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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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282. An Emanuel.

Guten Morgen, mein guter Emanuel! Ob ich gleich noch
Reichards Passagier von Ihnen habe: so bitt' ich Sie doch auf
1 Tag um dessen Guide des Voyageurs meiner dummen Reise5
wegen, die mich gestern um die besten Gespräche gebracht.

283. An Georg Reimer in Berlin.
[Kopie]

Auf die Autorität Ihrer Berechnung, daß Siebenkäs, gedruckt
wie die Levana, um 1/2 mal stärker und theuerer ausfalle, nehm' ich10
herzlich gern die Bedingung eines solchen Drucks zurück. So nehmen
Sie also -- denn das Langoktav muß durchaus weg -- die unsichtbare
Loge zum Typus, unter allen Matzd[orffischen] Drucken mir der
liebste, der in Rücksicht der Bogen- und der Louis[d'or-]Zahl und
des Preises eine Diagonale zwischen unsern beiderseitigen Rich-15
tungen beschreiben wird. Das Publikum samt dem Bücherverleiher
wird doch auch bedenken, daß es 4 B[ände] bekommt. So lieb es
mir ist, Sie vielleicht im August zu sehen, so wär' es mir zehnmal
lieber gewesen, Sie im Februar gesehen zu haben um eines frühern
Friedens willen. Komisch komm' ich mir ordentlich vor, daß ich so20
siegend auf diesem Blättchen stehe, da Sie mir jeden Punkt abge-
fochten und keinen einzigen gewonnen gegeben haben. Inzwischen
sind wir doch endlich ganz aufs Reine gekommen und Sie brauchen
Ihr Bejahen dieses Blättchens nur durch Schweigen auszudrücken;
-- so wie ich, wenn Sie gleichwol gegen diesen letzten bloßen halben25
Punkt unserer Punktazion noch ein Nein des Honorars wegen mir
schreiben wollen, Ihr Nein gleichfalls durch Schweigen unterschrei-
ben werde, damit endlich etwas anders anfängt -- nämlich der
Druck ... Eine sehende Fortuna wache und walte über Ihre so
vielseitigen Ziele und Arbeiten.30

284. An Emanuel.

Guten Morgen, mein Alter und Freudiger! Ich schreibe hier
auf das Blättchen, das zwischen dem beifolgenden Briefe und der

8 Jean Paul Briefe. VII.
282. An Emanuel.

Guten Morgen, mein guter Emanuel! Ob ich gleich noch
Reichards Paſſagier von Ihnen habe: ſo bitt’ ich Sie doch auf
1 Tag um deſſen Guide des Voyageurs meiner dummen Reiſe5
wegen, die mich geſtern um die beſten Geſpräche gebracht.

283. An Georg Reimer in Berlin.
[Kopie]

Auf die Autorität Ihrer Berechnung, daß Siebenkäs, gedruckt
wie die Levana, um ½ mal ſtärker und theuerer ausfalle, nehm’ ich10
herzlich gern die Bedingung eines ſolchen Drucks zurück. So nehmen
Sie alſo — denn das Langoktav muß durchaus weg — die unſichtbare
Loge zum Typus, unter allen Matzd[orffiſchen] Drucken mir der
liebſte, der in Rückſicht der Bogen- und der Louis[d’or-]Zahl und
des Preiſes eine Diagonale zwiſchen unſern beiderſeitigen Rich-15
tungen beſchreiben wird. Das Publikum ſamt dem Bücherverleiher
wird doch auch bedenken, daß es 4 B[ände] bekommt. So lieb es
mir iſt, Sie vielleicht im Auguſt zu ſehen, ſo wär’ es mir zehnmal
lieber geweſen, Sie im Februar geſehen zu haben um eines frühern
Friedens willen. Komiſch komm’ ich mir ordentlich vor, daß ich ſo20
ſiegend auf dieſem Blättchen ſtehe, da Sie mir jeden Punkt abge-
fochten und keinen einzigen gewonnen gegeben haben. Inzwiſchen
ſind wir doch endlich ganz aufs Reine gekommen und Sie brauchen
Ihr Bejahen dieſes Blättchens nur durch Schweigen auszudrücken;
— ſo wie ich, wenn Sie gleichwol gegen dieſen letzten bloßen halben25
Punkt unſerer Punktazion noch ein Nein des Honorars wegen mir
ſchreiben wollen, Ihr Nein gleichfalls durch Schweigen unterſchrei-
ben werde, damit endlich etwas anders anfängt — nämlich der
Druck ... Eine ſehende Fortuna wache und walte über Ihre ſo
vielſeitigen Ziele und Arbeiten.30

284. An Emanuel.

Guten Morgen, mein Alter und Freudiger! Ich ſchreibe hier
auf das Blättchen, das zwiſchen dem beifolgenden Briefe und der

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[113/0119] 282. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Mai 1817] Guten Morgen, mein guter Emanuel! Ob ich gleich noch Reichards Paſſagier von Ihnen habe: ſo bitt’ ich Sie doch auf 1 Tag um deſſen Guide des Voyageurs meiner dummen Reiſe 5 wegen, die mich geſtern um die beſten Geſpräche gebracht. 283. An Georg Reimer in Berlin. [Bayreuth, 20. Mai 1817] Auf die Autorität Ihrer Berechnung, daß Siebenkäs, gedruckt wie die Levana, um ½ mal ſtärker und theuerer ausfalle, nehm’ ich 10 herzlich gern die Bedingung eines ſolchen Drucks zurück. So nehmen Sie alſo — denn das Langoktav muß durchaus weg — die unſichtbare Loge zum Typus, unter allen Matzd[orffiſchen] Drucken mir der liebſte, der in Rückſicht der Bogen- und der Louis[d’or-]Zahl und des Preiſes eine Diagonale zwiſchen unſern beiderſeitigen Rich- 15 tungen beſchreiben wird. Das Publikum ſamt dem Bücherverleiher wird doch auch bedenken, daß es 4 B[ände] bekommt. So lieb es mir iſt, Sie vielleicht im Auguſt zu ſehen, ſo wär’ es mir zehnmal lieber geweſen, Sie im Februar geſehen zu haben um eines frühern Friedens willen. Komiſch komm’ ich mir ordentlich vor, daß ich ſo 20 ſiegend auf dieſem Blättchen ſtehe, da Sie mir jeden Punkt abge- fochten und keinen einzigen gewonnen gegeben haben. Inzwiſchen ſind wir doch endlich ganz aufs Reine gekommen und Sie brauchen Ihr Bejahen dieſes Blättchens nur durch Schweigen auszudrücken; — ſo wie ich, wenn Sie gleichwol gegen dieſen letzten bloßen halben 25 Punkt unſerer Punktazion noch ein Nein des Honorars wegen mir ſchreiben wollen, Ihr Nein gleichfalls durch Schweigen unterſchrei- ben werde, damit endlich etwas anders anfängt — nämlich der Druck ... Eine ſehende Fortuna wache und walte über Ihre ſo vielſeitigen Ziele und Arbeiten. 30 284. An Emanuel. [Bayreuth, 21. Mai 1817] Guten Morgen, mein Alter und Freudiger! Ich ſchreibe hier auf das Blättchen, das zwiſchen dem beifolgenden Briefe und der 8 Jean Paul Briefe. VII.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/119>, abgerufen am 29.11.2024.