Wieder einmal einen guten Morgen, lieber Emanuel! Ich habe fast nur Sabbaths guten Morgen, guten Ruhetag, guten Ruhetagabend! -- Die Briefe geben Sie Otto. -- Hier das Pro-5 gramm meiner 2 Herrschaften; aber noch volle 4 Wochen muß ich warten, bis ich sie kriege. Wie stehts und fliegts mit Ihnen? -- Heute fiel mir unser guter Thieriot ein und die Frage, ob er nicht die Hoffnung eines Kindes habe.
954. An Otto.10
[Bayreuth, Anfang Dez. 1814]
Guten Morgen, Lieber! Weißt du nichts Bestimmtes über das Wesen des "Beobachters"? Was soll ich denn liefern, Dichtkunst oder verfluchtes Kannegiesern? -- Ich fahre so von einer Hölle in die andere. Ich sitze noch im Venus Planeten für das Morgen-15 blatt und soll schon wieder nach Hamburg. -- Am Ende lass ichs.
955. An Otto.
[Bayreuth, 10. (?) Dez. 1814]
Guten Morgen, lieber Otto! Da hast du mein Gesicht. Aus dem Kopieren des bloßen Gemäldes wird man ja sehen, ob es sich20 der Mühe verlohnt, ihm 1/2 Stunde zum Kopieren des Lebendigen zu sitzen. -- Auf beide Herrschaften hab ich gesetzt; muß aber noch drei ganze Wochen passen, bis ich sie wirklich gewinne, und zwar nicht in der besten Jahrzeit zum Reisen. -- Graf von Löwen ist der Dichter Isidorus orientalis. Am Buche, (das Krause noch hat)25 ist nichts als übergeschnapptes Lob der Poetiker. -- Ich habe an Jung um das Frankfurter Gouvernementblatt geschrieben, um dann mich nach Frankfurt zu wenden. -- Ich sinne nach, ob ich nicht ehe Alexander abgeht, wieder an seine Schwester schreibe, wenn sie mich im Wiener Strudel etwa blos vergessen hätte.30
956. An Otto.
[Bayreuth, 18. (?) Dez. 1814]
Guten Morgen, Lieber! Hier send' ich dir meine sehr einfache Erzählung für den "Beobachter", da dieser vielleicht nicht hieher gelangt. Um fünf Uhr möcht' ich sie wieder haben.35
953. An Emanuel.
[Bayreuth, 3. Dez. 1814. Sonnabend]
Wieder einmal einen guten Morgen, lieber Emanuel! Ich habe faſt nur Sabbaths guten Morgen, guten Ruhetag, guten Ruhetagabend! — Die Briefe geben Sie Otto. — Hier das Pro-5 gramm meiner 2 Herrſchaften; aber noch volle 4 Wochen muß ich warten, bis ich ſie kriege. Wie ſtehts und fliegts mit Ihnen? — Heute fiel mir unſer guter Thieriot ein und die Frage, ob er nicht die Hoffnung eines Kindes habe.
954. An Otto.10
[Bayreuth, Anfang Dez. 1814]
Guten Morgen, Lieber! Weißt du nichts Beſtimmtes über das Weſen des „Beobachters“? Was ſoll ich denn liefern, Dichtkunſt oder verfluchtes Kannegieſern? — Ich fahre ſo von einer Hölle in die andere. Ich ſitze noch im Venus Planeten für das Morgen-15 blatt und ſoll ſchon wieder nach Hamburg. — Am Ende laſſ ichs.
955. An Otto.
[Bayreuth, 10. (?) Dez. 1814]
Guten Morgen, lieber Otto! Da haſt du mein Geſicht. Aus dem Kopieren des bloßen Gemäldes wird man ja ſehen, ob es ſich20 der Mühe verlohnt, ihm ½ Stunde zum Kopieren des Lebendigen zu ſitzen. — Auf beide Herrſchaften hab ich geſetzt; muß aber noch drei ganze Wochen paſſen, bis ich ſie wirklich gewinne, und zwar nicht in der beſten Jahrzeit zum Reiſen. — Graf von Löwen iſt der Dichter Iſidorus orientalis. Am Buche, (das Krauſe noch hat)25 iſt nichts als übergeſchnapptes Lob der Poetiker. — Ich habe an Jung um das Frankfurter Gouvernementblatt geſchrieben, um dann mich nach Frankfurt zu wenden. — Ich ſinne nach, ob ich nicht ehe Alexander abgeht, wieder an ſeine Schweſter ſchreibe, wenn ſie mich im Wiener Strudel etwa blos vergeſſen hätte.30
956. An Otto.
[Bayreuth, 18. (?) Dez. 1814]
Guten Morgen, Lieber! Hier ſend’ ich dir meine ſehr einfache Erzählung für den „Beobachter“, da dieſer vielleicht nicht hieher gelangt. Um fünf Uhr möcht’ ich ſie wieder haben.35
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[Bayreuth, 3. Dez. 1814. Sonnabend]
Wieder einmal einen guten Morgen, lieber Emanuel! Ich
habe faſt nur Sabbaths guten Morgen, guten Ruhetag, guten
Ruhetagabend! — Die Briefe geben Sie Otto. — Hier das Pro- 5
gramm meiner 2 Herrſchaften; aber noch volle 4 Wochen muß ich
warten, bis ich ſie kriege. Wie ſtehts und fliegts mit Ihnen? —
Heute fiel mir unſer guter Thieriot ein und die Frage, ob er nicht
die Hoffnung eines Kindes habe.
954. An Otto. 10
[Bayreuth, Anfang Dez. 1814]
Guten Morgen, Lieber! Weißt du nichts Beſtimmtes über das
Weſen des „Beobachters“? Was ſoll ich denn liefern, Dichtkunſt
oder verfluchtes Kannegieſern? — Ich fahre ſo von einer Hölle
in die andere. Ich ſitze noch im Venus Planeten für das Morgen- 15
blatt und ſoll ſchon wieder nach Hamburg. — Am Ende laſſ ichs.
955. An Otto.
[Bayreuth, 10. (?) Dez. 1814]
Guten Morgen, lieber Otto! Da haſt du mein Geſicht. Aus
dem Kopieren des bloßen Gemäldes wird man ja ſehen, ob es ſich 20
der Mühe verlohnt, ihm ½ Stunde zum Kopieren des Lebendigen
zu ſitzen. — Auf beide Herrſchaften hab ich geſetzt; muß aber noch
drei ganze Wochen paſſen, bis ich ſie wirklich gewinne, und zwar
nicht in der beſten Jahrzeit zum Reiſen. — Graf von Löwen iſt
der Dichter Iſidorus orientalis. Am Buche, (das Krauſe noch hat) 25
iſt nichts als übergeſchnapptes Lob der Poetiker. — Ich habe an
Jung um das Frankfurter Gouvernementblatt geſchrieben, um
dann mich nach Frankfurt zu wenden. — Ich ſinne nach, ob ich
nicht ehe Alexander abgeht, wieder an ſeine Schweſter ſchreibe,
wenn ſie mich im Wiener Strudel etwa blos vergeſſen hätte. 30
956. An Otto.
[Bayreuth, 18. (?) Dez. 1814]
Guten Morgen, Lieber! Hier ſend’ ich dir meine ſehr einfache
Erzählung für den „Beobachter“, da dieſer vielleicht nicht hieher
gelangt. Um fünf Uhr möcht’ ich ſie wieder haben. 35
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/426>, abgerufen am 24.11.2024.
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