Bogen blieb im Aufsatze*) unverändert; das Übrige ist bereichert, und die Geschichte bis 1813 fortgeführt. Ihm ist an der Erscheinung des Aufsatzes und an dessen Wirkung gelegen, was seine Opfer des Honorars noch mehr beweisen. Göbhardt sollte blos zum Drucke, nicht zum Verlage helfen. Ich werde es daher für ein Zeichen Ihrer5 Liebe gegen mich -- zu deren Vergeltung ich in meinem Kopfe jede Hülfsquelle suchen will -- ansehen, wenn Sie ihm das Manuskript schleunigst zurückgeben. Ob Sie es nicht drucken lassen wollen, kommt auf Ihre neue Verständigung mit Georgius an. Übrigens verbürg' ich mich hier in Rücksicht der Kosten unbedingt für ihn. -- --10
Ich erwarte begierig Webers literarischen Küchenwagen. Ich wünsche Ihnen die gute Messe, zu welcher Ihnen die politischen Verhältnisse und Ihre trefflichen Verlagsartikel die doppelte Hoffnung machen.
840. An Otto.15
[Bayreuth, 7. (?) März 1814]
Guten Abend, Alter! Gestern verrechnete ich mich mit der heutigen Post, die erst über Nürnberg geht; daher erst morgen mein Blatt an K[unz] abschleicht. Wenigstens dein Mspt be- kommst du gleich. Ob ers drucken soll, bleibt einer neuen Ver-20 ständigung mit dir überlassen. --
Wer ist denn Generalgouverneur von Frankfurt? Morgen will ich schreiben, doch nur an Steitz. Unter der Bestätigung der Pen- sion hatt' ich in meinem letzten Brief blos die einfache Thatsache gemeint, daß mir wirklich das letzte Vierteljahr bezahlt worden.25 Jetzo will ich noch das Dekret des Gouvernement gar anführen. Ich dächte, du wärest damit zufrieden und schliefest wol, Alter!
841. An Otto.
[Bayreuth, 11. (?) März 1814]
Guten Morgen, Lieber! Eben da ich an Steitz schreiben will,30 fällt mir ein, ob es der Kürze wegen doch nicht besser wäre, deinem Rath zufolge an den Fürsten von Reuß zu schreiben. Nur möcht
*) Er machte, von Brockhaus als Probe gegeben, überall viel Aufsehen, und verspricht mit seinen neuern Winken ein noch größeres.
Bogen blieb im Aufſatze*) unverändert; das Übrige iſt bereichert, und die Geſchichte bis 1813 fortgeführt. Ihm iſt an der Erſcheinung des Aufſatzes und an deſſen Wirkung gelegen, was ſeine Opfer des Honorars noch mehr beweiſen. Göbhardt ſollte blos zum Drucke, nicht zum Verlage helfen. Ich werde es daher für ein Zeichen Ihrer5 Liebe gegen mich — zu deren Vergeltung ich in meinem Kopfe jede Hülfsquelle ſuchen will — anſehen, wenn Sie ihm das Manuſkript ſchleunigſt zurückgeben. Ob Sie es nicht drucken laſſen wollen, kommt auf Ihre neue Verſtändigung mit Georgius an. Übrigens verbürg’ ich mich hier in Rückſicht der Koſten unbedingt für ihn. — —10
Ich erwarte begierig Webers literariſchen Küchenwagen. Ich wünſche Ihnen die gute Meſſe, zu welcher Ihnen die politiſchen Verhältniſſe und Ihre trefflichen Verlagsartikel die doppelte Hoffnung machen.
840. An Otto.15
[Bayreuth, 7. (?) März 1814]
Guten Abend, Alter! Geſtern verrechnete ich mich mit der heutigen Poſt, die erſt über Nürnberg geht; daher erſt morgen mein Blatt an K[unz] abſchleicht. Wenigſtens dein Mſpt be- kommſt du gleich. Ob ers drucken ſoll, bleibt einer neuen Ver-20 ſtändigung mit dir überlaſſen. —
Wer iſt denn Generalgouverneur von Frankfurt? Morgen will ich ſchreiben, doch nur an Steitz. Unter der Beſtätigung der Pen- ſion hatt’ ich in meinem letzten Brief blos die einfache Thatſache gemeint, daß mir wirklich das letzte Vierteljahr bezahlt worden.25 Jetzo will ich noch das Dekret des Gouvernement gar anführen. Ich dächte, du wäreſt damit zufrieden und ſchliefeſt wol, Alter!
841. An Otto.
[Bayreuth, 11. (?) März 1814]
Guten Morgen, Lieber! Eben da ich an Steitz ſchreiben will,30 fällt mir ein, ob es der Kürze wegen doch nicht beſſer wäre, deinem Rath zufolge an den Fürſten von Reuß zu ſchreiben. Nur möcht
*) Er machte, von Brockhaus als Probe gegeben, überall viel Aufſehen, und verſpricht mit ſeinen neuern Winken ein noch größeres.
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Bogen blieb im Aufſatze *) unverändert; das Übrige iſt bereichert,
und die Geſchichte bis 1813 fortgeführt. Ihm iſt an der Erſcheinung
des Aufſatzes und an deſſen Wirkung gelegen, was ſeine Opfer des
Honorars noch mehr beweiſen. Göbhardt ſollte blos zum Drucke,
nicht zum Verlage helfen. Ich werde es daher für ein Zeichen Ihrer 5
Liebe gegen mich — zu deren Vergeltung ich in meinem Kopfe jede
Hülfsquelle ſuchen will — anſehen, wenn Sie ihm das Manuſkript
ſchleunigſt zurückgeben. Ob Sie es nicht drucken laſſen wollen, kommt
auf Ihre neue Verſtändigung mit Georgius an. Übrigens verbürg’
ich mich hier in Rückſicht der Koſten unbedingt für ihn. — — 10
Ich erwarte begierig Webers literariſchen Küchenwagen. Ich
wünſche Ihnen die gute Meſſe, zu welcher Ihnen die politiſchen
Verhältniſſe und Ihre trefflichen Verlagsartikel die doppelte
Hoffnung machen.
840. An Otto. 15
[Bayreuth, 7. (?) März 1814]
Guten Abend, Alter! Geſtern verrechnete ich mich mit der
heutigen Poſt, die erſt über Nürnberg geht; daher erſt morgen
mein Blatt an K[unz] abſchleicht. Wenigſtens dein Mſpt be-
kommſt du gleich. Ob ers drucken ſoll, bleibt einer neuen Ver- 20
ſtändigung mit dir überlaſſen. —
Wer iſt denn Generalgouverneur von Frankfurt? Morgen will
ich ſchreiben, doch nur an Steitz. Unter der Beſtätigung der Pen-
ſion hatt’ ich in meinem letzten Brief blos die einfache Thatſache
gemeint, daß mir wirklich das letzte Vierteljahr bezahlt worden. 25
Jetzo will ich noch das Dekret des Gouvernement gar anführen. Ich
dächte, du wäreſt damit zufrieden und ſchliefeſt wol, Alter!
841. An Otto.
[Bayreuth, 11. (?) März 1814]
Guten Morgen, Lieber! Eben da ich an Steitz ſchreiben will, 30
fällt mir ein, ob es der Kürze wegen doch nicht beſſer wäre, deinem
Rath zufolge an den Fürſten von Reuß zu ſchreiben. Nur möcht
*) Er machte, von Brockhaus als Probe gegeben, überall viel Aufſehen, und
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/379>, abgerufen am 16.02.2025.
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