zu bringen. -- Hört man etwas von unserer Abtretung? -- Von Niedertretung hör' ich selber.
Der in Baireuth privatisierende Einsame
902. An Emanuel.
[Bayreuth, 17. Juli 1814]5
Hier schickt Ihnen, mein Emanuel, der gute Mumenthaler ein Kässpitzchen, denn er hat -- was eben so viel ist -- mir geschickt. -- Die Pferde wären mir um 31/2 Uhr am liebsten, damit ich ohne Bart und nicht zu früh zum Bier, ankäme.
N. S. Sie haben noch eine hübsche Reserve von Freunden; denn10 wenn Sie reiseten, würden alle meine die Ihrigen und damit ließe sich auskommen.
903. An Otto.
[Bayreuth, 17. Juli 1814?]
Anbei, Alter, folgt von der dritten Lieferung Käsepapiers nicht15 sowol als Papierkäses ein Spitzsäulchen. Er ist recht gut. Nur muß sich C[aroline] die gute Beherbergung desselben sagen lassen.
904. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Aug. 1814]
Aus Miedels Garten um 1 Uhr. Essen Sie am Tage recht20 viel Kirschen, Weichseln, Him-, Johannisbeere, deren leichte Säuere auf die schönste Weise die Ausdünstung mehrt und das Fieber kühlt. Ihren Hoppelpoppel müßen Sie einige Stunden vor dem Schlafen- gehen nehmen; aber das laue Waschen sehr kurz vor dem Nieder- legen. Sind Sie künftig ein Bischen hergestellt: so waschen Sie25 sich abends kalt und trinken am Morgen meine Schafgarbe und dann werden Sie wieder so gesund wie Ihre Grundsätze.
905. An Emanuel.
[Bayreuth, 8. Aug. 1814]
Guten Morgen, mein herzlich Geliebter! Wie bekommt Ihnen30 Ihre Diät? -- Zu Ihrer Fleischsuppe trinken Sie ein Glas Wein. -- Hüten Sie sich ja vor Abführmitteln.
Können Sie mir nicht Georgius Lizenzen Geschichten leihen?
zu bringen. — Hört man etwas von unſerer Abtretung? — Von Niedertretung hör’ ich ſelber.
Der in Baireuth privatiſierende Einſame
902. An Emanuel.
[Bayreuth, 17. Juli 1814]5
Hier ſchickt Ihnen, mein Emanuel, der gute Mumenthaler ein Käsſpitzchen, denn er hat — was eben ſo viel iſt — mir geſchickt. — Die Pferde wären mir um 3½ Uhr am liebſten, damit ich ohne Bart und nicht zu früh zum Bier, ankäme.
N. S. Sie haben noch eine hübſche Reſerve von Freunden; denn10 wenn Sie reiſeten, würden alle meine die Ihrigen und damit ließe ſich auskommen.
903. An Otto.
[Bayreuth, 17. Juli 1814?]
Anbei, Alter, folgt von der dritten Lieferung Käſepapiers nicht15 ſowol als Papierkäſes ein Spitzſäulchen. Er iſt recht gut. Nur muß ſich C[aroline] die gute Beherbergung deſſelben ſagen laſſen.
904. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Aug. 1814]
Aus Miedels Garten um 1 Uhr. Eſſen Sie am Tage recht20 viel Kirſchen, Weichſeln, Him-, Johannisbeere, deren leichte Säuere auf die ſchönſte Weiſe die Ausdünſtung mehrt und das Fieber kühlt. Ihren Hoppelpoppel müßen Sie einige Stunden vor dem Schlafen- gehen nehmen; aber das laue Waſchen ſehr kurz vor dem Nieder- legen. Sind Sie künftig ein Bischen hergeſtellt: ſo waſchen Sie25 ſich abends kalt und trinken am Morgen meine Schafgarbe und dann werden Sie wieder ſo geſund wie Ihre Grundſätze.
905. An Emanuel.
[Bayreuth, 8. Aug. 1814]
Guten Morgen, mein herzlich Geliebter! Wie bekommt Ihnen30 Ihre Diät? — Zu Ihrer Fleiſchſuppe trinken Sie ein Glas Wein. — Hüten Sie ſich ja vor Abführmitteln.
Können Sie mir nicht Georgius Lizenzen Geſchichten leihen?
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[392/0408]
zu bringen. — Hört man etwas von unſerer Abtretung? — Von
Niedertretung hör’ ich ſelber.
Der in Baireuth privatiſierende Einſame
902. An Emanuel.
[Bayreuth, 17. Juli 1814] 5
Hier ſchickt Ihnen, mein Emanuel, der gute Mumenthaler ein
Käsſpitzchen, denn er hat — was eben ſo viel iſt — mir geſchickt. —
Die Pferde wären mir um 3½ Uhr am liebſten, damit ich ohne
Bart und nicht zu früh zum Bier, ankäme.
N. S. Sie haben noch eine hübſche Reſerve von Freunden; denn 10
wenn Sie reiſeten, würden alle meine die Ihrigen und damit ließe
ſich auskommen.
903. An Otto.
[Bayreuth, 17. Juli 1814?]
Anbei, Alter, folgt von der dritten Lieferung Käſepapiers nicht 15
ſowol als Papierkäſes ein Spitzſäulchen. Er iſt recht gut. Nur muß
ſich C[aroline] die gute Beherbergung deſſelben ſagen laſſen.
904. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Aug. 1814]
Aus Miedels Garten um 1 Uhr. Eſſen Sie am Tage recht 20
viel Kirſchen, Weichſeln, Him-, Johannisbeere, deren leichte Säuere
auf die ſchönſte Weiſe die Ausdünſtung mehrt und das Fieber kühlt.
Ihren Hoppelpoppel müßen Sie einige Stunden vor dem Schlafen-
gehen nehmen; aber das laue Waſchen ſehr kurz vor dem Nieder-
legen. Sind Sie künftig ein Bischen hergeſtellt: ſo waſchen Sie 25
ſich abends kalt und trinken am Morgen meine Schafgarbe und
dann werden Sie wieder ſo geſund wie Ihre Grundſätze.
905. An Emanuel.
[Bayreuth, 8. Aug. 1814]
Guten Morgen, mein herzlich Geliebter! Wie bekommt Ihnen 30
Ihre Diät? — Zu Ihrer Fleiſchſuppe trinken Sie ein Glas Wein. —
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/408>, abgerufen am 06.07.2024.
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