Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.125. An Emanuel. [Bayreuth, 14. Dez. 1820]Guten Morgen, mein Emanuel! -- Hier ein Brief von meinem 126. An Gräfin Schönburg (in Thurnau?). [Kopie][Bayreuth, 14. Dez. 1820](bei Übersendung einer seidnen Rose mit wolriechendem Wasser) Hier send' ich Ihnen für so viele schönere Blumen, die Sie mir15 *127. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 17 Dez. 1820Mein geliebter Heinrich! Nur Weniges! Leider sind meine Briefe 6*
125. An Emanuel. [Bayreuth, 14. Dez. 1820]Guten Morgen, mein Emanuel! — Hier ein Brief von meinem 126. An Gräfin Schönburg (in Thurnau?). [Kopie][Bayreuth, 14. Dez. 1820](bei Überſendung einer ſeidnen Roſe mit wolriechendem Waſſer) Hier ſend’ ich Ihnen für ſo viele ſchönere Blumen, die Sie mir15 *127. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 17 Dez. 1820Mein geliebter Heinrich! Nur Weniges! Leider ſind meine Briefe 6*
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125. An Emanuel.
[Bayreuth, 14. Dez. 1820]
Guten Morgen, mein Emanuel! — Hier ein Brief von meinem
frommen Sohn. — Leſen Sie doch hier über die Bella donna die Aerzte
S. 508; auch weiterhinten und vornen über Gifte — und S. 290 über 5
den rothen Fingerhut, ohne deſſen Gift ich längſt todt wäre. Zwei Gran
in einer Unze ſind 2 Pfefferkörner in 2 Lothen; kommt alſo auf jedes
Einnehmen kaum ⅛ Tropfe. Nach einem Walter kann ein bloßer
Regimentchirurg Meier den Mund nur — ſchließen. — Nur dieß vergaß
ich Ihnen neulich zu ſagen, daß die Tropfen ausgeſetzt werden müſſen, 10
ſobald irgend eine, auch kleine Kränklichkeit, z. B. Zahnen eintritt.
126. An Gräfin Schönburg (in Thurnau?).
[Bayreuth, 14. Dez. 1820]
(bei Überſendung einer ſeidnen Roſe mit wolriechendem Waſſer)
Hier ſend’ ich Ihnen für ſo viele ſchönere Blumen, die Sie mir 15
gegeben, eine bloße Knoſpe, die ich unter dieſem Nebel Himmel ſelber
begoſſen habe. Da alles Schöne und Gute bei Ihnen unverwelklich
bleibt: ſo wird dieſes Knöſpchen, ob es gleich nicht aufbricht, bei Ihnen
wenigſtens nicht verwelken. Aber allen Ihren Roſen fehle, was dieſer
fehlt — die Dornen! 20
*127. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 17 Dez. 1820
Mein geliebter Heinrich! Nur Weniges! Leider ſind meine Briefe
immer nur Dankpſalmen und Bittſchriften; deine aber bringen blos
und wären es wenigſtens Anekdoten. Max genießt dich und deine herr- 25
lichen Eltern mit dankbarer Seeligkeit und erfreuet ſich am meiſten über
deine Metrik- und Ariſtophanes-Vorleſungen. Ich bin heute nicht ganz
geſund, daher muß ich mir immer ſelber einhelfen durch Korrigieren.
Mich wird der gedruckte Ariſtophanes beſeeligen und entſchädigen. Denn
es iſt freilich ein Jammer für mich, daß mein Komet — der zufälliger 30
Weiſe nicht einmal im Meßkatalog ſtand — erſt ſo ſpät einen Stern-
ſeher und Kometenſucher finden ſoll; und meine Befürchtung einer
Wiederkehr des Dappingſchen Ausbleibens kommt noch dazu. Warum
will denn der Verleger gerade alle Noten auf einmal? Die unaus-
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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