Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.als ein Arzt nöthig hat, ihn mit der Rezeptierfeder zu vereinfachen, Wie sehr auch fremder Beifall Sie überall belohnen möge, so kann Ihr10 ergebenster Jean Paul Fr. Richter [Adr.] Herrn Hofmaler Kreul Wohlgeboren dahier. Mit 2 Bout. Preignac-Wein. 407. An Richard Groote in Frankfurt a. M.15 [Kopie][Bayreuth, 30. Nov. 1823]Ihre Weinproben setzen mich in eine seltene Verlegenheit, nämlich 408. An Richard Groote in Frankfurt a. M. [Konzept][Bayreuth, 5. Dez. 1823]Wenn das Postskript, das so viele Poststrassen von dem Hauptbriefe als ein Arzt nöthig hat, ihn mit der Rezeptierfeder zu vereinfachen, Wie ſehr auch fremder Beifall Sie überall belohnen möge, ſo kann Ihr10 ergebenſter Jean Paul Fr. Richter [Adr.] Herrn Hofmaler Kreul Wohlgeboren dahier. Mit 2 Bout. Preignac-Wein. 407. An Richard Groote in Frankfurt a. M.15 [Kopie][Bayreuth, 30. Nov. 1823]Ihre Weinproben ſetzen mich in eine ſeltene Verlegenheit, nämlich 408. An Richard Groote in Frankfurt a. M. [Konzept][Bayreuth, 5. Dez. 1823]Wenn das Poſtſkript, das ſo viele Poſtſtraſſen von dem Hauptbriefe <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0253" n="244"/> als ein Arzt nöthig hat, ihn mit der Rezeptierfeder zu vereinfachen,<lb/> nämlich zu verewigen, obgleich nicht wie Sie auf der Erde, ſondern<lb/> über ihr. — Haben Sie daher herzlichen Dank für alles, was Sie für<lb/> das Nachmittaggeſicht, womit ich Ihnen ſaß, gethan haben, beſonders<lb/> für Ihr Meiſterſtück der Farbengebung bis zur Drapperie herab. —<lb n="5"/> </p> <p>Wie ſehr auch fremder Beifall Sie überall belohnen möge, ſo kann<lb/> doch nur der Künſtlerhimmel der Begeiſterung, in welchem Sie wohnen,<lb/> Ihnen den ſchönſten Lohn und Kranz darreichen. Mit dankbarer Hoch-<lb/> achtung und Liebe</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb n="10"/> ergebenſter<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] Herrn Hofmaler <hi rendition="#aq">Kreul</hi> Wohlgeboren dahier. Mit 2 <hi rendition="#aq">Bout.<lb/> Preignac</hi>-Wein.</addrLine> </address> </trailer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>407. An <hi rendition="#g">Richard Groote in Frankfurt</hi> a. M.<lb n="15"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 30. Nov. 1823]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihre Weinproben ſetzen mich in eine ſeltene Verlegenheit, nämlich<lb/> in eine — angenehme; denn unangenehme Verlegenheiten ſind eben<lb/> keine ſeltenen. In der Probier- und Examen-Woche beſtanden alle<lb/> zenſierte ſo gut für Geſchmack und Geſundheit, daß ich ſie alle wählen<lb n="20"/> würde, wenn ich in Frankfurt neben Ihrem Keller wohnte. Ich muß<lb/> mich daher blos auf ein <hi rendition="#g">halbes Oxhooft</hi> <hi rendition="#aq">Graves-</hi>Wein von 1819<lb/> einſchränken... Noch eine Kiſte mit 12 <hi rendition="#aq">Bouteillen</hi> Teneriffa, ein Piko<lb/> unter den Weinen, aber nur zum Heilen, nicht zum Schreiben.... (Er<lb/> ſoll mich [!] bei der Berechnung der 3fachen Schuldpoſten über die<lb n="25"/> vorigen quittieren.) Der Dezember wird Ihren Sendungen nichts ent-<lb/> gegen ſetzen als Regen, höchſtens kurz vor Weihnachten einigen Schnee.<lb/> — Die Einlage an das mir nachrollende Lotterierad, aus dem man<lb/> für 100 fl. immer Nieten zieht, wie dafür der geſunde Magen aus Ihrem<lb/> Keller Treffer.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>408. An <hi rendition="#g">Richard Groote in Frankfurt</hi> a. M.</head><lb/> <note type="editorial">[Konzept]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 5. Dez. 1823]</hi> </dateline><lb/> <p>Wenn das Poſtſkript, das ſo viele Poſtſtraſſen von dem Hauptbriefe<lb/> trennen, nicht zu ſpät anlangt und wenn die zwölf Bouteillen Teneriffa<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [244/0253]
als ein Arzt nöthig hat, ihn mit der Rezeptierfeder zu vereinfachen,
nämlich zu verewigen, obgleich nicht wie Sie auf der Erde, ſondern
über ihr. — Haben Sie daher herzlichen Dank für alles, was Sie für
das Nachmittaggeſicht, womit ich Ihnen ſaß, gethan haben, beſonders
für Ihr Meiſterſtück der Farbengebung bis zur Drapperie herab. — 5
Wie ſehr auch fremder Beifall Sie überall belohnen möge, ſo kann
doch nur der Künſtlerhimmel der Begeiſterung, in welchem Sie wohnen,
Ihnen den ſchönſten Lohn und Kranz darreichen. Mit dankbarer Hoch-
achtung und Liebe
Ihr 10
ergebenſter
Jean Paul Fr. Richter
[Adr.] Herrn Hofmaler Kreul Wohlgeboren dahier. Mit 2 Bout.
Preignac-Wein.
407. An Richard Groote in Frankfurt a. M. 15
[Bayreuth, 30. Nov. 1823]
Ihre Weinproben ſetzen mich in eine ſeltene Verlegenheit, nämlich
in eine — angenehme; denn unangenehme Verlegenheiten ſind eben
keine ſeltenen. In der Probier- und Examen-Woche beſtanden alle
zenſierte ſo gut für Geſchmack und Geſundheit, daß ich ſie alle wählen 20
würde, wenn ich in Frankfurt neben Ihrem Keller wohnte. Ich muß
mich daher blos auf ein halbes Oxhooft Graves-Wein von 1819
einſchränken... Noch eine Kiſte mit 12 Bouteillen Teneriffa, ein Piko
unter den Weinen, aber nur zum Heilen, nicht zum Schreiben.... (Er
ſoll mich [!] bei der Berechnung der 3fachen Schuldpoſten über die 25
vorigen quittieren.) Der Dezember wird Ihren Sendungen nichts ent-
gegen ſetzen als Regen, höchſtens kurz vor Weihnachten einigen Schnee.
— Die Einlage an das mir nachrollende Lotterierad, aus dem man
für 100 fl. immer Nieten zieht, wie dafür der geſunde Magen aus Ihrem
Keller Treffer. 30
408. An Richard Groote in Frankfurt a. M.
[Bayreuth, 5. Dez. 1823]
Wenn das Poſtſkript, das ſo viele Poſtſtraſſen von dem Hauptbriefe
trennen, nicht zu ſpät anlangt und wenn die zwölf Bouteillen Teneriffa
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |