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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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Ihr Name darin vorkommt. Sie muß in der Schweiz oder bei
Thieriot gewesen sein. -- Dieser Stollen ist trotz seines Umwegs
über Nürnberg (denn Sonnabends war er hier) doch so gut, daß
man Ihnen ihn vorsetzen darf.5

144. An Emanuel.

Guten Abend, Lieber! Der Dankbrief ist recht -- geben Sie mir
nur recht viele der Art --, aber der Klagbrief ist zu verächtlich von
einem Schullehrer; doch Ihre Antwort die kürzeste und beste. --
Wollen Sie zu dem Augsburger Wechsel noch so viel annehmen,10
daß 1000 fl. rh. daraus werden? Oder sonst einen Ihrer Wechsel
in eine runde Summe verwandeln? Ich stehe zu allem froh bereit;
wage nur aber schwer, Ihrem Geldtragen noch ein Pfund aufzu-
bürden.15

145. An Emanuel.

Guten Morgen, Nachbar der Gasse, des Herzens und der Ge-
danken! Denn ich meine eben das Verleihen. Hier 1000 fl.*) auf
1/2 Jahr. -- Ihre über die Liebe sind witzig und treffend.20

146. An Emanuel.

Guten Morgen, ungedruckter Armenfreund! Hier beides Ver-
langte! -- Was für einen Kreuzerstempel (und wo) nehm' ich für die
Quartalquittung der Pension? Kann ich nicht die 3 Monate in
Einer Quittung abthun? Der immer im halben Trunk sprechende25
Dieterich hat mich nur halb belehrt.

147. An Albrecht Otto in Hof.
[Kopie]

Ideal- und Normal-Stollen. -- Die meinige -- sonst die schärfste
Rezensentin und Fiskalin des Gebäcks -- kann nichts sagen als:30
köstlich!

*) 10 fl. bekomm' ich wieder heraus. Ja wol geben Sie Otto die Briefe.

Ihr Name darin vorkommt. Sie muß in der Schweiz oder bei
Thieriot geweſen ſein. — Dieſer Stollen iſt trotz ſeines Umwegs
über Nürnberg (denn Sonnabends war er hier) doch ſo gut, daß
man Ihnen ihn vorſetzen darf.5

144. An Emanuel.

Guten Abend, Lieber! Der Dankbrief iſt recht — geben Sie mir
nur recht viele der Art —, aber der Klagbrief iſt zu verächtlich von
einem Schullehrer; doch Ihre Antwort die kürzeſte und beſte. —
Wollen Sie zu dem Augsburger Wechſel noch ſo viel annehmen,10
daß 1000 fl. rh. daraus werden? Oder ſonſt einen Ihrer Wechſel
in eine runde Summe verwandeln? Ich ſtehe zu allem froh bereit;
wage nur aber ſchwer, Ihrem Geldtragen noch ein Pfund aufzu-
bürden.15

145. An Emanuel.

Guten Morgen, Nachbar der Gaſſe, des Herzens und der Ge-
danken! Denn ich meine eben das Verleihen. Hier 1000 fl.*) auf
½ Jahr. — Ihre über die Liebe ſind witzig und treffend.20

146. An Emanuel.

Guten Morgen, ungedruckter Armenfreund! Hier beides Ver-
langte! — Was für einen Kreuzerſtempel (und wo) nehm’ ich für die
Quartalquittung der Penſion? Kann ich nicht die 3 Monate in
Einer Quittung abthun? Der immer im halben Trunk ſprechende25
Dieterich hat mich nur halb belehrt.

147. An Albrecht Otto in Hof.
[Kopie]

Ideal- und Normal-Stollen. — Die meinige — ſonſt die ſchärfſte
Rezenſentin und Fiſkalin des Gebäcks — kann nichts ſagen als:30
köſtlich!

*) 10 fl. bekomm’ ich wieder heraus. Ja wol geben Sie Otto die Briefe.
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[53/0058] Ihr Name darin vorkommt. Sie muß in der Schweiz oder bei Thieriot geweſen ſein. — Dieſer Stollen iſt trotz ſeines Umwegs über Nürnberg (denn Sonnabends war er hier) doch ſo gut, daß man Ihnen ihn vorſetzen darf. 5 144. An Emanuel. [Bayreuth, 3. Jan. 1816] Guten Abend, Lieber! Der Dankbrief iſt recht — geben Sie mir nur recht viele der Art —, aber der Klagbrief iſt zu verächtlich von einem Schullehrer; doch Ihre Antwort die kürzeſte und beſte. — Wollen Sie zu dem Augsburger Wechſel noch ſo viel annehmen, 10 daß 1000 fl. rh. daraus werden? Oder ſonſt einen Ihrer Wechſel in eine runde Summe verwandeln? Ich ſtehe zu allem froh bereit; wage nur aber ſchwer, Ihrem Geldtragen noch ein Pfund aufzu- bürden. 15 145. An Emanuel. [Bayreuth, 4. Jan. 1816] Guten Morgen, Nachbar der Gaſſe, des Herzens und der Ge- danken! Denn ich meine eben das Verleihen. Hier 1000 fl. *) auf ½ Jahr. — Ihre über die Liebe ſind witzig und treffend. 20 146. An Emanuel. [Bayreuth, 5. Jan. 1816] Guten Morgen, ungedruckter Armenfreund! Hier beides Ver- langte! — Was für einen Kreuzerſtempel (und wo) nehm’ ich für die Quartalquittung der Penſion? Kann ich nicht die 3 Monate in Einer Quittung abthun? Der immer im halben Trunk ſprechende 25 Dieterich hat mich nur halb belehrt. 147. An Albrecht Otto in Hof. [Bayreuth, 5. Jan. 1816] Ideal- und Normal-Stollen. — Die meinige — ſonſt die ſchärfſte Rezenſentin und Fiſkalin des Gebäcks — kann nichts ſagen als: 30 köſtlich! *) 10 fl. bekomm’ ich wieder heraus. Ja wol geben Sie Otto die Briefe.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/58>, abgerufen am 28.04.2024.