Lieber Emanuel! Ich schicke Ihnen hier einige Briefe, damit ich durch deren Annahme recht gewiß weiß, daß Sie so gut da sind als Ihre bekannte Unsichtbarkeit. Sie lesen sie alle nach5 Bequemlichkeit, zumal da Sie so viele andere werden zu lesen und zu schreiben haben; nur den Brief von Goethe an Jacobi und den von Jacobi an Goethe bitt' ich mir vor der Postzeit wieder aus, weil ich heute beide zurücksende.
R.10
Sonntags. Blos die 3 Briefe in einem besondern Umschlag er- bitte ich mir morgen zurück. -- Die alte Herder ist auch todt.
164. An Auguste Schlichtegroll in München.
[Kopie][Bayreuth, 10. Okt. 1809]
Der Friede ist der Welt nöthig zum Ausruhen, wie zum Aufgehen15 der Saat, welche der Krieg genug gedüngt hat. -- Nur ihr alter dicker Stammvater mußte sich vom Wechselfieber durchwehen und schütteln lassen. Er half sich aber ohne Arzt und Bett.
165. An Konsistorialrat Schwarz in Heidelberg.
[Kopie][Bayreuth, 12. Okt. 1809]20
-- Freude mir mitten in diese bewölkte Zeit hineingeschickt, worin man warme Strahlen mehr in als außer sich zu suchen hat. -- Wie dir jetzt die Brust der Mutter die Leiden der Welt verbirgt und dich warm verhüllt und süß ernährt in kalter karger Zeit: so wirst du an der Brust des Vaters dich gegen geistige Leiden be-25 schirmen und er wird dich durch geistige Nahrung stärken und wärmen.
166. An Johann Georg Zimmer in Heidelberg.
[Kopie][Bayreuth, 12. Okt. 1809]
Fibel erst zur M[ichaelis] M[esse] 1810. -- ab 1811 kommt die Biographie in ein anderes Werk und ich würde im dritten Theile30 wenig mehr als schon gedruckte Aufsätze zu geben haben.
163. An Emanuel.
Am Donnerſtage [Bayreuth, 5. Okt. 1809]
Lieber Emanuel! Ich ſchicke Ihnen hier einige Briefe, damit ich durch deren Annahme recht gewiß weiß, daß Sie ſo gut da ſind als Ihre bekannte Unſichtbarkeit. Sie leſen ſie alle nach5 Bequemlichkeit, zumal da Sie ſo viele andere werden zu leſen und zu ſchreiben haben; nur den Brief von Goethe an Jacobi und den von Jacobi an Goethe bitt’ ich mir vor der Poſtzeit wieder aus, weil ich heute beide zurückſende.
R.10
Sonntags. Blos die 3 Briefe in einem beſondern Umſchlag er- bitte ich mir morgen zurück. — Die alte Herder iſt auch todt.
164. An Auguſte Schlichtegroll in München.
[Kopie][Bayreuth, 10. Okt. 1809]
Der Friede iſt der Welt nöthig zum Ausruhen, wie zum Aufgehen15 der Saat, welche der Krieg genug gedüngt hat. — Nur ihr alter dicker Stammvater mußte ſich vom Wechſelfieber durchwehen und ſchütteln laſſen. Er half ſich aber ohne Arzt und Bett.
165. An Konſiſtorialrat Schwarz in Heidelberg.
[Kopie][Bayreuth, 12. Okt. 1809]20
— Freude mir mitten in dieſe bewölkte Zeit hineingeſchickt, worin man warme Strahlen mehr in als außer ſich zu ſuchen hat. — Wie dir jetzt die Bruſt der Mutter die Leiden der Welt verbirgt und dich warm verhüllt und ſüß ernährt in kalter karger Zeit: ſo wirſt du an der Bruſt des Vaters dich gegen geiſtige Leiden be-25 ſchirmen und er wird dich durch geiſtige Nahrung ſtärken und wärmen.
166. An Johann Georg Zimmer in Heidelberg.
[Kopie][Bayreuth, 12. Okt. 1809]
Fibel erſt zur M[ichaelis] M[eſſe] 1810. — ab 1811 kommt die Biographie in ein anderes Werk und ich würde im dritten Theile30 wenig mehr als ſchon gedruckte Aufſätze zu geben haben.
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163. An Emanuel.
Am Donnerſtage [Bayreuth, 5. Okt. 1809]
Lieber Emanuel! Ich ſchicke Ihnen hier einige Briefe, damit
ich durch deren Annahme recht gewiß weiß, daß Sie ſo gut da
ſind als Ihre bekannte Unſichtbarkeit. Sie leſen ſie alle nach 5
Bequemlichkeit, zumal da Sie ſo viele andere werden zu leſen und
zu ſchreiben haben; nur den Brief von Goethe an Jacobi und den
von Jacobi an Goethe bitt’ ich mir vor der Poſtzeit wieder aus,
weil ich heute beide zurückſende.
R. 10
Sonntags. Blos die 3 Briefe in einem beſondern Umſchlag er-
bitte ich mir morgen zurück. — Die alte Herder iſt auch todt.
164. An Auguſte Schlichtegroll in München.
[Bayreuth, 10. Okt. 1809]
Der Friede iſt der Welt nöthig zum Ausruhen, wie zum Aufgehen 15
der Saat, welche der Krieg genug gedüngt hat. — Nur ihr alter
dicker Stammvater mußte ſich vom Wechſelfieber durchwehen
und ſchütteln laſſen. Er half ſich aber ohne Arzt und Bett.
165. An Konſiſtorialrat Schwarz in Heidelberg.
[Bayreuth, 12. Okt. 1809] 20
— Freude mir mitten in dieſe bewölkte Zeit hineingeſchickt, worin
man warme Strahlen mehr in als außer ſich zu ſuchen hat. —
Wie dir jetzt die Bruſt der Mutter die Leiden der Welt verbirgt
und dich warm verhüllt und ſüß ernährt in kalter karger Zeit: ſo
wirſt du an der Bruſt des Vaters dich gegen geiſtige Leiden be- 25
ſchirmen und er wird dich durch geiſtige Nahrung ſtärken und wärmen.
166. An Johann Georg Zimmer in Heidelberg.
[Bayreuth, 12. Okt. 1809]
Fibel erſt zur M[ichaelis] M[eſſe] 1810. — ab 1811 kommt die
Biographie in ein anderes Werk und ich würde im dritten Theile 30
wenig mehr als ſchon gedruckte Aufſätze zu geben haben.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/68>, abgerufen am 29.07.2024.
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