Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

Bild:
<< vorherige Seite

Heute geht das letzte Blättchen an dich ab. Ich bin schon voll
lauter Abschieds Gefühle. Grüße Emanuel, Flora, Otto, Amöne,
die Schubart und meinen Bruder mit Frau. Lebe wol. Von allen
den hellen Tagen ist nun bald nichts mehr da als ein schöner Traum;5
und ich werde zu weich scheiden.

Küsse die Kinderlein. Für die Mädchen wird viel mitgegeben.

311. An Woldemar von Dittmar in Heidelberg.
[In ein Exemplar der Fastenpredigten]

Für seinen guten Dittmar in der Stunde des Abschieds.10


Jean Paul Fr. Richter
*312. An Lina Schwarz in Heidelberg.
[In einen kleinen Kalender]

Denke, liebes Pathchen, auch dann an mich, wenn der Kalender15
nicht mehr gilt.

Jean Paul


313. An Otto.

Guten Morgen, mein guter Alter! Endlich bin ich wieder so seelig20
in der Häuslichkeit als vorher in der Außerhäuslichkeit. Ich schicke
dir den Verkündigung-Brief, der leider erst nach mir eintraf. Bald
[sollst] du einen Stoß Heidelberger Briefakten erhalten. Ach, mein
Kapp! -- Es möge dir recht wol ergangen sein! Bald seh' ich dich.

314. An Buchhändler Enslin in Berlin.25

So ungern ich meine grössern Arbeiten durch kleinere unterbreche,
so werd' ich doch aus Liebe und Achtung für meine Frau Schwägerin
einen Aufsatz für die Zeitschrift "Singrün" geben; und ihn pünktlich


Heute geht das letzte Blättchen an dich ab. Ich bin ſchon voll
lauter Abſchieds Gefühle. Grüße Emanuel, Flora, Otto, Amöne,
die Schubart und meinen Bruder mit Frau. Lebe wol. Von allen
den hellen Tagen iſt nun bald nichts mehr da als ein ſchöner Traum;5
und ich werde zu weich ſcheiden.

Küſſe die Kinderlein. Für die Mädchen wird viel mitgegeben.

311. An Woldemar von Dittmar in Heidelberg.
[In ein Exemplar der Faſtenpredigten]

Für ſeinen guten Dittmar in der Stunde des Abſchieds.10


Jean Paul Fr. Richter
*312. An Lina Schwarz in Heidelberg.
[In einen kleinen Kalender]

Denke, liebes Pathchen, auch dann an mich, wenn der Kalender15
nicht mehr gilt.

Jean Paul


313. An Otto.

Guten Morgen, mein guter Alter! Endlich bin ich wieder ſo ſeelig20
in der Häuslichkeit als vorher in der Außerhäuslichkeit. Ich ſchicke
dir den Verkündigung-Brief, der leider erſt nach mir eintraf. Bald
[ſollſt] du einen Stoß Heidelberger Briefakten erhalten. Ach, mein
Kapp! — Es möge dir recht wol ergangen ſein! Bald ſeh’ ich dich.

314. An Buchhändler Enslin in Berlin.25

So ungern ich meine gröſſern Arbeiten durch kleinere unterbreche,
ſo werd’ ich doch aus Liebe und Achtung für meine Frau Schwägerin
einen Aufſatz für die Zeitſchrift „Singrün“ geben; und ihn pünktlich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <pb facs="#f0147" n="140"/>
        <div n="2">
          <dateline> <hi rendition="#right">d. 21<hi rendition="#sup">ten</hi> (Donner&#x017F;t.)</hi> </dateline><lb/>
          <p>Heute geht das letzte Blättchen an dich ab. Ich bin &#x017F;chon voll<lb/>
lauter Ab&#x017F;chieds Gefühle. Grüße <hi rendition="#aq">Emanuel, Flora, Otto, Amöne,</hi><lb/>
die <hi rendition="#aq">Schubart</hi> und meinen Bruder mit Frau. Lebe wol. Von allen<lb/>
den hellen Tagen i&#x017F;t nun bald nichts mehr da als ein &#x017F;chöner Traum;<lb n="5"/>
und ich werde zu weich &#x017F;cheiden.</p><lb/>
          <p>&#x017F;&#x017F;e die Kinderlein. Für die Mädchen wird viel mitgegeben.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>311. An <hi rendition="#g">Woldemar von Dittmar in Heidelberg.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial"> <hi rendition="#c">[In ein Exemplar der Fa&#x017F;tenpredigten]</hi> </note><lb/>
        <p>Für &#x017F;einen guten <hi rendition="#aq">Dittmar</hi> in der Stunde des Ab&#x017F;chieds.<lb n="10"/>
</p>
        <closer>
          <dateline> <hi rendition="#left">Heidelberg d. 22. Aug.<lb/>
1817</hi> </dateline><lb/>
          <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>*312. An <hi rendition="#g">Lina Schwarz in Heidelberg.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial"> <hi rendition="#c">[In einen kleinen Kalender]</hi> </note><lb/>
        <p>Denke, liebes Pathchen, auch dann an mich, wenn der Kalender<lb n="15"/>
nicht mehr gilt.</p><lb/>
        <dateline>[Heidelberg, 22. (?) Aug. 1817]</dateline>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>313. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. Aug. 1817]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, mein guter Alter! Endlich bin ich wieder &#x017F;o &#x017F;eelig<lb n="20"/>
in der Häuslichkeit als vorher in der Außerhäuslichkeit. Ich &#x017F;chicke<lb/>
dir den Verkündigung-Brief, der leider er&#x017F;t nach mir eintraf. Bald<lb/>
[&#x017F;oll&#x017F;t] du einen Stoß Heidelberger Briefakten erhalten. Ach, mein<lb/><hi rendition="#aq">Kapp!</hi> &#x2014; Es möge dir recht wol ergangen &#x017F;ein! Bald &#x017F;eh&#x2019; ich dich.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>314. An <hi rendition="#g">Buchhändler Enslin in Berlin.</hi><lb n="25"/>
</head>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut d. 30. Aug.</hi> 1817</hi> </dateline><lb/>
        <p>So ungern ich meine grö&#x017F;&#x017F;ern Arbeiten durch kleinere unterbreche,<lb/>
&#x017F;o werd&#x2019; ich doch aus Liebe und Achtung für meine Frau Schwägerin<lb/>
einen Auf&#x017F;atz für die Zeit&#x017F;chrift &#x201E;Singrün&#x201C; geben; und ihn pünktlich<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0147] d. 21ten (Donnerſt.) Heute geht das letzte Blättchen an dich ab. Ich bin ſchon voll lauter Abſchieds Gefühle. Grüße Emanuel, Flora, Otto, Amöne, die Schubart und meinen Bruder mit Frau. Lebe wol. Von allen den hellen Tagen iſt nun bald nichts mehr da als ein ſchöner Traum; 5 und ich werde zu weich ſcheiden. Küſſe die Kinderlein. Für die Mädchen wird viel mitgegeben. 311. An Woldemar von Dittmar in Heidelberg. Für ſeinen guten Dittmar in der Stunde des Abſchieds. 10 Heidelberg d. 22. Aug. 1817 Jean Paul Fr. Richter *312. An Lina Schwarz in Heidelberg. Denke, liebes Pathchen, auch dann an mich, wenn der Kalender 15 nicht mehr gilt. [Heidelberg, 22. (?) Aug. 1817]Jean Paul 313. An Otto. [Bayreuth, 27. Aug. 1817] Guten Morgen, mein guter Alter! Endlich bin ich wieder ſo ſeelig 20 in der Häuslichkeit als vorher in der Außerhäuslichkeit. Ich ſchicke dir den Verkündigung-Brief, der leider erſt nach mir eintraf. Bald [ſollſt] du einen Stoß Heidelberger Briefakten erhalten. Ach, mein Kapp! — Es möge dir recht wol ergangen ſein! Bald ſeh’ ich dich. 314. An Buchhändler Enslin in Berlin. 25 Baireut d. 30. Aug. 1817 So ungern ich meine gröſſern Arbeiten durch kleinere unterbreche, ſo werd’ ich doch aus Liebe und Achtung für meine Frau Schwägerin einen Aufſatz für die Zeitſchrift „Singrün“ geben; und ihn pünktlich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/147
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/147>, abgerufen am 05.12.2024.