Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

Bild:
<< vorherige Seite

häufen sich. Habe rechten Dank für dein reiches Aussteuern mit
Steuern.

248. An Finanzrat Chr. Karl Barth in Bayreuth.
[Kopie]5

Hier send' ich Ihnen nach dem mündlichen Dank mit dem schrift-
lichen den Anfang Ihres trefflichen Werkes zurück. Wenn Sie wie
Sie sagten [?] anfangs nur die älteste Geschichte des Geldes gesucht
und darüber die älteste Deutschlands gefunden, so sind Sie auf die
schönste Weise der umgekehrte Böttiger, welcher blos das Porzellan-
machen gefunden, indem er das Goldmachen gesucht. Gönnen Sie10
mir bald einige Fortsetzung.

Ihr höchstachtender
249. An Kammerrat Miedel in Bayreuth.
15

Ein artiger Zufall für mich und Sie! Ich suche alle Vorräthe
der Jahrbücher heute d. 13ten durch; finde den Dezember 1816
nicht; glaub' ihn verliehen oder verloren -- Und eben bringt mir
ihn erst die Post.

R.
250. An Otto.20

Guten Abend, lieber Otto! Gebe der Himmel, daß meine Bitte
in keine peremptorische Arbeit fällt. Wegstreichen will ich aus
diesem fatalen -- über 2 Monate kostenden -- Aufsatz gern, nur
nicht dazu thun; morgen kommt der Rest nach. Mit ihm soll auch25
das Buch für die Ostermesse abgehen, worin ich dich nur die neuen
Zusätze, die ich bezeichne, zu lesen bitten werde. Wenigstens den
Mondmann mußt du lesen, weniger des Aesthetischen als Politi-
schen wegen, weil ich so oft anspiele, ohne es zu wissen. Gott weiß,
ob viel daran ist. Was konnt' ich nicht in einer andern Darstell-30
Wahl unter der Zeit gemacht haben! -- Dank für den guten Krug,
der hält, und auch -- durch Dinte -- bald halten müßte. Meinen
beifolgenden Satztopf brauch' ich daher nicht zurück.

7 Jean Paul Briefe. VII.

häufen ſich. Habe rechten Dank für dein reiches Ausſteuern mit
Steuern.

248. An Finanzrat Chr. Karl Barth in Bayreuth.
[Kopie]5

Hier ſend’ ich Ihnen nach dem mündlichen Dank mit dem ſchrift-
lichen den Anfang Ihres trefflichen Werkes zurück. Wenn Sie wie
Sie ſagten [?] anfangs nur die älteſte Geſchichte des Geldes geſucht
und darüber die älteſte Deutſchlands gefunden, ſo ſind Sie auf die
ſchönſte Weiſe der umgekehrte Böttiger, welcher blos das Porzellan-
machen gefunden, indem er das Goldmachen geſucht. Gönnen Sie10
mir bald einige Fortſetzung.

Ihr höchſtachtender
249. An Kammerrat Miedel in Bayreuth.
15

Ein artiger Zufall für mich und Sie! Ich ſuche alle Vorräthe
der Jahrbücher heute 〈d. 13ten〉 durch; finde den Dezember 1816
nicht; glaub’ ihn verliehen oder verloren — Und eben bringt mir
ihn erſt die Poſt.

R.
250. An Otto.20

Guten Abend, lieber Otto! Gebe der Himmel, daß meine Bitte
in keine peremptoriſche Arbeit fällt. Wegſtreichen will ich aus
dieſem fatalen — über 2 Monate koſtenden — Aufſatz gern, nur
nicht dazu thun; morgen kommt der Reſt nach. Mit ihm ſoll auch25
das Buch für die Oſtermeſſe abgehen, worin ich dich nur die neuen
Zuſätze, die ich bezeichne, zu leſen bitten werde. Wenigſtens den
Mondmann mußt du leſen, weniger des Aeſthetiſchen als Politi-
ſchen wegen, weil ich ſo oft anſpiele, ohne es zu wiſſen. Gott weiß,
ob viel daran iſt. Was konnt’ ich nicht in einer andern Darſtell-30
Wahl unter der Zeit gemacht haben! — Dank für den guten Krug,
der hält, und auch — durch Dinte — bald halten müßte. Meinen
beifolgenden Satztopf brauch’ ich daher nicht zurück.

7 Jean Paul Briefe. VII.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0102" n="97"/>
häufen &#x017F;ich. Habe rechten Dank für dein reiches Aus&#x017F;teuern mit<lb/>
Steuern.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>248. An <hi rendition="#g">Finanzrat</hi> Chr. Karl <hi rendition="#g">Barth in Bayreuth.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 11. Jan. 1817]</hi> </dateline>
        <lb n="5"/>
        <p>Hier &#x017F;end&#x2019; ich Ihnen nach dem mündlichen Dank mit dem &#x017F;chrift-<lb/>
lichen den Anfang Ihres trefflichen Werkes zurück. Wenn Sie wie<lb/>
Sie &#x017F;agten [?] anfangs nur die älte&#x017F;te Ge&#x017F;chichte des Geldes ge&#x017F;ucht<lb/>
und darüber die älte&#x017F;te Deut&#x017F;chlands gefunden, &#x017F;o &#x017F;ind Sie auf die<lb/>
&#x017F;chön&#x017F;te Wei&#x017F;e der umgekehrte <hi rendition="#aq">Böttiger,</hi> welcher blos das Porzellan-<lb/>
machen gefunden, indem er das Goldmachen ge&#x017F;ucht. Gönnen Sie<lb n="10"/>
mir bald einige Fort&#x017F;etzung.</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Ihr höch&#x017F;tachtender</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>249. An <hi rendition="#g">Kammerrat Miedel in Bayreuth.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Jan. 1817?]</hi> </dateline>
        <lb n="15"/>
        <p>Ein artiger Zufall für mich und Sie! Ich &#x017F;uche alle Vorräthe<lb/>
der Jahrbücher <hi rendition="#g">heute</hi> &#x2329;d. 13<hi rendition="#sup">ten</hi>&#x232A; durch; finde den Dezember 1816<lb/>
nicht; glaub&#x2019; ihn verliehen oder verloren &#x2014; Und eben bringt mir<lb/>
ihn er&#x017F;t die Po&#x017F;t.</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>250. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="20"/>
</head>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Mitte Jan. 1817]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Abend, lieber Otto! Gebe der Himmel, daß meine Bitte<lb/>
in keine peremptori&#x017F;che Arbeit fällt. Weg&#x017F;treichen will ich aus<lb/>
die&#x017F;em fatalen &#x2014; über 2 Monate ko&#x017F;tenden &#x2014; Auf&#x017F;atz gern, nur<lb/>
nicht dazu thun; morgen kommt der Re&#x017F;t nach. Mit ihm &#x017F;oll auch<lb n="25"/>
das Buch für die O&#x017F;terme&#x017F;&#x017F;e abgehen, worin ich dich nur die neuen<lb/>
Zu&#x017F;ätze, die ich bezeichne, zu le&#x017F;en bitten werde. Wenig&#x017F;tens den<lb/>
Mondmann mußt du le&#x017F;en, weniger des Ae&#x017F;theti&#x017F;chen als Politi-<lb/>
&#x017F;chen wegen, weil ich &#x017F;o oft an&#x017F;piele, ohne es zu wi&#x017F;&#x017F;en. Gott weiß,<lb/>
ob viel daran i&#x017F;t. Was konnt&#x2019; ich nicht in einer andern Dar&#x017F;tell-<lb n="30"/>
Wahl unter <hi rendition="#g">der</hi> Zeit gemacht haben! &#x2014; Dank für den guten Krug,<lb/>
der hält, und auch &#x2014; durch Dinte &#x2014; bald halten müßte. Meinen<lb/>
beifolgenden Satztopf brauch&#x2019; ich daher nicht zurück.</p>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">7 Jean Paul Briefe. <hi rendition="#aq">VII.</hi></fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[97/0102] häufen ſich. Habe rechten Dank für dein reiches Ausſteuern mit Steuern. 248. An Finanzrat Chr. Karl Barth in Bayreuth. [Bayreuth, 11. Jan. 1817] 5 Hier ſend’ ich Ihnen nach dem mündlichen Dank mit dem ſchrift- lichen den Anfang Ihres trefflichen Werkes zurück. Wenn Sie wie Sie ſagten [?] anfangs nur die älteſte Geſchichte des Geldes geſucht und darüber die älteſte Deutſchlands gefunden, ſo ſind Sie auf die ſchönſte Weiſe der umgekehrte Böttiger, welcher blos das Porzellan- machen gefunden, indem er das Goldmachen geſucht. Gönnen Sie 10 mir bald einige Fortſetzung. Ihr höchſtachtender 249. An Kammerrat Miedel in Bayreuth. [Bayreuth, 13. Jan. 1817?] 15 Ein artiger Zufall für mich und Sie! Ich ſuche alle Vorräthe der Jahrbücher heute 〈d. 13ten〉 durch; finde den Dezember 1816 nicht; glaub’ ihn verliehen oder verloren — Und eben bringt mir ihn erſt die Poſt. R. 250. An Otto. 20 [Bayreuth, Mitte Jan. 1817] Guten Abend, lieber Otto! Gebe der Himmel, daß meine Bitte in keine peremptoriſche Arbeit fällt. Wegſtreichen will ich aus dieſem fatalen — über 2 Monate koſtenden — Aufſatz gern, nur nicht dazu thun; morgen kommt der Reſt nach. Mit ihm ſoll auch 25 das Buch für die Oſtermeſſe abgehen, worin ich dich nur die neuen Zuſätze, die ich bezeichne, zu leſen bitten werde. Wenigſtens den Mondmann mußt du leſen, weniger des Aeſthetiſchen als Politi- ſchen wegen, weil ich ſo oft anſpiele, ohne es zu wiſſen. Gott weiß, ob viel daran iſt. Was konnt’ ich nicht in einer andern Darſtell- 30 Wahl unter der Zeit gemacht haben! — Dank für den guten Krug, der hält, und auch — durch Dinte — bald halten müßte. Meinen beifolgenden Satztopf brauch’ ich daher nicht zurück. 7 Jean Paul Briefe. VII.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/102
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/102>, abgerufen am 24.11.2024.