Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.scheinbaren Verlust erleidet! -- Die Vossische Buchhandlung will so Dein Richter des Kometen]10 92. An Kreishauptmann von Zeschau in Dresden. Baireut d. 4ten Sept. 1820Nehmen Sie mit diesem halben Scherflein für das Waisenhaus vor- Ihr Jean Paul Fr. Richter 93. An Friedrich Haug in Stuttgart.25 [Kopie][Bayreuth, 5. Sept. 1820]Können Sie ihm (Oestreicher) auf seiner Bilderjagd -- nicht meta- 5*
ſcheinbaren Verluſt erleidet! — Die Vossische Buchhandlung will ſo Dein Richter des Kometen]10 92. An Kreishauptmann von Zeſchau in Dresden. Baireut d. 4ten Sept. 1820Nehmen Sie mit dieſem halben Scherflein für das Waiſenhaus vor- Ihr Jean Paul Fr. Richter 93. An Friedrich Haug in Stuttgart.25 [Kopie][Bayreuth, 5. Sept. 1820]Können Sie ihm (Oestreicher) auf ſeiner Bilderjagd — nicht meta- 5*
<TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0073" n="67"/> ſcheinbaren Verluſt erleidet! — Die <hi rendition="#aq">Vossische</hi> Buchhandlung will ſo<lb/> gerne eine 2<hi rendition="#sup">te</hi> Auflage der grönländiſchen Prozeſſe liefern. Ich bekam<lb/> für den 1<hi rendition="#sup">ten</hi> Theil zu 300 Seiten 16 <hi rendition="#aq">Ld’or,</hi> ein Buch, wo zwiſchen jedem<lb/> Punkte-Paar ein Einfall ſteht; wie viel mit höchſter Billigkeit zu<lb/> fodern räthſt du mir, wenn ich wenig daran ändere? — Nun lebe ſo<lb n="5"/> wohl als du es um mich verdienſt! Grüße deine Geliebten des Hauſes!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Dein<lb/> Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <note type="editorial"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">[es folgen noch zwei Seiten mit 25 Einzelbemerkungen zum 2. Band<lb/> des Kometen]</hi> </hi> </hi> </note> <lb n="10"/> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>92. An <hi rendition="#g">Kreishauptmann von Zeſchau in Dresden.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 4<hi rendition="#sup">ten</hi> Sept. 1820</hi> </dateline><lb/> <p>Nehmen Sie mit dieſem halben Scherflein für das Waiſenhaus vor-<lb/> lieb. Sie verlangten ſelber nur „einen Aehrenſtrauß aus dem Ernte-<lb/> feld der Levana“. Mögen in dem Paar Aehren einige Körner ſein,<lb n="15"/> welche Früchte tragen! — Blos Ihrem ſchönen Wunſche für Waiſen<lb/> war ich gehorſam, da ich ſonſt zu kleinen Aufſätzen weder Luſt, noch Zeit,<lb/> noch Vermögen habe. Grüßen Sie die wolwollenden Mitarbeiter<lb/><hi rendition="#aq">Ammon</hi> und <hi rendition="#aq">Tiedge</hi> und ſagen Sie letztem, daß ich im <hi rendition="#aq">Cottaschen</hi><lb/> Almanach für 1821 das vorjährige Leben und Freuen in <hi rendition="#aq">Löbichau</hi> dar-<lb n="20"/> geſtellt. — Und Ihnen geh’ es auf Ihrem menſchenfreundlichen Wege<lb/> immer wohl! Mit vieler Achtung für ſo vielſeitige Verdienſte</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>93. An <hi rendition="#g">Friedrich Haug in Stuttgart.</hi><lb n="25"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 5. Sept. 1820]</hi> </dateline><lb/> <p>Können Sie ihm (<hi rendition="#aq">Oestreicher</hi>) auf ſeiner Bilderjagd — nicht meta-<lb/> phoriſche ſondern körperliche Bilder — ein und das andere Gehege<lb/> zeigen ꝛc.... Sie haben bei der ſeltnen Vereinigung von Kenntniſſen,<lb/> Einfällen und lyriſchen Ergießungen ein ſchönes Mittel, ſich immer zum<lb n="30"/> Vortheil des Leſers zu unterbrechen, z. B. die Epigrammenreihe, gegen<lb/> deren Überreiz eine Einmiſchung andern Stoffs ſo wohlthuend wirkt —<lb/> <fw place="bottom" type="sig">5*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [67/0073]
ſcheinbaren Verluſt erleidet! — Die Vossische Buchhandlung will ſo
gerne eine 2te Auflage der grönländiſchen Prozeſſe liefern. Ich bekam
für den 1ten Theil zu 300 Seiten 16 Ld’or, ein Buch, wo zwiſchen jedem
Punkte-Paar ein Einfall ſteht; wie viel mit höchſter Billigkeit zu
fodern räthſt du mir, wenn ich wenig daran ändere? — Nun lebe ſo 5
wohl als du es um mich verdienſt! Grüße deine Geliebten des Hauſes!
Dein
Richter
10
92. An Kreishauptmann von Zeſchau in Dresden.
Baireut d. 4ten Sept. 1820
Nehmen Sie mit dieſem halben Scherflein für das Waiſenhaus vor-
lieb. Sie verlangten ſelber nur „einen Aehrenſtrauß aus dem Ernte-
feld der Levana“. Mögen in dem Paar Aehren einige Körner ſein, 15
welche Früchte tragen! — Blos Ihrem ſchönen Wunſche für Waiſen
war ich gehorſam, da ich ſonſt zu kleinen Aufſätzen weder Luſt, noch Zeit,
noch Vermögen habe. Grüßen Sie die wolwollenden Mitarbeiter
Ammon und Tiedge und ſagen Sie letztem, daß ich im Cottaschen
Almanach für 1821 das vorjährige Leben und Freuen in Löbichau dar- 20
geſtellt. — Und Ihnen geh’ es auf Ihrem menſchenfreundlichen Wege
immer wohl! Mit vieler Achtung für ſo vielſeitige Verdienſte
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
93. An Friedrich Haug in Stuttgart. 25
[Bayreuth, 5. Sept. 1820]
Können Sie ihm (Oestreicher) auf ſeiner Bilderjagd — nicht meta-
phoriſche ſondern körperliche Bilder — ein und das andere Gehege
zeigen ꝛc.... Sie haben bei der ſeltnen Vereinigung von Kenntniſſen,
Einfällen und lyriſchen Ergießungen ein ſchönes Mittel, ſich immer zum 30
Vortheil des Leſers zu unterbrechen, z. B. die Epigrammenreihe, gegen
deren Überreiz eine Einmiſchung andern Stoffs ſo wohlthuend wirkt —
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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