Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

Bild:
<< vorherige Seite
251. An Otto.

Hier, Alter, der Rest! Das barbarische Wort Präliminarkonfe-
renz will ich Einmal gebrauchen und dann dafür immer das bundes-
taglangweilige setzen: zweite vorläufige Besprechung, dritte etc. --5
Noch zwei gefundne Jahrbücher.

252. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Nach dem Dualismus gingen
Müller und der Taschenkalender den 7ten Sept. in Stuttgart ab,10
kamen den 19ten Dez. an; und gestern kam jener vom Buchbinder --
nimm mir ja seine Dummheit nicht übel -- und der Kalender vom
Wagner zurück. -- Der gute Barth verlegt sein Buch selber, 1000
Exemplare stark, jedes zu 40 Bogen, zu Michaelis erscheinend. Er
hofft, des Besserns wegen auf eine 2te Auflage. Ich sagte ihm aber,15
daß du ihm guten Rath geben könntest.

253. An Otto.

Guten Morgen, lieber Alter! Hier send' ich dir eine Probier-
phiole von altem Graves Wein, wovon ich von Mumm 1 Eimer20
zu 75 fl. erhalten, so wie 1 Eimer Sauterne Wein zu 54 fl. Wolltest
du etwa vom einen oder dem andern etwas haben: so würd ich dir
die Berechnungen vorlegen, damit du sähest, daß ich dich nicht be-
tröge. -- Vergiß den Wunsch für Primas, nicht an Emanuel zu
schicken.25

254. An Fürst Primas Dalberg in Regensburg.
[Kopie]

Für den achten Februar, den Geburttag des menschen-
liebendsten Fürsten!



Nie hat Er der Unglücklichen vergessen, darum wird auch Er nie30
vergessen, nicht einmal von den Glücklichen.



251. An Otto.

Hier, Alter, der Reſt! Das barbariſche Wort Präliminarkonfe-
renz will ich Einmal gebrauchen und dann dafür immer das bundes-
taglangweilige ſetzen: zweite vorläufige Beſprechung, dritte ꝛc. —5
Noch zwei gefundne Jahrbücher.

252. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Nach dem Dualiſmus gingen
Müller und der Taſchenkalender den 7ten Sept. in Stuttgart ab,10
kamen den 19ten Dez. an; und geſtern kam jener vom Buchbinder —
nimm mir ja ſeine Dummheit nicht übel — und der Kalender vom
Wagner zurück. — Der gute Barth verlegt ſein Buch ſelber, 1000
Exemplare ſtark, jedes zu 40 Bogen, zu Michaelis erſcheinend. Er
hofft, des Beſſerns wegen auf eine 2te Auflage. Ich ſagte ihm aber,15
daß du ihm guten Rath geben könnteſt.

253. An Otto.

Guten Morgen, lieber Alter! Hier ſend’ ich dir eine Probier-
phiole von altem Graves Wein, wovon ich von Mumm 1 Eimer20
zu 75 fl. erhalten, ſo wie 1 Eimer Sauterne Wein zu 54 fl. Wollteſt
du etwa vom einen oder dem andern etwas haben: ſo würd ich dir
die Berechnungen vorlegen, damit du ſäheſt, daß ich dich nicht be-
tröge. — Vergiß den Wunſch für Primas, nicht an Emanuel zu
ſchicken.25

254. An Fürſt Primas Dalberg in Regensburg.
[Kopie]

Für den achten Februar, den Geburttag des menſchen-
liebendſten Fürſten!



Nie hat Er der Unglücklichen vergeſſen, darum wird auch Er nie30
vergeſſen, nicht einmal von den Glücklichen.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0103" n="98"/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>251. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Mitte Jan. 1817]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Hier, Alter, der Re&#x017F;t! Das barbari&#x017F;che Wort Präliminarkonfe-<lb/>
renz will ich Einmal gebrauchen und dann dafür immer das bundes-<lb/>
taglangweilige &#x017F;etzen: zweite vorläufige Be&#x017F;prechung, dritte &#xA75B;c. &#x2014;<lb n="5"/>
Noch zwei gefundne Jahrbücher.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>252. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende Januar 1817?]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, lieber Otto! Nach dem Duali&#x017F;mus gingen<lb/>
Müller und der Ta&#x017F;chenkalender den 7<hi rendition="#sup">ten</hi> Sept. in <hi rendition="#aq">Stuttgart</hi> ab,<lb n="10"/>
kamen den 19<hi rendition="#sup">ten</hi> Dez. an; und ge&#x017F;tern kam jener vom Buchbinder &#x2014;<lb/>
nimm mir ja &#x017F;eine Dummheit nicht übel &#x2014; und der Kalender vom<lb/>
Wagner zurück. &#x2014; Der gute <hi rendition="#aq">Barth</hi> verlegt &#x017F;ein Buch &#x017F;elber, 1000<lb/>
Exemplare &#x017F;tark, jedes zu 40 Bogen, zu Michaelis er&#x017F;cheinend. Er<lb/>
hofft, des Be&#x017F;&#x017F;erns wegen auf eine 2<hi rendition="#sup">te</hi> Auflage. Ich &#x017F;agte ihm aber,<lb n="15"/>
daß du ihm guten Rath geben könnte&#x017F;t.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>253. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Anfang Febr. 1817?]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, lieber Alter! Hier &#x017F;end&#x2019; ich dir eine Probier-<lb/>
phiole von altem <hi rendition="#aq">Graves</hi> Wein, wovon ich von <hi rendition="#aq">Mumm</hi> 1 Eimer<lb n="20"/>
zu 75 fl. erhalten, &#x017F;o wie 1 Eimer <hi rendition="#aq">Sauterne</hi> Wein zu 54 fl. Wollte&#x017F;t<lb/>
du etwa vom einen oder dem andern etwas haben: &#x017F;o würd ich dir<lb/>
die Berechnungen vorlegen, damit du &#x017F;ähe&#x017F;t, daß ich dich nicht be-<lb/>
tröge. &#x2014; Vergiß den Wun&#x017F;ch für Primas, nicht an <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> zu<lb/>
&#x017F;chicken.<lb n="25"/>
</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>254. An <hi rendition="#g">Für&#x017F;t Primas Dalberg in Regensburg.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Anfang Febr. 1817]</hi> </dateline><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Für den achten Februar, den Geburttag des men&#x017F;chen-<lb/>
liebend&#x017F;ten Für&#x017F;ten!</hi> </hi> </p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p>Nie hat Er der Unglücklichen verge&#x017F;&#x017F;en, darum wird auch Er nie<lb n="30"/>
verge&#x017F;&#x017F;en, nicht einmal von den Glücklichen.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0103] 251. An Otto. [Bayreuth, Mitte Jan. 1817] Hier, Alter, der Reſt! Das barbariſche Wort Präliminarkonfe- renz will ich Einmal gebrauchen und dann dafür immer das bundes- taglangweilige ſetzen: zweite vorläufige Beſprechung, dritte ꝛc. — 5 Noch zwei gefundne Jahrbücher. 252. An Otto. [Bayreuth, Ende Januar 1817?] Guten Morgen, lieber Otto! Nach dem Dualiſmus gingen Müller und der Taſchenkalender den 7ten Sept. in Stuttgart ab, 10 kamen den 19ten Dez. an; und geſtern kam jener vom Buchbinder — nimm mir ja ſeine Dummheit nicht übel — und der Kalender vom Wagner zurück. — Der gute Barth verlegt ſein Buch ſelber, 1000 Exemplare ſtark, jedes zu 40 Bogen, zu Michaelis erſcheinend. Er hofft, des Beſſerns wegen auf eine 2te Auflage. Ich ſagte ihm aber, 15 daß du ihm guten Rath geben könnteſt. 253. An Otto. [Bayreuth, Anfang Febr. 1817?] Guten Morgen, lieber Alter! Hier ſend’ ich dir eine Probier- phiole von altem Graves Wein, wovon ich von Mumm 1 Eimer 20 zu 75 fl. erhalten, ſo wie 1 Eimer Sauterne Wein zu 54 fl. Wollteſt du etwa vom einen oder dem andern etwas haben: ſo würd ich dir die Berechnungen vorlegen, damit du ſäheſt, daß ich dich nicht be- tröge. — Vergiß den Wunſch für Primas, nicht an Emanuel zu ſchicken. 25 254. An Fürſt Primas Dalberg in Regensburg. [Bayreuth, Anfang Febr. 1817] Für den achten Februar, den Geburttag des menſchen- liebendſten Fürſten! Nie hat Er der Unglücklichen vergeſſen, darum wird auch Er nie 30 vergeſſen, nicht einmal von den Glücklichen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/103
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/103>, abgerufen am 02.05.2024.