Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.recht? -- Ich dank' ihr schon heute für die morgendliche Freude der Dein15 Richter Den Brief an die Ompteda siegle du. -- Im Briefe an Betty frage, ob sie viel Gepäck hat; du wirst jetzt Heute den 24ten gehen die Blätter fort. Den 14ten hatt' ich dir Der Stollen ist Emma nach aller Urtheil sehr gut gelungen. 612. An Frau von Ompteda in Berlin.25 [Kopie]Baireut d. 24. Dez. 1819Gnädige Frau Gräfin! Verzeihen Sie meinen späten Dank für Ihre so zarte und für- Eine solche Gattin wie die des Verewigten, verdient eine solche recht? — Ich dank’ ihr ſchon heute für die morgendliche Freude der Dein15 Richter Den Brief an die Ompteda ſiegle du. — Im Briefe an Betty frage, ob ſie viel Gepäck hat; du wirſt jetzt Heute den 24ten gehen die Blätter fort. Den 14ten hatt’ ich dir Der Stollen iſt Emma nach aller Urtheil ſehr gut gelungen. 612. An Frau von Ompteda in Berlin.25 [Kopie]Baireut d. 24. Dez. 1819Gnädige Frau Gräfin! Verzeihen Sie meinen ſpäten Dank für Ihre ſo zarte und für- Eine ſolche Gattin wie die des Verewigten, verdient eine ſolche <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0338" n="326"/> recht? — Ich dank’ ihr ſchon heute für die morgendliche Freude der<lb/> Kinder über ihre Gaben. — Suche doch die Bekanntſchaft des <hi rendition="#aq">D.</hi><lb/> Wolfarts und bring’ ihm meinen Dank der Hochachtung und lerne<lb/> den Magnetiſmus beſſer kennen. — Über den Buchhändler Raumer<lb/> [!] frage mehre Zeugen; <hi rendition="#aq">Cotta</hi> und ſein bisheriges Bezahlen<lb n="5"/> ſprachen für ſeine merkantiliſche Tüchtigkeit. — Laſſe auch <hi rendition="#aq">Ahlefeld</hi><lb/> zu dir kommen. — Schreibe an <hi rendition="#aq">Max</hi> ein Blättchen, der faſt zu ſpar-<lb/> ſam und zu fleißig iſt. — Willſt du mir nicht einige ächt <hi rendition="#g">engliſche</hi><lb/> Bleiſtifte mitbringen und ein <hi rendition="#g">engliſches</hi> Federmeſſer, aber mit<lb/> einer <hi rendition="#g">geraden</hi> Klinge und einen Bund hamburger Seekiele, aber<lb n="10"/> vom <hi rendition="#g">linken</hi> Flügel? — Alle meine Material[i]enbitten will ich<lb/> ſchon vor deiner Abreiſe wiederholen. — Eben ging <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> mit<lb/> ſeiner Frau von uns. — Gott belohne dich, ſchönes edles Herz, mit<lb/> ſchönen Tagen und gebe dir noch mehr als mir fehlt.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Dein<lb n="15"/> Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Den Brief an die <hi rendition="#aq">Ompteda</hi> ſiegle du. —</p><lb/> <p>Im Briefe an <hi rendition="#aq">Betty</hi> frage, ob ſie viel Gepäck hat; du wirſt jetzt<lb/> vieles haben und kannſt dich ohnehin nicht mehr auf Rück- und<lb/> Gelegenheitfuhren beſchränken.<lb n="20"/> </p> <p>Heute den 24<hi rendition="#sup">ten</hi> gehen die Blätter fort. Den 14<hi rendition="#sup">ten</hi> hatt’ ich dir<lb/> auch geſchrieben. Noch einmal lebe wol und gedenke meiner mit<lb/> alter Liebe mitten unter den Liebenden um dich her.</p><lb/> <p>Der Stollen iſt <hi rendition="#aq">Emma</hi> nach aller Urtheil <hi rendition="#b">ſehr</hi> gut gelungen.</p> </postscript> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>612. An <hi rendition="#g">Frau von Ompteda in Berlin.</hi><lb n="25"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 24. Dez. 1819</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Gnädige Frau Gräfin!</hi> </salute><lb/> <p>Verzeihen Sie meinen ſpäten Dank für Ihre ſo zarte und für-<lb/> ſorgende Liebe, welche das beraubte Herz einer Tochter durch den<lb/> Umweg der Nachricht und durch die Vermittlung der Tröſter zu<lb n="30"/> ſchonen ſuchte bei einem Schmerze, den man nur zweimal, aber deſto<lb/> ſtärker empfindet, Eltern zu verlieren. Sie wird Ihnen nun ſelber<lb/> mit frohen und trüben Thränen gedankt haben.</p><lb/> <p>Eine ſolche Gattin wie die des Verewigten, verdient eine ſolche<lb/> Freundin und Tröſterin wie Sie, Verehrte, gefunden zu haben. Ihr<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [326/0338]
recht? — Ich dank’ ihr ſchon heute für die morgendliche Freude der
Kinder über ihre Gaben. — Suche doch die Bekanntſchaft des D.
Wolfarts und bring’ ihm meinen Dank der Hochachtung und lerne
den Magnetiſmus beſſer kennen. — Über den Buchhändler Raumer
[!] frage mehre Zeugen; Cotta und ſein bisheriges Bezahlen 5
ſprachen für ſeine merkantiliſche Tüchtigkeit. — Laſſe auch Ahlefeld
zu dir kommen. — Schreibe an Max ein Blättchen, der faſt zu ſpar-
ſam und zu fleißig iſt. — Willſt du mir nicht einige ächt engliſche
Bleiſtifte mitbringen und ein engliſches Federmeſſer, aber mit
einer geraden Klinge und einen Bund hamburger Seekiele, aber 10
vom linken Flügel? — Alle meine Material[i]enbitten will ich
ſchon vor deiner Abreiſe wiederholen. — Eben ging Emanuel mit
ſeiner Frau von uns. — Gott belohne dich, ſchönes edles Herz, mit
ſchönen Tagen und gebe dir noch mehr als mir fehlt.
Dein 15
Richter
Den Brief an die Ompteda ſiegle du. —
Im Briefe an Betty frage, ob ſie viel Gepäck hat; du wirſt jetzt
vieles haben und kannſt dich ohnehin nicht mehr auf Rück- und
Gelegenheitfuhren beſchränken. 20
Heute den 24ten gehen die Blätter fort. Den 14ten hatt’ ich dir
auch geſchrieben. Noch einmal lebe wol und gedenke meiner mit
alter Liebe mitten unter den Liebenden um dich her.
Der Stollen iſt Emma nach aller Urtheil ſehr gut gelungen.
612. An Frau von Ompteda in Berlin. 25
Baireut d. 24. Dez. 1819
Gnädige Frau Gräfin!
Verzeihen Sie meinen ſpäten Dank für Ihre ſo zarte und für-
ſorgende Liebe, welche das beraubte Herz einer Tochter durch den
Umweg der Nachricht und durch die Vermittlung der Tröſter zu 30
ſchonen ſuchte bei einem Schmerze, den man nur zweimal, aber deſto
ſtärker empfindet, Eltern zu verlieren. Sie wird Ihnen nun ſelber
mit frohen und trüben Thränen gedankt haben.
Eine ſolche Gattin wie die des Verewigten, verdient eine ſolche
Freundin und Tröſterin wie Sie, Verehrte, gefunden zu haben. Ihr 35
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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