Ihr Wolwollen gegen mich leihe dem trocknen juristischen Tone, worin ich der Eile und Kürze wegen die Bedingungen aussprach, die gehörige Milde. -- Es gehe Ihnen recht wol!
Der Ihrige J. P. F. Richter5
26. In Charlotte Veltheims Stammbuch.
[Kopie][Bayreuth, März 1820]
Mögen Sie der Nachtigall nicht blos in der Schönheit des Singens sondern auch in der Treue des Wiederkehrens ähneln, wenn Sie davon gezogen. Ihr Leben sei gleich Ihrem Gesange, ohne Miston; und jedes10 Leiden sei ein Leitton, der Vorläufer eines neuen Dreiklangs.
27. In Friederike Veltheims Stammbuch.
[Kopie][Bayreuth, März 1820]
Möge Ihnen, heitere Friederike, wenn Sie auf der Bühne als rei- zender Schmetterling gaukelnd gespielt, es nie an Freudenblumen15 fehlen, auf denen Sie ausruhen und Honig finden.
28. An Otto.
[Bayreuth, April (?) 1820]
Guten Morgen, lieber Otto! Hier send' ich dir die Leipziger Literatur- Porziuncula von Oktober bis Januar; und den Hallischen Dezember20 mit den Ergänzblättern, in welchem du 2 Musterwerke (von Wachtler und von Ritter) angezeigt so wie eine Nachricht von mir (S. 768) finden wirst, welche mir zeigt, daß ich mich mit Recht allemal umsehe, eh' ich mein Wasser abschlage. -- Du bringst bequem alles durch, da ichs erst vor meiner [Abreise?] zurückschicke. Du hast noch, wenn die Magd25 alles richtig zurück gebracht, Jun. Jul. Aug. Sept., und von Voß den Januar.
29. An Max Richter in München.
Baireut d. 5tenApr. 1820 [Mittwoch]
Mein geliebter Sohn! Da ich ein Buch für den Druck vollenden30 muß vor meiner Abreise: so schreib' ich dir nur Sätzchen. Du hast uns
2 Jean Paul Briefe. VIII.
Ihr Wolwollen gegen mich leihe dem trocknen juriſtiſchen Tone, worin ich der Eile und Kürze wegen die Bedingungen ausſprach, die gehörige Milde. — Es gehe Ihnen recht wol!
Der Ihrige J. P. F. Richter5
26. In Charlotte Veltheims Stammbuch.
[Kopie][Bayreuth, März 1820]
Mögen Sie der Nachtigall nicht blos in der Schönheit des Singens ſondern auch in der Treue des Wiederkehrens ähneln, wenn Sie davon gezogen. Ihr Leben ſei gleich Ihrem Geſange, ohne Miston; und jedes10 Leiden ſei ein Leitton, der Vorläufer eines neuen Dreiklangs.
27. In Friederike Veltheims Stammbuch.
[Kopie][Bayreuth, März 1820]
Möge Ihnen, heitere Friederike, wenn Sie auf der Bühne als rei- zender Schmetterling gaukelnd geſpielt, es nie an Freudenblumen15 fehlen, auf denen Sie ausruhen und Honig finden.
28. An Otto.
[Bayreuth, April (?) 1820]
Guten Morgen, lieber Otto! Hier ſend’ ich dir die Leipziger Literatur- Porziuncula von Oktober bis Januar; und den Hallischen Dezember20 mit den Ergänzblättern, in welchem du 2 Muſterwerke (von Wachtler und von Ritter) angezeigt ſo wie eine Nachricht von mir (S. 768) finden wirſt, welche mir zeigt, daß ich mich mit Recht allemal umſehe, eh’ ich mein Waſſer abſchlage. — Du bringſt bequem alles durch, da ichs erſt vor meiner [Abreiſe?] zurückſchicke. Du haſt noch, wenn die Magd25 alles richtig zurück gebracht, Jun. Jul. Aug. Sept., und von Voß den Januar.
29. An Max Richter in München.
Baireut d. 5tenApr. 1820 [Mittwoch]
Mein geliebter Sohn! Da ich ein Buch für den Druck vollenden30 muß vor meiner Abreiſe: ſo ſchreib’ ich dir nur Sätzchen. Du haſt uns
2 Jean Paul Briefe. VIII.
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[17/0022]
Ihr Wolwollen gegen mich leihe dem trocknen juriſtiſchen Tone, worin
ich der Eile und Kürze wegen die Bedingungen ausſprach, die gehörige
Milde. — Es gehe Ihnen recht wol!
Der Ihrige
J. P. F. Richter 5
26. In Charlotte Veltheims Stammbuch.
[Bayreuth, März 1820]
Mögen Sie der Nachtigall nicht blos in der Schönheit des Singens
ſondern auch in der Treue des Wiederkehrens ähneln, wenn Sie davon
gezogen. Ihr Leben ſei gleich Ihrem Geſange, ohne Miston; und jedes 10
Leiden ſei ein Leitton, der Vorläufer eines neuen Dreiklangs.
27. In Friederike Veltheims Stammbuch.
[Bayreuth, März 1820]
Möge Ihnen, heitere Friederike, wenn Sie auf der Bühne als rei-
zender Schmetterling gaukelnd geſpielt, es nie an Freudenblumen 15
fehlen, auf denen Sie ausruhen und Honig finden.
28. An Otto.
[Bayreuth, April (?) 1820]
Guten Morgen, lieber Otto! Hier ſend’ ich dir die Leipziger Literatur-
Porziuncula von Oktober bis Januar; und den Hallischen Dezember 20
mit den Ergänzblättern, in welchem du 2 Muſterwerke (von Wachtler
und von Ritter) angezeigt ſo wie eine Nachricht von mir (S. 768) finden
wirſt, welche mir zeigt, daß ich mich mit Recht allemal umſehe, eh’
ich mein Waſſer abſchlage. — Du bringſt bequem alles durch, da ichs
erſt vor meiner [Abreiſe?] zurückſchicke. Du haſt noch, wenn die Magd 25
alles richtig zurück gebracht, Jun. Jul. Aug. Sept., und von Voß
den Januar.
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2 Jean Paul Briefe. VIII.
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/22>, abgerufen am 16.07.2024.
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