Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.Um eine Dinte glänzend und doch nicht klebend zu machen, wirfst 567. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! Hier folgt wieder ein Krug mit gutem5 568. An Otto. Guten Morgen, Otto! Willst du nicht den Krug sogleich leeren Zweiten guten Morgen. Ich habs selber gethan. 569. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! Da mir der Himmel selber mit seinem 570. An Otto. Guten Tag, Lieber! Hier lang' ich wieder mit einer Flasche ächten 571. An Otto. Willst du mir, Alter, den Wechseltopf ausgeleert schicken? Ich meine Um eine Dinte glänzend und doch nicht klebend zu machen, wirfſt 567. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! Hier folgt wieder ein Krug mit gutem5 568. An Otto. Guten Morgen, Otto! Willſt du nicht den Krug ſogleich leeren Zweiten guten Morgen. Ich habs ſelber gethan. 569. An Otto. Guten Morgen, lieber Otto! Da mir der Himmel ſelber mit ſeinem 570. An Otto. Guten Tag, Lieber! Hier lang’ ich wieder mit einer Flaſche ächten 571. An Otto. Willſt du mir, Alter, den Wechſeltopf ausgeleert ſchicken? Ich meine <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0325" n="313"/> <p>Um eine Dinte glänzend und doch nicht klebend zu machen, wirfſt<lb/> du einige Eßlöffel Salz darein. Zucker thut nicht gut, geſetzt auch wir<lb/> behielten noch ſo vielen, als für Dinten-Abſüßen nöthig iſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>567. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Hier folgt wieder ein Krug mit gutem<lb n="5"/> aufrichtigen Satz. Den Vorgänger ſende ins Brauhaus zurück. —<lb/> Geſtern ſchickt’ ich dir <hi rendition="#aq">Sha[ke]speare.</hi> — Der gute <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> wird nach<lb/> dem langen Tage auch eine lange Nacht gehabt haben. <hi rendition="#aq">Schirer</hi> zog<lb/> leer ab. — Ich habe ein aufgezwungnes Lotterieanlehnloos <hi rendition="#aq">N. 715 e c.</hi><lb/> Ich kann wol viel damit gewinnen? Wie?<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>568. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, Otto! Willſt du nicht den Krug ſogleich leeren<lb/> laſſen? Mit dem Märzwaſſer muß jetzo eine gute Lagerdinte gebrauet<lb/> werden. Du ſollteſt alle Sätze in Einem ſolchen Topf vereinigen und ſo<lb/> immer ablagern 〈niederſchlagen〉 und zugießen.<lb n="15"/> </p> <p>Zweiten guten Morgen. Ich habs ſelber gethan.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>569. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Da mir der Himmel ſelber mit ſeinem<lb/> Schnee an meiner Dinte arbeiten helfen will: ſo mach’ ich denn eine;<lb/> und bitte dich, den alten Bodenſatz ausleeren zu laſſen, auf den ſchon<lb n="20"/> neuer wartet.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>570. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Guten Tag, Lieber! Hier lang’ ich wieder mit einer Flaſche ächten<lb/> guten aufrichtigen Dintenſatzes an. Laſſe die andere ganz ausleeren —<lb/> denn ſie verderbt dir ſonſt dieſe — und ſchicke ſie mir nach einigen Tagen.<lb n="25"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>571. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <p>Willſt du mir, Alter, den Wechſeltopf ausgeleert ſchicken? Ich meine<lb/> Morgen. — Verachte allen antediluvianiſchen Satz; beikommender<lb/> Krug iſt ja davon ohnehin halb voll. Gute Nacht!</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [313/0325]
Um eine Dinte glänzend und doch nicht klebend zu machen, wirfſt
du einige Eßlöffel Salz darein. Zucker thut nicht gut, geſetzt auch wir
behielten noch ſo vielen, als für Dinten-Abſüßen nöthig iſt.
567. An Otto.
Guten Morgen, lieber Otto! Hier folgt wieder ein Krug mit gutem 5
aufrichtigen Satz. Den Vorgänger ſende ins Brauhaus zurück. —
Geſtern ſchickt’ ich dir Sha[ke]speare. — Der gute Emanuel wird nach
dem langen Tage auch eine lange Nacht gehabt haben. Schirer zog
leer ab. — Ich habe ein aufgezwungnes Lotterieanlehnloos N. 715 e c.
Ich kann wol viel damit gewinnen? Wie? 10
568. An Otto.
Guten Morgen, Otto! Willſt du nicht den Krug ſogleich leeren
laſſen? Mit dem Märzwaſſer muß jetzo eine gute Lagerdinte gebrauet
werden. Du ſollteſt alle Sätze in Einem ſolchen Topf vereinigen und ſo
immer ablagern 〈niederſchlagen〉 und zugießen. 15
Zweiten guten Morgen. Ich habs ſelber gethan.
569. An Otto.
Guten Morgen, lieber Otto! Da mir der Himmel ſelber mit ſeinem
Schnee an meiner Dinte arbeiten helfen will: ſo mach’ ich denn eine;
und bitte dich, den alten Bodenſatz ausleeren zu laſſen, auf den ſchon 20
neuer wartet.
570. An Otto.
Guten Tag, Lieber! Hier lang’ ich wieder mit einer Flaſche ächten
guten aufrichtigen Dintenſatzes an. Laſſe die andere ganz ausleeren —
denn ſie verderbt dir ſonſt dieſe — und ſchicke ſie mir nach einigen Tagen. 25
571. An Otto.
Willſt du mir, Alter, den Wechſeltopf ausgeleert ſchicken? Ich meine
Morgen. — Verachte allen antediluvianiſchen Satz; beikommender
Krug iſt ja davon ohnehin halb voll. Gute Nacht!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |