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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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Oblate gelegen. -- Ich antworte der freundlichen Seele schon darum,
weil sie eine Anverwandte meines mir unvergeßlichen Malers ist.
Auch einen guten Morgen an Ihre liebenden und geliebten "En-
virons".

285. An Emanuel.5

Lassen Sie doch Ihre liebe Flora erstlich mit der Glasplatte, von
der blos die Seide abgenommen wird, mehrmal an die leidenden
Kinnbacken streichen und andrücken; und dann die Mündung der
geöffneten Flasche langsam daran vorüber führen und auch ver-10
weilen.

286. An Emanuel.

Guten Morgen, mein alter lieber Emanuel! Hier die Büchelchen
für den Astralgeist. -- Gestern war es wirklich hübsch genug bei15
Ihnen und wir sprachen mit einander.

287. An Justizrätin Meier, geb. Albrecht, in Nauen.
[Kopie]

Ihr ganz aus dem Herzen kunstlos hervorgetriebnes Blättchen,
liebe Julie, -- das aber eben wie ein Rosen- und ein Lilienblatt20
keiner rothen und weißen Schminke bedarf -- hat mir recht viel
Freude gebracht. Es thut gar nichts, wenn Sie mich viel zu sehr
loben und lieben; Sie haben doch Genuß dabei, und ich brauche nur
vernünftig zu bleiben und diese ganze Anmerkung zu machen. Ich
wollte, ich hätte wenigstens ein Paar Dutzend Menschen, gegen25
welche ich in Ihren schönen Fehler fallen könnte.


Mit den Erinnerungen an meinen guten Meier haben Sie mir
ein schmerzliches Geschenk gemacht. Sein Bild von mir -- das30
einzige treffende, indessen alle Kupferstiche Verläumdungen oder
Verwandlungen meines Gesichts sind -- seh' ich seit dem Kriege

Oblate gelegen. — Ich antworte der freundlichen Seele ſchon darum,
weil ſie eine Anverwandte meines mir unvergeßlichen Malers iſt.
Auch einen guten Morgen an Ihre liebenden und geliebten „En-
virons“.

285. An Emanuel.5

Laſſen Sie doch Ihre liebe Flora erſtlich mit der Glasplatte, von
der blos die Seide abgenommen wird, mehrmal an die leidenden
Kinnbacken ſtreichen und andrücken; und dann die Mündung der
geöffneten Flaſche langſam daran vorüber führen und auch ver-10
weilen.

286. An Emanuel.

Guten Morgen, mein alter lieber Emanuel! Hier die Büchelchen
für den Aſtralgeiſt. — Geſtern war es wirklich hübſch genug bei15
Ihnen und wir ſprachen mit einander.

287. An Juſtizrätin Meier, geb. Albrecht, in Nauen.
[Kopie]

Ihr ganz aus dem Herzen kunſtlos hervorgetriebnes Blättchen,
liebe Julie, — das aber eben wie ein Roſen- und ein Lilienblatt20
keiner rothen und weißen Schminke bedarf — hat mir recht viel
Freude gebracht. Es thut gar nichts, wenn Sie mich viel zu ſehr
loben und lieben; Sie haben doch Genuß dabei, und ich brauche nur
vernünftig zu bleiben und dieſe ganze Anmerkung zu machen. Ich
wollte, ich hätte wenigſtens ein Paar Dutzend Menſchen, gegen25
welche ich in Ihren ſchönen Fehler fallen könnte.


Mit den Erinnerungen an meinen guten Meier haben Sie mir
ein ſchmerzliches Geſchenk gemacht. Sein Bild von mir — das30
einzige treffende, indeſſen alle Kupferſtiche Verläumdungen oder
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[114/0120] Oblate gelegen. — Ich antworte der freundlichen Seele ſchon darum, weil ſie eine Anverwandte meines mir unvergeßlichen Malers iſt. Auch einen guten Morgen an Ihre liebenden und geliebten „En- virons“. 285. An Emanuel. 5 [Bayreuth, 21. Mai 1817] Laſſen Sie doch Ihre liebe Flora erſtlich mit der Glasplatte, von der blos die Seide abgenommen wird, mehrmal an die leidenden Kinnbacken ſtreichen und andrücken; und dann die Mündung der geöffneten Flaſche langſam daran vorüber führen und auch ver- 10 weilen. 286. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Mai 1817. Pfingſtmontag] Guten Morgen, mein alter lieber Emanuel! Hier die Büchelchen für den Aſtralgeiſt. — Geſtern war es wirklich hübſch genug bei 15 Ihnen und wir ſprachen mit einander. 287. An Juſtizrätin Meier, geb. Albrecht, in Nauen. Baireut d. 27ten Mai 1817 Ihr ganz aus dem Herzen kunſtlos hervorgetriebnes Blättchen, liebe Julie, — das aber eben wie ein Roſen- und ein Lilienblatt 20 keiner rothen und weißen Schminke bedarf — hat mir recht viel Freude gebracht. Es thut gar nichts, wenn Sie mich viel zu ſehr loben und lieben; Sie haben doch Genuß dabei, und ich brauche nur vernünftig zu bleiben und dieſe ganze Anmerkung zu machen. Ich wollte, ich hätte wenigſtens ein Paar Dutzend Menſchen, gegen 25 welche ich in Ihren ſchönen Fehler fallen könnte. d. 28ten d. 30ten Mit den Erinnerungen an meinen guten Meier haben Sie mir ein ſchmerzliches Geſchenk gemacht. Sein Bild von mir — das 30 einzige treffende, indeſſen alle Kupferſtiche Verläumdungen oder Verwandlungen meines Geſichts ſind — ſeh’ ich ſeit dem Kriege

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/120>, abgerufen am 29.11.2024.