wenig für und wider diese zu sagen sein. -- Hast du schon den frühern Monat der L[iteratur] Zeitung durch? -- Drei Oberoffiziere wurden gehangen, 10 oder 20 Gemeine erschossen, nach Siberien geschickt der Rest der wahren Majestätverbrecher an Deutschland. Mein alter Groll gegen die Sachsen schwillt durch guten neuen5 Sauerteig.
57. An Emanuel.
[Bayreuth, 18. (?) Mai 1815]
Guten Abend, mein guter Emanuel! Mögen Sie genesen zurück gekommen sein! -- Hier ist die Vorrede zu Dobenecks "Volkssagen10 des Mittelalters". Ernstes lesen Sie doch am liebsten, zumal in der ernsten Zeit. Sie können mir sie übermorgen wiederschicken. -- Napoleon wird immer von 4 Menschen aufs Pferd gehoben; der Wort- und Bundbrüchige hat auch am Bauche 2 Brüche und hinten noch eine Afterfistel. Ich bin schon damit zufrieden.15
d. 19. Mai abgeschickt
58. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Mai 1815]
Guten Morgen, mein Theuerer, den ich auch einmal wieder zu sehen die Freude gehabt! Hier die Vorrede zu den "Volkssagen aus20 dem Mittelalter" von Dobeneck.
59. An Elise Bürger in Bayreuth.
[Bayreuth, Ende Mai 1815?]
Dieser bloße flüchtige Schein des Empfangs bringt noch nicht den Dank für Ihr zartes Geschenk. Ich hebe ihn dem Wiedersehen25 auf.
Jean Paul Fr. Richter
60. In Elise Bürgers Stammbuch.
Die Kunst verschönert nicht nur die Gemeinheit des Lebens sondern sogar die Schönheit des Lebens. So macht es die Perlenmuschel;30 wirf ein Steinchen in ihre Schaale und es wird eine Perle daraus, oder eine kleine Perle und es wird eine größere.
wenig für und wider dieſe zu ſagen ſein. — Haſt du ſchon den frühern Monat der L[iteratur] Zeitung durch? — Drei Oberoffiziere wurden gehangen, 10 oder 20 Gemeine erſchoſſen, nach Siberien geſchickt der Reſt der wahren Majeſtätverbrecher an Deutſchland. Mein alter Groll gegen die Sachſen ſchwillt durch guten neuen5 Sauerteig.
57. An Emanuel.
[Bayreuth, 18. (?) Mai 1815]
Guten Abend, mein guter Emanuel! Mögen Sie geneſen zurück gekommen ſein! — Hier iſt die Vorrede zu Dobenecks „Volksſagen10 des Mittelalters“. Ernſtes leſen Sie doch am liebſten, zumal in der ernſten Zeit. Sie können mir ſie übermorgen wiederſchicken. — Napoleon wird immer von 4 Menſchen aufs Pferd gehoben; der Wort- und Bundbrüchige hat auch am Bauche 2 Brüche und hinten noch eine Afterfiſtel. Ich bin ſchon damit zufrieden.15
d. 19. Mai abgeſchickt
58. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Mai 1815]
Guten Morgen, mein Theuerer, den ich auch einmal wieder zu ſehen die Freude gehabt! Hier die Vorrede zu den „Volksſagen aus20 dem Mittelalter“ von Dobeneck.
59. An Eliſe Bürger in Bayreuth.
[Bayreuth, Ende Mai 1815?]
Dieſer bloße flüchtige Schein des Empfangs bringt noch nicht den Dank für Ihr zartes Geſchenk. Ich hebe ihn dem Wiederſehen25 auf.
Jean Paul Fr. Richter
60. In Eliſe Bürgers Stammbuch.
Die Kunſt verſchönert nicht nur die Gemeinheit des Lebens ſondern ſogar die Schönheit des Lebens. So macht es die Perlenmuſchel;30 wirf ein Steinchen in ihre Schaale und es wird eine Perle daraus, oder eine kleine Perle und es wird eine größere.
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wenig für und wider dieſe zu ſagen ſein. — Haſt du ſchon den frühern
Monat der L[iteratur] Zeitung durch? — Drei Oberoffiziere
wurden gehangen, 10 oder 20 Gemeine erſchoſſen, nach Siberien
geſchickt der Reſt der wahren Majeſtätverbrecher an Deutſchland.
Mein alter Groll gegen die Sachſen ſchwillt durch guten neuen 5
Sauerteig.
57. An Emanuel.
[Bayreuth, 18. (?) Mai 1815]
Guten Abend, mein guter Emanuel! Mögen Sie geneſen zurück
gekommen ſein! — Hier iſt die Vorrede zu Dobenecks „Volksſagen 10
des Mittelalters“. Ernſtes leſen Sie doch am liebſten, zumal in der
ernſten Zeit. Sie können mir ſie übermorgen wiederſchicken. —
Napoleon wird immer von 4 Menſchen aufs Pferd gehoben; der
Wort- und Bundbrüchige hat auch am Bauche 2 Brüche und hinten
noch eine Afterfiſtel. Ich bin ſchon damit zufrieden. 15
d. 19. Mai abgeſchickt
58. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Mai 1815]
Guten Morgen, mein Theuerer, den ich auch einmal wieder zu
ſehen die Freude gehabt! Hier die Vorrede zu den „Volksſagen aus 20
dem Mittelalter“ von Dobeneck.
59. An Eliſe Bürger in Bayreuth.
[Bayreuth, Ende Mai 1815?]
Dieſer bloße flüchtige Schein des Empfangs bringt noch nicht
den Dank für Ihr zartes Geſchenk. Ich hebe ihn dem Wiederſehen 25
auf.
Jean Paul Fr. Richter
60. In Eliſe Bürgers Stammbuch.
Die Kunſt verſchönert nicht nur die Gemeinheit des Lebens ſondern
ſogar die Schönheit des Lebens. So macht es die Perlenmuſchel; 30
wirf ein Steinchen in ihre Schaale und es wird eine Perle daraus,
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/28>, abgerufen am 22.07.2024.
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