Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

Bild:
<< vorherige Seite

lange keine Eltern mehr. Bewahre dir, du treuer Bruder, dein
warmes, festes, reines Herz; dann brauchst du keinen Neujahr-
wunsch weiter. Grüße alle, die dich und mich lieben und folglich alle
Grüßende, von

deinem5
J. P. F. Richter

N.S. Jetzo kann ich dir nicht eher schreiben, als bis ich entweder
den 3ten Theil des Siebenkäs oder meine Nase schicke. Aus Mangel
an Zeit, meines Emanuels Brief an dich zu begleiten, hielt ich ihn
so sündlich lange zurück.10

II N.S. Hüte dich vor Brockhaus; schon das große Honorar
ist bedenklich. Einen edeln Freund von mir hat er sehr getäuscht.
Wenigstens verschiebt und mäkelt er stark.

360. An Sophie Dapping in Heidelberg.

Ich danke Ihnen recht für die lebendigen Blumen, in welche Sie15
die kleine abgeschiedene eingefaßt, und für die Beschreibung des
Christgeschenks, die selber eines ist. -- Jetzo bedauer' ich, daß ich
in Ihrem Hause so spät und also nur Einmal gewesen. Grüßen Sie
Ihre Frau Mutter und dann alle die Lieblichen, welche an jenem
meinen Freudenabende entweder Tänzer oder nur Theetassen in der20
Hand gehabt. Es geh' Ihnen recht wol, recht wol, gute Sophie!


Dr. Richter
361. An Familie Paulus in Heidelberg.
25

Guten Morgen, meine liebe Sophie --

Guten Tag, liebe Fr. Kirchenräthin --

Guten Abend, lieber H. Kirchenrath --

Gute Nacht, lieber mit allem sich reimender Schelm Wilhelm.

Richter
30

lange keine Eltern mehr. Bewahre dir, du treuer Bruder, dein
warmes, feſtes, reines Herz; dann brauchſt du keinen Neujahr-
wunſch weiter. Grüße alle, die dich und mich lieben und folglich alle
Grüßende, von

deinem5
J. P. F. Richter

N.S. Jetzo kann ich dir nicht eher ſchreiben, als bis ich entweder
den 3ten Theil des Siebenkäs oder meine Naſe ſchicke. Aus Mangel
an Zeit, meines Emanuels Brief an dich zu begleiten, hielt ich ihn
ſo ſündlich lange zurück.10

II N.S. Hüte dich vor Brockhaus; ſchon das große Honorar
iſt bedenklich. Einen edeln Freund von mir hat er ſehr getäuſcht.
Wenigſtens verſchiebt und mäkelt er ſtark.

360. An Sophie Dapping in Heidelberg.

Ich danke Ihnen recht für die lebendigen Blumen, in welche Sie15
die kleine abgeſchiedene eingefaßt, und für die Beſchreibung des
Chriſtgeſchenks, die ſelber eines iſt. — Jetzo bedauer’ ich, daß ich
in Ihrem Hauſe ſo ſpät und alſo nur Einmal geweſen. Grüßen Sie
Ihre Frau Mutter und dann alle die Lieblichen, welche an jenem
meinen Freudenabende entweder Tänzer oder nur Theetaſſen in der20
Hand gehabt. Es geh’ Ihnen recht wol, recht wol, gute Sophie!


Dr. Richter
361. An Familie Paulus in Heidelberg.
25

Guten Morgen, meine liebe Sophie —

Guten Tag, liebe Fr. Kirchenräthin —

Guten Abend, lieber H. Kirchenrath —

Gute Nacht, lieber mit allem ſich reimender Schelm Wilhelm.

Richter
30
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0171" n="164"/>
lange keine Eltern mehr. Bewahre dir, du treuer Bruder, dein<lb/>
warmes, fe&#x017F;tes, reines Herz; dann brauch&#x017F;t du keinen Neujahr-<lb/>
wun&#x017F;ch weiter. Grüße alle, die dich und mich lieben und folglich alle<lb/>
Grüßende, von</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#right">deinem<lb n="5"/>
J. P. F. Richter</hi> </salute>
          </closer><lb/>
          <postscript>
            <p>N.S. Jetzo kann ich dir nicht eher &#x017F;chreiben, als bis ich entweder<lb/>
den 3<hi rendition="#sup">ten</hi> Theil des <hi rendition="#aq">Siebenkäs</hi> oder meine Na&#x017F;e &#x017F;chicke. Aus Mangel<lb/>
an Zeit, meines <hi rendition="#aq">Emanuels</hi> Brief an dich zu begleiten, hielt ich ihn<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ündlich lange zurück.<lb n="10"/>
</p>
          </postscript>
          <postscript>
            <p><hi rendition="#aq">II</hi> N.S. Hüte dich vor <hi rendition="#aq">Brockhaus;</hi> &#x017F;chon das große Honorar<lb/>
i&#x017F;t bedenklich. Einen edeln Freund von mir hat er &#x017F;ehr getäu&#x017F;cht.<lb/>
Wenig&#x017F;tens ver&#x017F;chiebt und mäkelt er &#x017F;tark.</p>
          </postscript>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>360. An <hi rendition="#g">Sophie Dapping in Heidelberg</hi>.</head><lb/>
        <p>Ich danke Ihnen recht für die lebendigen Blumen, in welche Sie<lb n="15"/>
die kleine abge&#x017F;chiedene eingefaßt, und für die Be&#x017F;chreibung des<lb/>
Chri&#x017F;tge&#x017F;chenks, die &#x017F;elber eines i&#x017F;t. &#x2014; Jetzo bedauer&#x2019; ich, daß ich<lb/>
in Ihrem Hau&#x017F;e &#x017F;o &#x017F;pät und al&#x017F;o nur Einmal gewe&#x017F;en. Grüßen Sie<lb/>
Ihre Frau Mutter und dann alle die Lieblichen, welche an jenem<lb/>
meinen Freudenabende entweder Tänzer oder nur Theeta&#x017F;&#x017F;en in der<lb n="20"/>
Hand gehabt. Es geh&#x2019; Ihnen recht wol, recht wol, gute Sophie!</p><lb/>
        <closer>
          <dateline> <hi rendition="#left"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 16. Dez. 1817</hi> </dateline><lb/>
          <salute> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>361. An <hi rendition="#g">Familie Paulus in Heidelberg</hi>.</head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 16. Dez. 1817</hi> </dateline>
        <lb n="25"/>
        <p>Guten Morgen, meine liebe Sophie &#x2014;</p><lb/>
        <p>Guten Tag, liebe Fr. Kirchenräthin &#x2014;</p><lb/>
        <p>Guten Abend, lieber H. Kirchenrath &#x2014;</p><lb/>
        <p>Gute Nacht, lieber mit allem &#x017F;ich reimender Schelm Wilhelm.</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Richter</hi> </hi> </salute>
          <lb n="30"/>
        </closer>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0171] lange keine Eltern mehr. Bewahre dir, du treuer Bruder, dein warmes, feſtes, reines Herz; dann brauchſt du keinen Neujahr- wunſch weiter. Grüße alle, die dich und mich lieben und folglich alle Grüßende, von deinem 5 J. P. F. Richter N.S. Jetzo kann ich dir nicht eher ſchreiben, als bis ich entweder den 3ten Theil des Siebenkäs oder meine Naſe ſchicke. Aus Mangel an Zeit, meines Emanuels Brief an dich zu begleiten, hielt ich ihn ſo ſündlich lange zurück. 10 II N.S. Hüte dich vor Brockhaus; ſchon das große Honorar iſt bedenklich. Einen edeln Freund von mir hat er ſehr getäuſcht. Wenigſtens verſchiebt und mäkelt er ſtark. 360. An Sophie Dapping in Heidelberg. Ich danke Ihnen recht für die lebendigen Blumen, in welche Sie 15 die kleine abgeſchiedene eingefaßt, und für die Beſchreibung des Chriſtgeſchenks, die ſelber eines iſt. — Jetzo bedauer’ ich, daß ich in Ihrem Hauſe ſo ſpät und alſo nur Einmal geweſen. Grüßen Sie Ihre Frau Mutter und dann alle die Lieblichen, welche an jenem meinen Freudenabende entweder Tänzer oder nur Theetaſſen in der 20 Hand gehabt. Es geh’ Ihnen recht wol, recht wol, gute Sophie! Baireut d. 16. Dez. 1817 Dr. Richter 361. An Familie Paulus in Heidelberg. Baireut d. 16. Dez. 1817 25 Guten Morgen, meine liebe Sophie — Guten Tag, liebe Fr. Kirchenräthin — Guten Abend, lieber H. Kirchenrath — Gute Nacht, lieber mit allem ſich reimender Schelm Wilhelm. Richter 30

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/171
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/171>, abgerufen am 05.12.2024.