Guten Morgen, Alter! Du hattest dich bisher wie eine holländische Festung gegen alles Fremde vertheidigt. -- Kannst du mir Brevisius [?] Brief schicken? Und Amoene mir den 3tenDon Quixote?
605. An Otto.5
Hast du nicht noch, lieber Alter, Krausens längere Ankündigung seines Wörterbuchs, welchem ich gern in der Kanzleibibliothek eine Stelle verschaffen möchte?
606. An Otto.
Guten Morgen! Hier hast du deinen Konzertzettel. Über die roth10 angestrichne Stelle ließ[!] die Blumine S. 7. -- Nachmittags lass ich alles holen. Ich dächte doch du Klausner unterbrächest einmal in einem so schönen Falle deine fleißige Einsamkeit.
607. An Otto.
Lieber Alter! Entschuldige deine Magd, wenn sie meine Antwort15 nicht abwartet, wenigstens in den Fällen, wo sie der meinigen auf der Gasse die Sachen gibt. -- Daher dieses nicht an mich gehörige Blättgen von dir. -- Du hast doch die reichen Jen[aischen] Litterat[urzeitungen] gelesen? Ich wollte nicht Eile, nur Gewißheit der Ankunft. -- Be- kommst du selber Behrs St[aats] Korrespondenz oder soll ich sie dir20 schicken? Gute Nacht.
608. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Ich danke dir und folge, obwol ungern, dir. -- Wann seh ich dich? Über Goethe allein könnten wir Einen Abend ohne Diskurszettel diskurieren.25
609. An Otto.
Guten Abend und gute Nacht, Otto! Ich wüßte doch nicht das Geringste, was ich gegen den Responsum und Juris Consultum ein- zuwenden hätte. Und mehr -- als keine Einwendung -- kann selber ein Gott nicht fodern, wenn er etwas sagt.30
21 Jean Paul Briefe. VIII.
604. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Du hatteſt dich bisher wie eine holländiſche Feſtung gegen alles Fremde vertheidigt. — Kannſt du mir Brevisius [?] Brief ſchicken? Und Amoene mir den 3tenDon Quixote?
605. An Otto.5
Haſt du nicht noch, lieber Alter, Krausens längere Ankündigung ſeines Wörterbuchs, welchem ich gern in der Kanzleibibliothek eine Stelle verſchaffen möchte?
606. An Otto.
Guten Morgen! Hier haſt du deinen Konzertzettel. Über die roth10 angeſtrichne Stelle ließ[!] die Blumine S. 7. — Nachmittags laſſ ich alles holen. Ich dächte doch du Klausner unterbrächeſt einmal in einem ſo ſchönen Falle deine fleißige Einſamkeit.
607. An Otto.
Lieber Alter! Entſchuldige deine Magd, wenn ſie meine Antwort15 nicht abwartet, wenigſtens in den Fällen, wo ſie der meinigen auf der Gaſſe die Sachen gibt. — Daher dieſes nicht an mich gehörige Blättgen von dir. — Du haſt doch die reichen Jen[aischen] Litterat[urzeitungen] geleſen? Ich wollte nicht Eile, nur Gewißheit der Ankunft. — Be- kommſt du ſelber Behrs St[aats] Korreſpondenz oder ſoll ich ſie dir20 ſchicken? Gute Nacht.
608. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Ich danke dir und folge, obwol ungern, dir. — Wann ſeh ich dich? Über Goethe allein könnten wir Einen Abend ohne Diſkurszettel diſkurieren.25
609. An Otto.
Guten Abend und gute Nacht, Otto! Ich wüßte doch nicht das Geringſte, was ich gegen den Responsum und Juris Consultum ein- zuwenden hätte. Und mehr — als keine Einwendung — kann ſelber ein Gott nicht fodern, wenn er etwas ſagt.30
21 Jean Paul Briefe. VIII.
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604. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Du hatteſt dich bisher wie eine holländiſche
Feſtung gegen alles Fremde vertheidigt. — Kannſt du mir Brevisius [?]
Brief ſchicken? Und Amoene mir den 3ten Don Quixote?
605. An Otto. 5
Haſt du nicht noch, lieber Alter, Krausens längere Ankündigung
ſeines Wörterbuchs, welchem ich gern in der Kanzleibibliothek eine
Stelle verſchaffen möchte?
606. An Otto.
Guten Morgen! Hier haſt du deinen Konzertzettel. Über die roth 10
angeſtrichne Stelle ließ[!] die Blumine S. 7. — Nachmittags laſſ ich
alles holen. Ich dächte doch du Klausner unterbrächeſt einmal in einem
ſo ſchönen Falle deine fleißige Einſamkeit.
607. An Otto.
Lieber Alter! Entſchuldige deine Magd, wenn ſie meine Antwort 15
nicht abwartet, wenigſtens in den Fällen, wo ſie der meinigen auf der
Gaſſe die Sachen gibt. — Daher dieſes nicht an mich gehörige Blättgen
von dir. — Du haſt doch die reichen Jen[aischen] Litterat[urzeitungen]
geleſen? Ich wollte nicht Eile, nur Gewißheit der Ankunft. — Be-
kommſt du ſelber Behrs St[aats] Korreſpondenz oder ſoll ich ſie dir 20
ſchicken? Gute Nacht.
608. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Ich danke dir und folge, obwol ungern, dir. —
Wann ſeh ich dich? Über Goethe allein könnten wir Einen Abend ohne
Diſkurszettel diſkurieren. 25
609. An Otto.
Guten Abend und gute Nacht, Otto! Ich wüßte doch nicht das
Geringſte, was ich gegen den Responsum und Juris Consultum ein-
zuwenden hätte. Und mehr — als keine Einwendung — kann ſelber ein
Gott nicht fodern, wenn er etwas ſagt. 30
21 Jean Paul Briefe. VIII.
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/333>, abgerufen am 26.06.2024.
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