth
alle landwirthſchaftliche Erwerbungen, vom
Obſtbaue an, bis zum Bergbaue hin, ken-
nen. Alle, die in ſeinem Verſtande ſeiner Land-
wirthſchaft anpaſſen, alle, welche er alsdann
ſeinem Gewerbe angemeſſen findet, ſoll er
durch kleine Verſuche in ſeinem Wirkungs-
kreiſe einlenken, ſeiner Nahrungsquelle an-
fuͤgen, mit derſelben verbeſſern und vermeh-
ren, nach der Natur der Erwerbungen, und
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/111>, abgerufen am 08.07.2024.
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