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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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Angekommen 15. Januar 1809. Karl Hartwig Gregor Freiherr von
Meusebach (1781--1847), der originelle deutsche Altertumsforscher
und Sammler, hatte sein unter dem Pseudonym Markus Hüpfinsholz
veröffentliches Büchlein "Geist aus meinen Schriften", worin er nach
eignem Geständnis stark Jean Pauls Manier nachgeahmt, an diesen ge-
sandt und ihm seine glühende Verehrung bekannt. In dem Begleit-
brief erinnert er an einen Brief, den er vor 9 oder 10 Jahren an Jean
Paul nach Weimar geschrieben, sowie an Jean Pauls und Karolinens
Begegnung mit seiner jetzigen Gattin, Ernestine von Witzleben, und
deren zwei Schwestern in Kassel (Sept. 1801, vgl. Br. IV, Nr. 190+),
und berichtet, daß er sein Söhnlein Otfried infolge eines Unglücks-
falles -- Verbrühung durch eine von seiner Frau umgeworfene Tee-
maschine -- verloren habe, daß seine Frau seither krank, ja in Todes-
gefahr gewesen, jetzt aber auf dem Wege der Besserung sei.

5.

H: Apelt. Präsentat: 10 Jan. 9.

Rezension: wohl die von Frau von Staels "Corinna" in den Heidel-
berger Jahrbüchern 1808, s. I. Abt., XVI, 329. Langermann: vgl.
Nr. 260+. "Hieroglyphen oder Blicke aus dem Gebiete der Wissen-
schaft in die Geschichte des Tages" (Dresden 1808) von August Rühle
von Lilienstern (1780--1847), dem Freunde Kleists und Adam
Müllers, damals Erzieher des Prinzen Bernhard von Weimar; er hatte
das Werk im August 1808 Jean Paul zugeschickt.

6.

K (durchstr.): Schmidt (verb. in Epistol. Propyläen [?] und wieder-
hergest.) 3,9 Kanne] davor
jetzt

Vgl. Nr. 9 (Nachschrift) und 28. Möglicherweise handelt es sich um
den Theologieprofessor Joh. Ernst Chr. Schmidt in Gießen (1772 bis
1831). Über Kannes Verhältnis zu Jean Paul s. I. Abt., XVI, Einl.
S. XLff., und II. Abt., V, 336, Nr. 562+. Nach einem Brief Emanuels
an Thieriot v. 11. Jan. 1809 (Zusatz zu einem Brief Kannes an Thieriot
v. 29. Dez. 1808, Berlin Varnh.) war Kanne am 10. Januar nach Bay-
reuth gekommen.

7.

H: Berlin JP. Präsentat: Sonnabend, den 14 Jan. 9.

Otto hatte im 1. Bde. der von Lilienstern herausgegebenen Zeit-
schrift "Pallas" (6. St., S. 593--695) einen Aufsatz "Über Staatsbanke-
rout etc." veröffentlicht. Zu Buch hat Otto angemerkt: "Aufsatz für
England gegen Deutschland"; es handelt sich um den I. Abt., XVII,
514, Anm. zu 210,26 angegebenen Aufsatz; vgl. zu Nr. 97. Winkopps
Journal:
wohl das Archiv "Der Rheinische Bund", 1806--14,
20 Bände.

Angekommen 15. Januar 1809. Karl Hartwig Gregor Freiherr von
Meusebach (1781—1847), der originelle deutsche Altertumsforscher
und Sammler, hatte sein unter dem Pseudonym Markus Hüpfinsholz
veröffentliches Büchlein „Geist aus meinen Schriften“, worin er nach
eignem Geständnis stark Jean Pauls Manier nachgeahmt, an diesen ge-
sandt und ihm seine glühende Verehrung bekannt. In dem Begleit-
brief erinnert er an einen Brief, den er vor 9 oder 10 Jahren an Jean
Paul nach Weimar geschrieben, sowie an Jean Pauls und Karolinens
Begegnung mit seiner jetzigen Gattin, Ernestine von Witzleben, und
deren zwei Schwestern in Kassel (Sept. 1801, vgl. Br. IV, Nr. 190†),
und berichtet, daß er sein Söhnlein Otfried infolge eines Unglücks-
falles — Verbrühung durch eine von seiner Frau umgeworfene Tee-
maschine — verloren habe, daß seine Frau seither krank, ja in Todes-
gefahr gewesen, jetzt aber auf dem Wege der Besserung sei.

5.

H: Apelt. Präsentat: 10 Jan. 9.

Rezension: wohl die von Frau von Staëls „Corinna“ in den Heidel-
berger Jahrbüchern 1808, s. I. Abt., XVI, 329. Langermann: vgl.
Nr. 260†. „Hieroglyphen oder Blicke aus dem Gebiete der Wissen-
schaft in die Geschichte des Tages“ (Dresden 1808) von August Rühle
von Lilienstern (1780—1847), dem Freunde Kleists und Adam
Müllers, damals Erzieher des Prinzen Bernhard von Weimar; er hatte
das Werk im August 1808 Jean Paul zugeschickt.

6.

K (durchstr.): Schmidt (verb. in Epistol. Propyläen [?] und wieder-
hergest.) 3,9 Kanne] davor
jetzt

Vgl. Nr. 9 (Nachschrift) und 28. Möglicherweise handelt es sich um
den Theologieprofessor Joh. Ernst Chr. Schmidt in Gießen (1772 bis
1831). Über Kannes Verhältnis zu Jean Paul s. I. Abt., XVI, Einl.
S. XLff., und II. Abt., V, 336, Nr. 562†. Nach einem Brief Emanuels
an Thieriot v. 11. Jan. 1809 (Zusatz zu einem Brief Kannes an Thieriot
v. 29. Dez. 1808, Berlin Varnh.) war Kanne am 10. Januar nach Bay-
reuth gekommen.

7.

H: Berlin JP. Präsentat: Sonnabend, den 14 Jan. 9.

Otto hatte im 1. Bde. der von Lilienstern herausgegebenen Zeit-
schrift „Pallas“ (6. St., S. 593—695) einen Aufsatz „Über Staatsbanke-
rout etc.“ veröffentlicht. Zu Buch hat Otto angemerkt: „Aufsatz für
England gegen Deutschland“; es handelt sich um den I. Abt., XVII,
514, Anm. zu 210,26 angegebenen Aufsatz; vgl. zu Nr. 97. Winkopps
Journal:
wohl das Archiv „Der Rheinische Bund“, 1806—14,
20 Bände.

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[422/0438] Angekommen 15. Januar 1809. Karl Hartwig Gregor Freiherr von Meusebach (1781—1847), der originelle deutsche Altertumsforscher und Sammler, hatte sein unter dem Pseudonym Markus Hüpfinsholz veröffentliches Büchlein „Geist aus meinen Schriften“, worin er nach eignem Geständnis stark Jean Pauls Manier nachgeahmt, an diesen ge- sandt und ihm seine glühende Verehrung bekannt. In dem Begleit- brief erinnert er an einen Brief, den er vor 9 oder 10 Jahren an Jean Paul nach Weimar geschrieben, sowie an Jean Pauls und Karolinens Begegnung mit seiner jetzigen Gattin, Ernestine von Witzleben, und deren zwei Schwestern in Kassel (Sept. 1801, vgl. Br. IV, Nr. 190†), und berichtet, daß er sein Söhnlein Otfried infolge eines Unglücks- falles — Verbrühung durch eine von seiner Frau umgeworfene Tee- maschine — verloren habe, daß seine Frau seither krank, ja in Todes- gefahr gewesen, jetzt aber auf dem Wege der Besserung sei. 5. H: Apelt. Präsentat: 10 Jan. 9. Rezension: wohl die von Frau von Staëls „Corinna“ in den Heidel- berger Jahrbüchern 1808, s. I. Abt., XVI, 329. Langermann: vgl. Nr. 260†. „Hieroglyphen oder Blicke aus dem Gebiete der Wissen- schaft in die Geschichte des Tages“ (Dresden 1808) von August Rühle von Lilienstern (1780—1847), dem Freunde Kleists und Adam Müllers, damals Erzieher des Prinzen Bernhard von Weimar; er hatte das Werk im August 1808 Jean Paul zugeschickt. 6. K (durchstr.): Schmidt (verb. in Epistol. Propyläen [?] und wieder- hergest.) 3,9 Kanne] davor jetzt Vgl. Nr. 9 (Nachschrift) und 28. Möglicherweise handelt es sich um den Theologieprofessor Joh. Ernst Chr. Schmidt in Gießen (1772 bis 1831). Über Kannes Verhältnis zu Jean Paul s. I. Abt., XVI, Einl. S. XLff., und II. Abt., V, 336, Nr. 562†. Nach einem Brief Emanuels an Thieriot v. 11. Jan. 1809 (Zusatz zu einem Brief Kannes an Thieriot v. 29. Dez. 1808, Berlin Varnh.) war Kanne am 10. Januar nach Bay- reuth gekommen. 7. H: Berlin JP. Präsentat: Sonnabend, den 14 Jan. 9. Otto hatte im 1. Bde. der von Lilienstern herausgegebenen Zeit- schrift „Pallas“ (6. St., S. 593—695) einen Aufsatz „Über Staatsbanke- rout etc.“ veröffentlicht. Zu Buch hat Otto angemerkt: „Aufsatz für England gegen Deutschland“; es handelt sich um den I. Abt., XVII, 514, Anm. zu 210,26 angegebenen Aufsatz; vgl. zu Nr. 97. Winkopps Journal: wohl das Archiv „Der Rheinische Bund“, 1806—14, 20 Bände.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/438>, abgerufen am 06.05.2024.