Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.298. An Karoline Richter. Heidelberg d. 18ten Jul. 1817 [Freitag]Gerade heute, mein geliebtes theueres Herz, wo ich Doktor der Am Mittwoch bei der Frau von Ende -- an der ich nicht genug abends bei D. v. Ditmar, der mir wie Voß alles zuträgt und15 Donnerstags abends Thee (wozu immer ein Abendessen und Freitag bei Voß abends Thee (zu welchem wie zu jedem Mittag- Sonnabends Mittags gab die Ende auf dem göttlichen Schloß- -- abends miethete sie im Gasthof ein Zimmer, um die Studenten Am Sonntage fuhr ein Lustschiff mit 80 Personen auf dem Neckar25 Montags abends wieder bei Paulus Dienstag Mittags bei Schwarz, und abends bei Professor Hegel Mittwoch abends bei der Ende --30 Donnerstags abends blos zu Thee und Singakademie bei Hofrath -- Heute abends bei Hofrath Kreuzer. Vor der Hand ist noch 298. An Karoline Richter. Heidelberg d. 18ten Jul. 1817 [Freitag]Gerade heute, mein geliebtes theueres Herz, wo ich Doktor der Am Mittwoch bei der Frau von Ende — an der ich nicht genug abends bei D. v. Ditmar, der mir wie Voß alles zuträgt und15 Donnerſtags abends Thee (wozu immer ein Abendeſſen und Freitag bei Voß abends Thee (zu welchem wie zu jedem Mittag- Sonnabends Mittags gab die Ende auf dem göttlichen Schloß- — abends miethete ſie im Gaſthof ein Zimmer, um die Studenten Am Sonntage fuhr ein Luſtſchiff mit 80 Perſonen auf dem Neckar25 Montags abends wieder bei Paulus Dienſtag Mittags bei Schwarz, und abends bei Profeſſor Hegel Mittwoch abends bei der Ende —30 Donnerſtags abends blos zu Thee und Singakademie bei Hofrath — Heute abends bei Hofrath Kreuzer. Vor der Hand iſt noch <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0128" n="121"/> <div type="letter" n="1"> <head>298. An <hi rendition="#g">Karoline Richter.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Heidelberg d. 18<hi rendition="#sup">ten</hi> Jul.</hi> 1817 [Freitag]</hi> </dateline><lb/> <p>Gerade heute, mein geliebtes theueres Herz, wo ich Doktor der<lb/> Philoſophie geworden, will ich an dich ſchreiben. Meinen Ahnung-<lb/> Schluß aus den Schwierigkeiten der Abreiſe auf das Glück meiner<lb n="5"/> hieſigen Tage hat der Himmel überreichlich wahr gemacht. Nur<lb/> ſind der Sachen zum Schreiben zu viel, bei den ewigen Ausgängen<lb/> und Zuſprechern. Z. B. am Dienſtag (d. 8<hi rendition="#sup">ten</hi>) Mittageſſen bei<lb/> Kirchenrath <hi rendition="#aq">Schwarz</hi> — an welchen du künftig deine Briefe abgeben<lb/> laſſe, weil ich Montags zu ihm ziehe unter der Bedingung des Be-<lb n="10"/> zahlens —</p><lb/> <p>Am Mittwoch bei der Frau von <hi rendition="#aq">Ende</hi> — an der ich nicht genug<lb/> Güte, Ausbildung und Originalität loben kann und welche mir, dir<lb/> und den Kindern niedliche Geſchenkchen aus Paris mitgegeben —</p><lb/> <p>abends bei <hi rendition="#aq">D.</hi> v. <hi rendition="#aq">Ditmar,</hi> der mir wie <hi rendition="#aq">Voß</hi> alles zuträgt und<lb n="15"/> beſorgt.</p><lb/> <p>Donnerſtags abends Thee (wozu immer ein Abendeſſen und<lb/> Punſch geſchlagen wird) bei Kirchenrath <hi rendition="#aq">Paulus</hi> —</p><lb/> <p>Freitag bei <hi rendition="#aq">Voß</hi> abends Thee (zu welchem wie zu jedem Mittag-<lb/> male immer fünf, ſechs Profeſſoren zu ſchlagen ſind)<lb n="20"/> </p> <p>Sonnabends Mittags gab die <hi rendition="#aq">Ende</hi> auf dem göttlichen Schloß-<lb/> garten einen Thee und 50 Perſonen dazu —</p><lb/> <p>— abends miethete ſie im Gaſthof ein Zimmer, um die Studenten<lb/> zu ſehen, die mir ein <hi rendition="#aq">Vivat</hi> brachten (Siehe die Beilage) —</p><lb/> <p>Am Sonntage fuhr ein Luſtſchiff mit 80 Perſonen auf dem Neckar<lb n="25"/> fünf Stunden weit nach Hirſchhorn (Siehe die Beſchreibung, die ich<lb/> nachher für <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> machen will)</p><lb/> <p>Montags abends wieder bei Paulus</p><lb/> <p>Dienſtag Mittags bei Schwarz, und abends bei Profeſſor Hegel</p><lb/> <p>Mittwoch abends bei der <hi rendition="#aq">Ende</hi> —<lb n="30"/> </p> <p>Donnerſtags abends blos zu Thee und Singakademie bei Hofrath<lb/><hi rendition="#aq">Thibaut</hi></p><lb/> <p>— Heute abends bei Hofrath <hi rendition="#aq">Kreuzer.</hi> Vor der Hand iſt noch<lb/> nichts weiter beſtellt als für den Sonntag Abends ein Thee-Eſſen<lb/> von Dütenberger, für den Dienſtag eines von <hi rendition="#aq">Emilie Heinse</hi> zu<lb n="35"/> ihrem blühenden Töchter-Inſtitut und Mittwochs von dem Ober-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0128]
298. An Karoline Richter.
Heidelberg d. 18ten Jul. 1817 [Freitag]
Gerade heute, mein geliebtes theueres Herz, wo ich Doktor der
Philoſophie geworden, will ich an dich ſchreiben. Meinen Ahnung-
Schluß aus den Schwierigkeiten der Abreiſe auf das Glück meiner 5
hieſigen Tage hat der Himmel überreichlich wahr gemacht. Nur
ſind der Sachen zum Schreiben zu viel, bei den ewigen Ausgängen
und Zuſprechern. Z. B. am Dienſtag (d. 8ten) Mittageſſen bei
Kirchenrath Schwarz — an welchen du künftig deine Briefe abgeben
laſſe, weil ich Montags zu ihm ziehe unter der Bedingung des Be- 10
zahlens —
Am Mittwoch bei der Frau von Ende — an der ich nicht genug
Güte, Ausbildung und Originalität loben kann und welche mir, dir
und den Kindern niedliche Geſchenkchen aus Paris mitgegeben —
abends bei D. v. Ditmar, der mir wie Voß alles zuträgt und 15
beſorgt.
Donnerſtags abends Thee (wozu immer ein Abendeſſen und
Punſch geſchlagen wird) bei Kirchenrath Paulus —
Freitag bei Voß abends Thee (zu welchem wie zu jedem Mittag-
male immer fünf, ſechs Profeſſoren zu ſchlagen ſind) 20
Sonnabends Mittags gab die Ende auf dem göttlichen Schloß-
garten einen Thee und 50 Perſonen dazu —
— abends miethete ſie im Gaſthof ein Zimmer, um die Studenten
zu ſehen, die mir ein Vivat brachten (Siehe die Beilage) —
Am Sonntage fuhr ein Luſtſchiff mit 80 Perſonen auf dem Neckar 25
fünf Stunden weit nach Hirſchhorn (Siehe die Beſchreibung, die ich
nachher für Emanuel machen will)
Montags abends wieder bei Paulus
Dienſtag Mittags bei Schwarz, und abends bei Profeſſor Hegel
Mittwoch abends bei der Ende — 30
Donnerſtags abends blos zu Thee und Singakademie bei Hofrath
Thibaut
— Heute abends bei Hofrath Kreuzer. Vor der Hand iſt noch
nichts weiter beſtellt als für den Sonntag Abends ein Thee-Eſſen
von Dütenberger, für den Dienſtag eines von Emilie Heinse zu 35
ihrem blühenden Töchter-Inſtitut und Mittwochs von dem Ober-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |